Weglos auf die Cima Ghez


Publiziert von Tini90 , 30. März 2025 um 17:01.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:26 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1690 m
Abstieg: 1690 m
Strecke:14,20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz kurz vor dem Ristorante Alpenrose.

Die Cima Ghez ist ein eher selten begangener Aussichtsgipfel in der Brenta. Einsamer geht es wohl kaum in dieser Gegend. Die Tour ist mit ihren weglosen Abschnitten und der Gratkraxelei sehr abwechslungsreich und spannend.

Mit dem Auto reisen wir in knapp 20 Minuten von Molveno an und starten unsere Tour am kleinen Wanderparkplatz kurz vor dem Ristorante Alpenrose. Durch den dichten Wald, der im Morgengrauen nur wenig Licht durchlässt, steigen wir ca. 600 Höhenmeter steil hinauf. Da wir uns in einer Region befinden, in der Bären nicht unwahrscheinlich sind, unterhalten wir uns und machen somit auf uns aufmerksam. 

Etwa 70 Höhenmeter nach Verlassen des Waldes biegen wir an einem Wegweiser rechts ab und folgen den Wegspuren, die durch rot-weiß markierte Holzpflöcke gut erkennbar bar sind, und queren den Wiesenhang ohne großartigen Höhengewinn. Auf einer Höhe von ca. 1700m biegen wir links ab und und folgen einem nur wenig sichtbaren Pfad durch das trockene Gras. Die spur wird zwischenzeitlich etwas deutlicher und gleicht einer Grasnarbe, der man folgen kann. Blad kommt auch eine relativ neu gebaute Hütte in unser Sichtfeld, die wir als Orientierungspunkt nutzen.

Auf Höhe der Viehtränke steigen wir den steilen Grashang weglos zu den Felsen des Doss d`Arnal empor. Der etwa 550hm lange Aufstieg ist sehr mühsam, wir nutzen die trockenen Grasbüschel als Aufstiegshilfe und versuchen ständig, uns zu orientieren und eine sinnvolle Linie zu finden.   

Ab dem Doss d'Arnal kann man die Cima Ghez nun deutlich erkennen. Entlang des ca. 700 Meter langen Grates geht es abwechselnd über Wiesen und felsiges Gelände. Der Weg zwingt uns meist direkt an oder auf der Felsschneide zu laufen. In herrlicher, teils ausgesetzter Kraxelei geht es erst über den Grat und anschließend etwas unschwieriger im schrofigen Gelände die letzten 200 hm hinauf zur Cima Ghez.

Nach 4 3/4 Stunden oben angekommen, werden wir mit einem traumhaften Ausblick auf die Gipfel der Brenta belohnt. Das kleine eiserne Gipfelkreuz steht auf einem großzügigen Gipfelplateau, das uns genügend Platz für eine ausgiebige Pause bietet. 

Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg, aber mit dem Unterschied, dass man sich in den steilen Grashängen von oben viel besser orientieren kann. So kommen wir bereits nach 2 1/4 Stunden Abstieg wieder am Parkplatz an und freuen uns über den gelungenen Bergtag.

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Wir sind an diesem Septembertag keinen anderen Menschen begegnet und hatten ein traumhaft einsames Bergerlebnis. Die Tour sollte man nur bei absolut stabilen Wetterverhältnissen machen, da man sich recht lange im exponierten Gelände aufhält und sich im Bereich der Wiesenhänge gut orientieren muss. 

Tourengänger: Tini90


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 31. März 2025 um 10:12
Glückwunsch zur Cima di Ghez.
Hat mir damals auch richtig gut gefallen :-)

Tini90 hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. März 2025 um 18:08
Lieben Dank, Andy! Wirklich eine herrlich einsame Tour! Und zum Glück auch ohne Bärenbegegnung :)


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