Abenteuerliche Schluchtenwanderung von Igueste nach Playa de Antequera


Publiziert von alpinos , 2. Februar 2010 um 20:01.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Santa Cruz de Tenerife
Tour Datum:24 Januar 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW nach Iguese de San Andres

Der Charakter der Tour wird durch folgendes Zitat aus dem Rother Wanderführer “Teneriffa” treffend beschrieben: “diese Wanderung erfordert stellenweise ein wenig Geduld bei der Pfadsuche und auch Schwindelfreiheit während des teilsweise etwas  luftigen Quergang oberhalb der Küste zum Antequera-Strand”. Ja, in der Tat, es war nicht ganz einfach, den Weg nachzuvollziehen, aber am Ende haben es dann auch die Alpinos geschafft. Hier nun unsere Geschichte…

Heute waren wir etwas später dran; das Wetter war morgens nicht so enladend und dicke Wolken schoben sich von Norden über die Insel und stauten sich am Anaga-Gebirge. Trotzdem beschlossen wir, eine Wanderung zu unternehmen, allerdings auf der Südseite des Gebirgszuges. Vorbei an der malerischen Playa de las Teresitas fuhren wir nach Igueste, dem Ausgangspunkt der Tour. Irgendwo an der Straße im Dorf muss man sich einen Parkplatz suchen, dann kann es losgehen.

Wir gingen die Hauptstraße bis zum Ende, dann weiter an der Kirche vorbei. Von hier kann man einfach den hübschen weiß-gelben Markierungen durch den Ort den Hang hinauf folgen. Kurz nach den letzten Häusern weißt ein großer weißer Pfeil nach links zu einem Camino, der in Serpentinen weiter den Hang hinauf zieht. Wir waren von der Aussicht und der Landschaft begeistert. Von oben sieht man recht schön, wie sich die bunten Häuser von Igueste in einer kleinen Bucht an die Hänge schmiegen und jede halbwegs ebene Fläche für die Landwirtschaft genutzt wird. Unmittelbar nachdem man auf die Meerseite des Bergrückens gelangt und der Weg wieder bergab verläuft darf man die erste Abzweigung nicht verpassen. Scharf links zweigt ein Felsenpfad ab und läuft weiter den Hang hinauf. Oben auf dem Kamm noch ein paar Meter links haltend, dann erreicht man ein Steinhaus, das Atalaya de los Ingleses (429 m).

Nach einer kleinen Rast begann dann unser kleines Wegsuche-Abenteuer. Zunächst hielten wir uns, wie beschrieben, noch ein paar Meter direkt auf dem Kamm Richtung Nordosten bis ein deutlicher Weg nach Nordwesten auf der rechten Seite des Kamms hinunter zieht. Nach ca. 8 min weißt ein aus Steinen gebauter Pfeil scharf rechts auf einen undeutlichen Weg, der den Hang steil hinab führt. Hier gingen wir zunächst nichtsahnend vorbei; in der Beschreibung war ja von 15 min die Rede. Nun ja, wir bemerkten unserer Fehler nach etwa 20 min. Nach etwas Suchen und dem freundlichen Hinweis von drei Einheimischen mit Angelausrüstung (was die hier oben wohl wollten?) waren wir wieder auf dem richtigen Weg. Also hier unser Hinweis: der Weg zweigt früher ab als angegeben und verläuft entgegen der Beschreibung nur auf der der rechten Seite der Schlucht. Bis zum Strand hatten wir dann aber keine Probleme mehr. Vielmehr war es eine beeindruckende Wanderung durch die völlig abgeschiedene, einsame und abenteuerliche Schlucht hinab zum Meer.

Der Quergang in der Steilküste hinüber zur Playa de Antequera ist in der Tat recht ausgesetzt und luftig. Um die Felsnase auf halben Weg mussten wir etwas die Hände benutzen; hier war vor nicht allzu langer Zeit der Berg etwas in Bewegung geraten. Die Wegspur ist aber immer eindeutig und sicher und wir gelangten in wenigen Minuten hinunter zu der einsamen Bucht. Leider musste das geplante Sonnenbad am Strand ausfallen; die Wolken war recht dicht geworden und es wehte ein starker Wind. Trotzdem war es ein schönes Erlebnis, den ganzen Strand für uns zu haben.

Nach einer Rast machten wir uns auf den Rückweg. Wir liefen zum östlichen Ende des Strandes und dann oberhalb der alten, verfallenen Strandbauten links hinauf zu den beiden Häusern. Zwischen den beiden Häusern hindurch führt ein deutlicher Pfad den Hang hinauf und in die Barraco de Antequera hinein. Ein freundlicher Herr in Kahki wieß uns aus dem Küchenfenster noch den Weg (leider nur auf spanisch, was wir nicht verstanden ;-) ). So verfehlten wir doch wieder eine Abzweigung und landeten an dem ersten Felsgrat in einer Sackgasse. Wir kletterten den Felsgrat hinauf und landeten wieder auf dem deutlich sichtbaren Weg. Also wieder ein Tip: immer auf dem breitesten Weg bleiben und den Steinmännchen hinterher. Der Weg führt tatsächlich zunächst ein gutes Stück den Hang hinauf, erst dann führt er hinein in die Schlucht.

Von nun an war der Weg kein Problem mehr; die Wegspur ist recht deutlich, es gibt viele Steinmännchen und auch kleine leuchtend gelbe Markierungen. Man wechselt mehrmal die Talseite, bleibt aber immer in der Hauptschlucht. Nach einem längeren Quergang unterhalb einer weißen Felswand erreicht man den Degollada de Pasito del Corcho (530 m). Von hier aus den Kamm auf der linken Seite noch ein Stück weiter hinauf, über Felsen unter einer Stromleitung hindurch und auf den nächsten Rücken. Hier trifft man auf einem wieder mit weiß-gelber Markierung versehenen, breiten Wanderweg. Steil stiegen wir hinab auf die Teerstraße im Tal, der wir dann wieder nach Igueste zurück folgten.

Eine wirklich sehr schöne Tour, auch wenn die Wegsuche im ersten Teil etwas nervig war. Aber so lernt man ja dazu.

Hier geht's zum Übersichtsbericht unseres Urlaubs.


Tourengänger: alpinos


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 1884.gpx Antequera

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»