Sighignola (1314m), Traverse durch die Südwand
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Wo liegt Schweizer Grund und Boden unter dem Meeresspiegel? Und wo gibts den billigsten Original-Italienischen Cappuccino innerhalb der Schweizer Landesgrenzen?
Diese Fragen beantworten sich ganz im Süden Helvetiens oder wahlweise auch näher: weiter unten im Bericht.
Neben dem Monte Generoso hat der CH-Südzipfel nochmals ein unauffälliges, "alpines" Ziel zu bieten. Die Erhebung mit dem merkwürdigen Namen Sighignola stürzt gegen Süden mit einer felsdurchsetzten Steilflanke ab. In älteren Landkarten sind zwei Pfade eingezeichnet, welche diese "Wand" traversieren; der untere, wilder anmutende Pfad ist ein Leckerbissen für Liebhaber alter Tessiner Pfade.
Aus einer wilden Flanke auf den "Italienerbalkon" und runter zum Casino-Kapitalismus
Mit dem Postauto von Maroggia-Melano - wie so oft als einziger Fahrgast - nach Arogno. Durchs Dorf zum höchsten Punkt der Strasse nach Caprino, der Kapelle San Vitale. Dort zweigt der markierte Wanderweg durch die Ostflanke ab. Diesem bis auf gut 800m folgen und nach einer Felsnase nach rechts verlassen. Auf Wildwechseln knapp 100hm gerade hoch, unter einem markanten Felsband nach rechts wenden. Hier ist der Pfad wieder deutlicher und führt auf den markanten Vorsprung mit dem bereits von Arogno sichtbaren Hochspannungsmast. Bis hierher T4, teilweise exponiert. Die Wegspur in der aktuellen Landkarte zieht deutlich weniger Steil über den Kamm Richtung Sighignola. Da ich gut in der Zeit liege und der Entdeckerdrang erwacht, beschliesse ich, die "untere" Traverse zu probieren.
Dies geht dann unter dem obersten Felsband der Südflanke erstaunlich flott (etwas mehr als eine halbe Stunde): auf Wegspuren, zunächst etwas absteigend, dann drei Tobel durchschreitend gehts etwa in Weghälfte ein Stockwerk höher weiter. Auf dem letzten Sporn vor der Vereinigung mit dem markierten Bergpfad bei P. 1109 verliert die Wegspur etwa 20hm. Abgesehen von etwas Geäst, das über- und unterklettert werden will, durchaus schöne Route mit moderaten Schwierigkeiten, T4.
Einfach durch typischen tessiner Buchen-Birkenwald auf die heute verlassene Sighignola. Die touristischen Einrichtungen wirken etwas desolat: ein verlassenes, überdimensioniertes Gasthaus, eine zerfallene Luftseilbahnstation...
Abstieg über den NW-Kamm zum Grenzstein Nr. 18, von dort weglos (Markierungen scheinen hier zu fehlen, jedoch gibts an Abzweigungen Wegweiser) zur Alpe di Pugerna. Besonders mit Laub ist der Abstiegsweg kurz nach der Alp nicht immer erkennbar, um P. 754 werden die Pfade breiter und deutlich. Ohne weitere Schwierigkeiten über San Evasio nach Campione d'Italia, eine Italienische/Schweizer Exklave/Enklave (unpassendes durchstreichen,-).
Hier scheint Geld die Welt zu regieren, das Casino wirkt monströs, dennoch achitektonisch interessant. Umso erstaunter bin ich, als der excellente Cappucino in einer Baar am Hafen nur mit 3.- zu Buche schlägt!
Um dem ersten Eingangs erwähnten Rätsel auf den Grund zu gehen, brauchts ein U-Boot. Sowohl Lago di Lugano (2,4 Quadratkilometer) wie auch Lago Maggiore (gut 11 Quadratkilometer) haben Seegrund, der unter dem Meeresniveau liegt. Das entspricht etwa 0.3 Promille der Landesfläche, immerhin.
Typisch südländisch hat der Bus einige Minuten Verspätung (GA nicht gültig, im Sommer Schiffsbetrieb nach Lugano), prompt verpasse ich wie am Vortag den Zug in Melide um Sekunden. Genau wie gestern stellt sich heraus, dass die Verbindung eine halbe Stunde später noch besser ist - Glück gehabt!
Diese Fragen beantworten sich ganz im Süden Helvetiens oder wahlweise auch näher: weiter unten im Bericht.
Neben dem Monte Generoso hat der CH-Südzipfel nochmals ein unauffälliges, "alpines" Ziel zu bieten. Die Erhebung mit dem merkwürdigen Namen Sighignola stürzt gegen Süden mit einer felsdurchsetzten Steilflanke ab. In älteren Landkarten sind zwei Pfade eingezeichnet, welche diese "Wand" traversieren; der untere, wilder anmutende Pfad ist ein Leckerbissen für Liebhaber alter Tessiner Pfade.
Aus einer wilden Flanke auf den "Italienerbalkon" und runter zum Casino-Kapitalismus
Mit dem Postauto von Maroggia-Melano - wie so oft als einziger Fahrgast - nach Arogno. Durchs Dorf zum höchsten Punkt der Strasse nach Caprino, der Kapelle San Vitale. Dort zweigt der markierte Wanderweg durch die Ostflanke ab. Diesem bis auf gut 800m folgen und nach einer Felsnase nach rechts verlassen. Auf Wildwechseln knapp 100hm gerade hoch, unter einem markanten Felsband nach rechts wenden. Hier ist der Pfad wieder deutlicher und führt auf den markanten Vorsprung mit dem bereits von Arogno sichtbaren Hochspannungsmast. Bis hierher T4, teilweise exponiert. Die Wegspur in der aktuellen Landkarte zieht deutlich weniger Steil über den Kamm Richtung Sighignola. Da ich gut in der Zeit liege und der Entdeckerdrang erwacht, beschliesse ich, die "untere" Traverse zu probieren.
Dies geht dann unter dem obersten Felsband der Südflanke erstaunlich flott (etwas mehr als eine halbe Stunde): auf Wegspuren, zunächst etwas absteigend, dann drei Tobel durchschreitend gehts etwa in Weghälfte ein Stockwerk höher weiter. Auf dem letzten Sporn vor der Vereinigung mit dem markierten Bergpfad bei P. 1109 verliert die Wegspur etwa 20hm. Abgesehen von etwas Geäst, das über- und unterklettert werden will, durchaus schöne Route mit moderaten Schwierigkeiten, T4.
Einfach durch typischen tessiner Buchen-Birkenwald auf die heute verlassene Sighignola. Die touristischen Einrichtungen wirken etwas desolat: ein verlassenes, überdimensioniertes Gasthaus, eine zerfallene Luftseilbahnstation...
Abstieg über den NW-Kamm zum Grenzstein Nr. 18, von dort weglos (Markierungen scheinen hier zu fehlen, jedoch gibts an Abzweigungen Wegweiser) zur Alpe di Pugerna. Besonders mit Laub ist der Abstiegsweg kurz nach der Alp nicht immer erkennbar, um P. 754 werden die Pfade breiter und deutlich. Ohne weitere Schwierigkeiten über San Evasio nach Campione d'Italia, eine Italienische/Schweizer Exklave/Enklave (unpassendes durchstreichen,-).
Hier scheint Geld die Welt zu regieren, das Casino wirkt monströs, dennoch achitektonisch interessant. Umso erstaunter bin ich, als der excellente Cappucino in einer Baar am Hafen nur mit 3.- zu Buche schlägt!
Um dem ersten Eingangs erwähnten Rätsel auf den Grund zu gehen, brauchts ein U-Boot. Sowohl Lago di Lugano (2,4 Quadratkilometer) wie auch Lago Maggiore (gut 11 Quadratkilometer) haben Seegrund, der unter dem Meeresniveau liegt. Das entspricht etwa 0.3 Promille der Landesfläche, immerhin.
Typisch südländisch hat der Bus einige Minuten Verspätung (GA nicht gültig, im Sommer Schiffsbetrieb nach Lugano), prompt verpasse ich wie am Vortag den Zug in Melide um Sekunden. Genau wie gestern stellt sich heraus, dass die Verbindung eine halbe Stunde später noch besser ist - Glück gehabt!
Tourengänger:
Alpin_Rise

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