Untertalstock

An der Sustenpaßstraße bei ca. 1670 m beginnt der Weg zur Alp Vorbettli 1868 m. Er wird schnell immer dürftiger und nach der Querung zum Bach war fast keine Wegspur mehr vorhanden. Vielleicht habe ich ja auch versagt. Es wäre nicht das erste Mal. Dem Bachlauf folgend steil, buschfrei zur Alp.  Ab hier durchgehend Schnee und mit Kurzskiern weiter. Die Tourenski wären doch besser gewesen, aber man kann nicht immer alles richtig einschätzen. Auf einer Art Terasse bis zum Auslauf eines schmalen Tälchens. Diesem folgend, über eine kurze Steilstufe bis auf ca 2400 m unter dem Rotbergli. Hier rechts hinauf und wieder linkshaltend zum südwestlichen Gipfelhang.  Erst hier sieht man den Gipfel das erste Mal. Mit Ski bis fast zum Gipfel.
Das Gelände ist recht unübersichtlich, viele Tälchen, Rücken und Hängchen. Dafür kurzweilig und spannend in angenehmer Neigung. Sich nicht nach rechts, bzw. südlich leiten lassen.
Vom Vorgipfel kann man noch zum nächsthöheren Punkt klettern. Erst ab hier senkt sich der Grat nach Osten.

In der Scharte zwischen den beiden endet auch eine breite Schneerinne, die vom Steingletscher her bequem zu erreichen wäre.

Zum Sonnenaufgang gabs erst mal viele Quellwolken ringsum. Ich erreichte den Gipfel im NEBEL. Erst gegen 9 Uhr klärte sich das, und es war, als würde der Vorhang aufgezogen und die Scheinwerfer eingeschalten. Alles andere hätte ich nicht akzepiert. Die Nahblicke von hier sind unverzichtbar.
Einige schrammten bereits den noch nicht aufgefirnten Uratgletscher hinab, kr kr kr kr...., dutzende andere
waren noch im Aufstieg.

Vom Radlefshorn, zur späten Skitourenzeit, konnte ich mal die Flanke gut einsehen und habe den Untertalstock als Skitour eingeteilt. Auf der LK ist das für mich nicht so ersichtlich.

Alte Spuren und 2 weitere Türler wußten das auch. Es wird als Geheimtipp gehandelt, und nachdem jetzt schon die Ausländer hier rumlungern wurde ich um Stillschweigen gebeten.

Ich denke wohl an dem Verhältnis 99,9 % Steingletscher und 0,1 % Untertalstock  wird sich nun nichts ändern.

Der Startpunkt liegt allerdings etwas weiter der Straße lang am Laubbach.

Für ÖV-ler zur Skitourenzeit siehts allerdings schlecht aus. Seitden mit Nächtigung vorort und per Autostop, denn ab 5 Uhr am Wochenende ist hier Rushhour zum Steingletscher und Einzelmobilisten haben oft ein schlechtes Gewissen.