Rheinwaldhorn, 3402 m


Publiziert von roko , 1. August 2010 um 12:22.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum:31 Juli 2010
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Pizzo di Cassimoi 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zervreilastausee - Vals
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zervreilastausee - Vals
Unterkunftmöglichkeiten:Läntahütte SAC
Kartennummer:1253 & 1254

Als ich für Margit, Gerd und mich einen Platz auf der Läntahütte reservierte und dem Hüttenwart unser Tourenziel, das Rheinwaldhorn nannte,  riet er mir zuerst davon ab. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich später herausstellte. Als ich ihm erklärte, dass wir oft in den Bergen unterwegs und alpine Erfahrung hätten, beschrieb er mir die momentane Situation am Berg: Der alte Aufstieg über die Läntalücke ist definitiv gesperrt, der ganze Hang sei in Bewegung. Der Aufstieg über den Gletscher - der Einfachste von der Läntahütte aus,  um diese Jahreszeit durch den rasanten Gletscherschwund nicht mehr begehbar. Der neue Aufstieg erfolgt über eine Moräne und kommt bei Punkt 3058 auf dem Grat zwischen Güferhorn und  Läntalücke heraus.
Freitag abends schlenderten wir gemütlich vom Parkplatz am Zervreilastausee der Läntahütte zu und kehrten auf dem Weg dorthin noch auf der Lampertsch Alp ein. Wir tranken den besten Milchkaffee den man sich vorstellen kann und den ich jedem auf dem Weg zur Läntahütte wärmstens empfehle.
Auf der Läntahütte angekommen, wurden wir gleich mit einem Abendessen empfangen, welches für eine SAC Hütte alle Sterne der Welt verdienen würde. Am nächsten Morgen, wir waren die einzigen die trotz Vollbelegung um 04.00 Uhr aufstanden, gab`s ein reichhaltiges Frühstück mit selbstgebackenem Brot. Herr Thomas Meier (an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die Gastfreundschaft und vorbildliche Betreuung) schilderte uns nochmals die Situation am Berg und zeichnete uns freundlicherweise die neue Route in die Karte ein.
Von der Hütte weg geht es - und dies ist in der Dunkelheit zu beachten, nach vielleicht hundert Meter über eine improvisierte Brücke auf die linke Seite des Valser Rhein. Die Markierung ist weiss-blau-weiss. Nach Punkt 2188 (man überschreitet einen kleinen Bach)  teilt sich der Weg. Die weisse Markierung führt als Gletscherweg zum Läntagletscher - der rot-gepunktete Weg führt  zu Punkt 3058 und weiter zur Läntalücke.
Man geht nicht mehr wie früher in den Sattel der zur Läntalücke hinaufzieht, sondern über eine vorgelagerte Moräne die zum Güfergletscher führt. Diesen quert man an seinem unteren Ende gegen Süden und gelangt an einen Grat der zu Punkt 3058 hochzieht. Dies ist die heikelste Stelle des Auf- und Abstiegs, vor allem, wenn mehrere Personen in diesem Abschnitt unterwegs sind. Loses Gestein ist allgegenwärtig und verlangt grösste Konzentration. An den schwierigsten Stellen wurde der Weg mit Ketten vorbildlich abgesichert. Auch einige Bohrhaken die zur Absicherung mit Seil dienlich sind wurden angebracht.
Ist man auf dem Grat angekommen, erfolgt der Abstieg zur Läntalücke und weiter über den Blockgrat hinauf zum Gletscher der auf`s Rheinwaldhorn zieht.  
Dieser zeigte sich gestern von seiner vornehmen Seite. Die Unterlage war griffig und die Steigeisen wären nicht unbedingt nötig gewesen - sie wurden beim Abstieg auch nicht wieder benutzt.
Von der Läntahütte aus wird das Rheinwaldhorn wegen seines langen und nicht immer problemlosen Anstiegs eher selten besucht. Die meisten Berggänger wählen die einfachere und sicherere, dem Steinschlag weniger ausgesetzte Adula oder Zapport-Seite aus.
Eine schöne Tour, die bei einem Wetter wie gestern eine unglaubliche Fernsicht ermöglichte. Erinnerungen wurden wieder wach - der schwierige Aufstieg zum Zapporthorn letzten Winter, der Tambo mit Ski noch vor zwei Monaten...und, und, und... 
Faszit: Eine super Tour die Konzentration und Trittsicherheit erfordert und durch ihre Länge nicht unterschätzt werden sollte.

Tourengänger: roko


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