Marwees Brettchenner (inkl. Nadle), Freitheit
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Spannende Tour im Alpstein mit verschiedenen Höhepunkten – mitten in der Wetterküche
Prolog: Die Wetterprognosen waren passabel, unsere Ziele dementsprechend gesteckt. Der Himmel war jedoch schon morgens um 6 Uhr grau verhangen, und die erste von vielen Duschen des Tages liess dann auch nicht lange auf sich warten. Wir reihten deshalb ein „Trosttürchen“ ans andere, und kamen am Schluss trotz allem mit einem gut gefüllten Rucksack an Kraxel- und Gipfelerlebnissen zurück.
Der Nordaufstieg auf die Marwees erhielt kürzlich von
radivi (hier), sowie von
ossi und
Berglurch Hikr-Besuch. Die Route erfordert in einigen Passagen ziemlich viel T6-Kletterei und eignet sich ideal als Einstieg zu den Gipfeln der mittleren Alpstein-Kette. Als kleines Schmankerl nahmen wir noch einen nicht kotierten Mini-Alpstein-Gipfel mit – den kecken Felsturm der „Nadle“. Dieser Gipfel ist wohl sehr selten bestiegen. Anschliessend vermasselte uns das Wetter den geplanten Besuch bei den Freiheitstürmen vollends.



Marwees Brettchenner (T6)
Von Wasserauen gegen den Bogartenfirst. Hart unter der obersten Felswand der Marwees Nordflanke hält man nach rechts hinaus und findet dort schon bald die Spuren des Höhenweges, der zum eindrücklichen Alphüttchen der Gloggeren führt. Die Traverse der Gloggeren bis zur Hütte ist nicht besonders schwierig (T4, teils etwas abschüssiges Gras), aber landschaftlich sehr lohnend.
Unsere Brettchenner-Route entspricht nicht derjenigen des Führers, sondern der Ossi-Berglurch-Variante. Sie verläuft rechts der eigentlichen Brettchenner-Rinne (in der Falllinie des markanten Turms der Nadle) in Schrofen und ist daher lohnender, und objektiv viel sicherer als die ursprüngliche Route. Nach dem Gloggeren-Hüttli quert man den Brettchenner und steigt auf den nächsten Sporn. Die erste Stufe wird durch eine steile Grasrampe überwunden. Diese ist besonders am Anfang sehr steil, jedoch recht gut gestuft. Dann in einfacherem Grasgelände hinauf und dann links gegen die Verengung des Brettchenners am Fuss der Nadle. Wenn man hier in die Rinne queren würde, könnte es haarig werden. Deshalb einfach gegen rechts auf einer Rampe bis zum Fuss der Felsen. Wegen eines fehlenden Pickels haben wir die Gelegenheit, diesen Abschnitt zu wiederholen und wählen dann eine steile Schrofen-Direktvariante, zu der
Maveric trocken meint: „Hier beginnt dann schon das T6“. Wo er recht hat, hat er recht – siehe Bilder. Dann auf einem nach links ansteigenden Felsband 20m bergauf zur Verengung der Rinne rechts der Nadle. Dort folgt eine kurze, aber exponierte Kletterstelle in die Rinne (3m, II). In der Rinne einfach bis in die Scharte vor der Nadle.

Nadle (WS+ / T6, II+)
Die Nadle lässt sich relativ einfach durch einen Kamin besteigen. Die Kletterschwierigkeiten liegen nicht über II+, und dies eigentlich nur in der letzten, kurzen Stufe vor dem Gipfel. Wir haben gesichert, was sicher nicht verkehrt war, da uns die erste Dusche des Tages kurz nachdem wir eingestiegen waren, ereilte. Erdige Kletterei mit nassem Fels erfordert etwas Vorsicht… Dafür ist der Gipfel eng und exklusiv mit eindrücklichem Tiefblick auf den Seealpsee.
Weiteraufstieg durch steile Grasflanken zuerst etwas rechts, dann links zum Sattel links des Marwees-Hauptgipfels.
Freiheit / Hundstein (T6-, II)
Nach wie vor keine Spur des warmen Sommertages – kalter stürmischer Wind, hereinziehende Schauer, viele Regenbogen. Wir entschliessen eine „Abwarterunde“ über die Freiheit einzulegen. Aufstieg auf dem blau-weissen Wanderweg durch die Schlucht und weiter bis zur Scharte zwischen Hundstein und Freiheit. Wieder regnet es intensiv, die Regentropfen fliegen horizontal - beste Voraussetzungen für die Kletterei zur Freiheit. Nach zwei Minuten Wartezeit ist der Spuk vorbei und wir arbeiten uns die Rinne hoch (II). Dann den Markierungen entlang durch die Nordflanke zum Gipfel. Und plötzlich scheint die Sonne! Zurück in die Scharte und über die kurze, aber steile Stufe, die bei Nässe nur mit grosser Vorsicht zu begehen ist, auf den Hundstein. Schneller Abstieg durch die Schlucht. Das Wetter hält und wir wollen trotz allem noch einen Versuch an den Freiheitstürmen starten. Wir biegen gerade ein gegen die Borsthaldenroute, als über den Hängeten die Nacht hereinbricht – um 12 Uhr mittags? Fünf Minuten später öffnet der Himmel die Tore, das Projekt ist für den Moment begraben und wir streben auf dem Schrennenweg in starkem Regen Wasserauen zu.
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