Seppitag auf dem Chaiserstuel
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Heute ist Seppitag, d.h. für die Urschweizer ist heute einer der höchsten Feiertage. Klar, so ein Tag muss gebührend gefeiert werden. Der beste aller Scheffs hat mir für heute frei gegeben, die beste aller Ehefrauen hat mich für den Nachmittag im Garten „verplant“ :-). Aus der Not eine Tugend gemacht: es steht eine nette Halbtagestour im Nidwaldner-Land an: Der Chaiserstuel. Seit einiger Zeit interessiert mich dieser Gipfel, besonders seit ich weiss, dass dort die endemische Nidwaldner Haarschnecke zu Hause ist, bin ich kaum noch zu bremsen.
Da das Lawinenbulletin seit dieser Woche wieder vor Nassschneelawinen im Tagesverlauf warnt, rufe ich noch am Vorabend bei der Luftseilbahn an (041 628 16 33) und vereinbare mit dem freundlichen Betriebsleiter eine ausserfahrplanmässige Fahrt um 0700 Uhr. Als ich um 0650 Uhr bei der Talstation ankomme, herrscht absolute Ruhe. Aber auf die Nidwaldner ist Verlass! Kurz vor 0700 Uhr braust Betriebsleiter Waser mit wehenden Haaren auf seinem Roller heran, verkauft mir das Ticket und schwupps, bin ich unterwegs auf die Bannalp. Super Service und freundliches Personal, da könnten sich andere Bahnen eine Scheibe abschneiden!
Auf der Bannalp angekommen, schnalle ich mir die Schneeschuhe an und schon bald geht’s in pickelharter Spur hinauf Richtung Räckholtern. Die Steigung ist angenehm und die Hangneigung akzeptabel. Für den Rückweg nehme ich mir aber vor, sorgfältig zu beurteilen, ob ich etwas weiter weg von den Bietstöcken absteigen will. Schon bald steht die Schlüsselstelle an: die steile Diretissima auf die Bannalper Schonegg. Der Schnee ist grösstenteils pickelhart gefroren, so dass ich mir zum erstenmal überhaupt Harscheisen für meine TSL-Schneeschuhe wünsche. Die Passage klappt aber gut und über den Abstieg mache ich mir dann Gedanken, wenn es soweit ist.
Auf der Bannalper Schonegg öffnet sich die Landschaft. Aus dem Bannalper Kessel kommt man auf diesen herrlichen Grat, der Blick kann frei rings herum schweifen. Augenfällig sind die mächtigen Wächten, die der Wind aufgebaut hat. Der Grat dagegen ist ziemlich abgeblasen. Der Gipfelhang auf den Chaiserstuel ist praktisch aper. Nur noch eine schmale Schneespur führ hinauf. Auf einem trockenen Grasfleck geniesse ich mein Znüni, ich habe dank Top-Verhältnissen für den Aufstieg nicht ganz 1 ¾ Stunden gebraucht. Schon bald geht’s wieder runter, es wartet ja noch ein Garten, der aus dem Winterschlaf geweckt werden will. Ich folge meiner Aufstiegsspur. Die Schlüsselstelle ist mittlerweile dank Sonneneinstrahlung griffig und im Abstieg problemlos zu meistern. Kurz vor 1030 Uhr bin ich wieder bei der Seilbahnstation. Ich freue mich auf ein gemütliches Kafi bei Andy in Oberrickenbach.

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