Schönberg (2090m)


Publiziert von Tef , 21. Januar 2010 um 21:37.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Totes Gebirge
Tour Datum:16 Januar 2010
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-OÖ 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bad Ischl - Süd abfahren Richtung "Rettenbachalm"
Kartennummer:Kompass Nr. 20

Der Schönberg, westlichster 2000er des Toten Gebirges, ist ein alter Skitourenklassiker, jedoch nur bei einer ausreichenden Schneedecke.
Als Schneeschuhtour geht es natürlich auch schon vorher, nur ist die Tour sehr lange und incl. Gegenanstiegen kommt man auf über 1600 Höhenmeter, die wir alle selbst spuren mußten. Dafür erlebt man eine wilde, einsame verschneite Berglandschaft.
Das Tote Gebirge ist zudem übersät von Dolinen, wo es gewaltig in die Tiefe gehen kann. Deswegen versuchten wir respektvoll jegliche zugeschneiten Vertiefungen zu umgehen.
Wir starteten bei der Rettenbachalm im im Winter meist schattigem Tal und folgen der Straße nach Osten ins Tal hinein, die dann einen Rechstbogen macht. Wir kommen am Solehaus vorbei und gehen noch ein Stück südwärts bis zur Verzweigung.
Geradeaus geht es zur Bla-alm, wir gehen nach links Richtung "Ischler Hütte" auf dem Forstweg nach Nordosten.
Nach etwa 10 Minuten verlassen wir den Forstweg nach rechts auf dem Weg Nr. 211. Skitourengeher kann der Weg 211 wegen des vielen Sturmholzes nicht mehr empfohlen werden, sondern der Weiterweg bis zum Bärenkogelgraben. Wir gehen nun auf einem Pfad im Wald nach Südosten bergan, bis man zu einer vom Sturm geschaffenen Lichtung kommt. Hier windet sich der Pfad zwischen Sturmholz in nordöstlicher Richtung bergan, zweimal kreuzen wir eine Forststraße. Der Pfad wendet sich dann einem Rücken zu, es wird nun landschaftlich schöner.
Nach einer guten Weile gleichmäßigen Ansteigens quert der Pfad nach rechts in den Wald, kommt an einer Quelle vorbei und erreicht die Lichtung Schwarzenberg-Anger. Hier kommt der Weg 226 von der Bla-Alm hinzu und nun liegt auch genug Schnee, um die Schneeschuhe anzuschnallen.
Über schöne Lichtungen und Wald geht es nun hoch zum Beerensattel (1434m). Von hier blicken wir hinab in die Mulde rund um die Ischler Hütte (1368m). Und zu dieser müssen wir nun absteigen.
Hinter der schönen Hütte geht es nordostwärts in eine Mulde hinein und am rechten Rand dann wieder hinaus. Wir folgen nun dem Graben leicht bergan, ab und an helfen uns Markierungen bei der Orientierung. Wir gelangen zu einer freien Wiese unterhalb des Altarkögerl. Rechts ginge der Weg 226 hoch, wir gehen jedoch die Mulde geradeaus weiter und westlich am Altarkögerl vorbei.
So gelangen wir zu einem schwach ausgeprägtem Sattel und einem kupierten Gelände, genannt Traglstatt. Hier kommt auch die Skitour aus dem Bärkogelgraben hinzu. Heute gibt es jedoch außer von Tieren keine Spuren. Bis hierher ist die Orientierung einfach und auch die Lawinengefahr recht gering.
Der Weiterweg muß jedoch bei höherer Schneelage eingeschätzt werden. Vom Traglstatt stiegen wir nun zwischen Latschengassen schräg nach rechts steil auf die Rote Gebogene Wand zu und schwenkten direkt unter der Wand nach rechts.
Im leichten Auf und Ab gelangen wir so in die Hügellandschaft zwischen Altarkögerl und dem sog. Wildenkar. Hier haben wir uns etwas zu früh nach links den steilem Berghang zu gewandt, da uns die zum Teil tiefen Schneelöcher Respekt einflößten.
Kraftraubend spurten wir also ziemlich direkt den Hang hinauf, meist durch Latschengassen oder auf schwach ausgeprägten Rippen. Tief eingeschnittene Rinnen des Wildenkars verhinderten, daß wir weiter östlich gehen konnten. Erst weiter oben legte sich das Gelände etwas zurück und über Grate balancierten wir zwischen riesigen Dolinenlöchern hinauf zum recht abgeblasenem Westgrat.
Hier kommt der Weg 227 von links hinzu. Wir wenden uns nun nach Osten und steigen in eine Scharte ab, wo wir die Schneeschuhe ablegen, da der restliche Weg über den abgeblasenen Westrücken bergan führt und uns zum großen Gipfelkreuz führt. Seit über einem Monat war hier laut Gipfelbuch niemand mehr.
Der Rundumblick ist heute genial: Höllengebirge, Traunstein und über dem Nebelmeer der Böhmerwald im Norden, die weite Fläche des Toten Gebirges mit dem Großen Priel im Osten, Grimming, Tauern und Dachstein im Süden, Tennengebirge, Berchtesgadener Alpen und Salzkammergutberge im Westen.
Allzulange können wir jedoch nicht pausieren, da der Rückweg lange ist. Zudem müssen wir auf dem gleichen Weg absteigen, da wir im Aufstieg im Kampf mit den Latschen diverse Sachen verloren haben (Karte, Höhenmesser). Tatsächlich finden wir auch alles wieder und als wir bei der Rettenbachalm ankommen, ist es gerade dunkel geworden. Ein langer, erfüllter Wandertag ist es gewesen.


Tourengänger: Tef


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