Altkönig (798 m) mit Schneeschuhen

Der Altkönig (798 m) ist nach dem Großen und Kleinen Feldberg der dritthöchste Taunusgipfel. Nun wo wir bald nach Bayern umziehen, nutzen wir bei dem vielen Neuschnee eine der wenigen Gelegenheiten, den Altkönig mit Schneeschuhen zu begehen - solange er noch vor unserer Haustüre liegt. Es ist natürlich nicht unsere erste "Besteigung" dieses Bergs. In unserer Vorhikr-Zeit waren wir nach Erinnerung mindestens zweimal hier oben, das zweite Mal mit einer Wandergruppe von Arbeitskollegen.

Geschichtlich ist der Altkönig, der mit den Feldbergen über einen 662 m hohen "Pass" mit Wirtshaus, dem Fuchstanz, verbunden ist, recht interessant. Schon 400 v Chr. hatten Kelten den Berg besiedelt und hier - wie an mehreren Stellen im Rheinischen Schiefergebirge - Stein-Ringwälle errichtet. Am Altkönig umziehen 2 Steinwälle aus Granitgestein im oberen Gipfelbereich ringförmig das Plateau. Dabei haben sie eine Länge von knapp 1 km bz. 1,4 km. Im Sommer sind die Granitwälle mit gelben Flechten überzogen und müssen vor allem von N kommend regelrecht mit dem Wanderweg überstiegen werden. Natürlich waren sie heute unter einer tiefen Schneedecke verborgen. Das weite Gipfelplateau des Altkönig ist im Sommer mit Heidelbeeren und Birken überzogen, ein schönes Fleckchen.

Da schon bei uns unten in Eppstein so viel Schnee in der letzten Woche gefallen ist, dass ich gestern echt Mühe hatte nach der Arbeit den Wagen einzuparken, packten wir für eine Tour im Taunus heute die Schneeschuhe ein.

Gegen 13:00 Uhr starten wir von Falkenstein, wo ich erneut Mühe habe in dem zugeschneiten Ort eine Parkmöglichkeit zu finden. Schließlich stapfen wir von der Ortsmitte noch mit den Schneeschuhen unterm Arm über die Hohemarkstraße zum Ortsrand. Dort an einem Friedhof legen wir die Schneeschuhe an und stapfen noch bei Sonnenschein los auf dem Forstweg. Es gibt hier zwar Trittspuren, so dass ein Fortkommen auch ohne Schneeschuhe möglich gewesen wäre, aber in Wegmitte liegt der Schnee hier auf gut 400 m schon 30 - 40 cm hoch. Wir biegen links ab, als wir den Wanderweg mit schwarzem Rechteck treffen, der hinauf bis zum Gipfel des Altkönigs führt. Da man die Wegweiser im Schnee nicht immer sieht, bin ich wieder ganz froh einen GPS-Track vorbereitet zu haben. Immer noch mit einigen Trittspuren steigen wir nun auf kleinen Waldpfaden, die man natürlich im Schnee nicht erkennt, den Südhang des Altkönigs hinauf.

Nach 30 Minuten beginnt es zu schneien - zunächst noch leicht, dann richtig kräftig. Stückweise sind wir nun in ungespurtem Gelände. Inzwischen ist die Schneehöhe (auf 600 - 650 m) schon bei 50 cm. Da dies praktisch alles Neuschnee ist, versinken wir auch mit den Schneeschuhen. Es ist kräftezehrend. Schließlich wird - immer noch im Schneegestöber - über die von S recht flachen Steinwälle der Gipfel des Altkönigs erreicht. Da praktisch keine Sicht ist, merken wir erst dadurch, dass das Gelände sich senkt, dass wir am Gipfel sind. Wir machen ein paar Fotos.

Nun gehen wir zwar auf Track aber im Gelände ohne Anhaltspunkte praktisch direkt die steile N-Flanke (wegen dieses Stückes auch WT2) über die Steinwälle und einige Baumleichen. Hier sind mannshohe Schneeverwehungen - z.T. aber schon durch den Wind verhärtet - zu durchqueren. Gut 80 Hm stapfen wir so ohne Weg und Spur die steile Flanke hinab zu einem Forstweg. Mit ihm wenden wir uns nach links und über ein paar Abzweigungen erreichen wir den oben erwähnten Pass Fuchstanz. Hier ist Winter wie Sommer richtig was los - wohl die beliebteste Waldgaststätte im Taunus. Inzwischen sind hier gleich 2 große Gasthäuser und mind. noch mal 2 Kioskbuden. Wir kehren in den älteren Gasthof ein.

Vom Fuchstanz folgen wir der Wanderautobahn Richtung Falkenstein nur ein kurzes Stück und biegen dann schnell rechts ab in ungespurte kleine Waldwege, die uns hinab zum Treisbornbach bringen und in dessen Tal schnell wieder nach Falkenstein und zu unserem Auto zurück.