Zweimal über den Deister


Publiziert von Alpenorni , 18. Mai 2010 um 20:51.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Weser-/Leinebergland
Tour Datum:17 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 660 m
Abstieg: 660 m
Strecke:22 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hohenbostel, mit Regionalzug von Hannover in 40 min.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Barsinghausen, mit Regionalzug von/nach Hannover
Kartennummer:Offizielle Wanderkarte "Wandern im Deister" ( 1:25.000)

Der Deister, über 20 Kilometer langer Höhenrücken vor den Toren Hannovers, bietet dem Wanderer eine Fülle schöner Tourenmöglichkeiten durch ausgedehnte Mischwälder. Vom Kamm aus gibt es allerdings nur einige wenige Aussichtspunkte - die Aussichtstürme Annaturm und Nordmannsturm sind nur dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, liegen direkt am Kammweg und sind speziell an Wochenenden vielbesuchte Ziele.
Weniger bekannt ist die Rodenberger Höhe, zu der ich heute aufgestiegen bin. Und dann gibt es da vor allem die vielen kleinen unbenannten Ecken und Kanten am Waldrand an den südlich abfallenden Hängen des Deisters. Sie liegen auf der Sonnenseite, und dafür muss man einmal " übern Deister gehen", wie der Hannoveraner sagt. Genaugenommen muss man sogar zweimal übern Deister gehen, denn zurück zum Ausgangspunkt führt nur ein Weg: der nach oben, übern Deister !
So stapfe ich denn von Hohenbostel die Wiesenhänge und dann im Wald empor und wundere mich über die wolkenverhangene Wetterlage - der Deister wirkt als Regenfänger, bietet Windschatten und nennt bisweilen sogar einen kleinen Foehn sein eigen - so muss man sich oft überraschen lassen, wie es auf der anderen Seite ausschaut. Diese Nordostseite des Deisters ist deutlich flacher als die Südseite,  250 bis 300 Höhenmeter verteilen sich gleichmässig auf eine Strecke von 4 bis 5 Kilometern.  Ab der Rodenberger Höhe geht es dann aber zügig bergab. Nun bin ich auf der Südseite, aber noch ist`s milchig-grau verhangen. Erst nach und nach teilen sich die Wolken und plötzlich stehe ich in der Sonne. Endlich ! Unglaublich, aber wir hatten hier in Hannover gerade 6 Tage lang am Stück nicht eine einzige Sonnenstunde gehabt, bei Temperaturen um die 10° !! Mitte Mai mittlerweile !
Und so habe ich mir heute auch extra diese Sonnenseite zum Ziel genommen. Für ein, zwei gemütliche Rasten reicht die nun aufkommende Wärme. Und für einen Wespenbussard, der über einem Gehölz bei Lauenau seine großartigen wellenförmigen Balzflüge sehen lässt, muss es geradezu erleichternd sein, endlich durch die Thermik schweben zu können, die er auf seiner langen Reise aus dem afrikanischen Winterquartier bis in den noch kühlen Norden schon so oft genutzt hat.
Ich wandere weiter am Deisterrand nach Südosten, überschreite ein paar Geländebuckel, zwischen denen idyllische Wiesentälchen liegen und gelange zu den Höhen zwischen Blumenhagen und Altenhagen II. Ein einsamer Geheimtipp ! Von hier aus führt der Wallmannsweg über die gleichnamige Schutzhütte wieder hoch zum Deisterkamm auf 360m und jenseits geht es dann noch ein paar Kilometer bergab, bis ich punktgenau am Bahnhof Barsinghausen eintreffe. Von hier aus bringt mich der Regionalzug fix zurück nach Hannover, während man auf der Fahrt noch einmal den Deister in ganzer Größe und Pracht allmählich am Horizont verschwinden sieht.
Es gibt zu dieser wie zu anderen Deistertouren jede Menge Varianten, die man je nach Lust und Laune und Zeit zusammenstellen kann. Die Wanderkarte "Wandern im Deister" ( 1:25.000) und ein Regionalfahrplan im Gepäck eröffnen einem unerschöpfliche Möglichkeiten.



Tourengänger: Alpenorni


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