Technisches Klettern am Rüttelhorn
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Mit Strickleitern im nahen Jura.
Am Spätsommerwochenende vom 16.- 17. September machen wir uns auf den Weg zum Rüttelhorn. Unsere Rucksäcke sind schwer und überladen, als wir in Farnern den Bus verlassen. Nun zu Fuss buckeln wir unser schweres Gepäck hinauf zur Wiese unter dem Rüttelhorn. Unser beider Ziel ist es, an diesem Wochenende die linke Nasenroute zu klettern. Aber zuerst machen wir am Waldrand ein Materialdepot. Zelt, Küchenzeugs und Teile unserer Ausrüstung bleiben hier unten.
Um in Schwung zu kommen, klettern wir den Teufelsgrat (5c+). Danach abseilen an der Nase, um diverse Einblicke in unser Projekt zu haben. Steile Sache.
Unten beim Depot ist es an der Zeit, um uns kurz zu verpflegen. Nach dem Essen sollst du ruhen, wird gemacht, im Halbschatten am Waldrand. Nun, am späteren Nachmittag ist es soweit, unser Projekt ist an der Reihe. Material aussortieren, kontrollieren und an den Klettergurt hängen. Wir werden ohne Rucksäcke einsteigen. Mit gemütlichem Schritt trippeln wir bergan unter den grossen Nasenpfeiler. Der Blick geht ein letztes mal hoch zum Ausstieg, bevor mein Kletterpartner einsteigt. Die Route Nassenriss (6a+) ist unsere erste Seillänge. Nach 40 harten Sportklettermeter steht mein Partner auf dem Band neben dem Überhang. Jetzt bin ich am Beginn dieses Abenteuer. Nach kurzer, anstrengender, steiler und ausgesetzter Kletterei stehe ich etwas später auch auf dem Band.
Jetzt bin ich am Vorstieg. Ich taste mich auf dem Band, nach rechts zum ersten Haken.Klick. Für mich gerade noch erreichbar seh ich einen rostigen Normalhaken, der in einem Riss steckt. Los gehts, die erste Leiter ist eingehängt,danach auch das erste Express, mit einem Teil des Partieseil. Wacklig trette ich auf die erste Sprosse. Weiter auf die zweite und dritte. Jetzt kommt die Bauchmuskulatur ins Spiel. Alles ist in Bewegung, als ich die 2. Leiter am ersten Bohrhaken einhängen kann. Das 2. Express wird geklickt, um danach der 2.Teil unseres Doppelseil ebenfalls einzuhängen. Ordentlich Luft habe ich bereits unter meinen Sohlen, beim wackeligen Blick in die Tiefe. Nun wiederholt sich dieses Spiel am Fels hängend bis zum Ausstieg in eine Verschneidung. Ab da wechselt die Kletterei wieder auf frei, bis zum Standplatz beim Abseilhaken auf der Nase oben. Verschwitzt und psychisch kaputt steh ich nun gesichert am Ziel, dieses Wochenendes. Etwas später kommt auch mein Kletterfreund an der Überhangkante zum vorschein.
Das muss gefeiert werden. Aber erst nach der tollen Abseilfahrt von der Nase. Unten angekommen gibt es ein Bier in der Gaststätte vord. Schmiedenmatte. Danach als es im Gebiet ruhig geworden war, schlugen wir unser Camp auf. Spagetti mit Tomatensauce vom Gaskocher dazu Wurst vom Lagerfeuer. So wird gefeiert bis spät in die Nacht, oder bis der Rotwein leer war.
Am nächsten Tag kletterten wir noch so einiges an der gelben Wand und im linken Keller. Zufrieden mit unserer Leistung begeben wir uns auf den Heimweg.
Auszug aus dem Kletterführerbüchlein Jura 3 vom SAC
Linke Nasenroute
Vom Stand unter der Nase, stark überhängend und athletisch über die Nase (A2).
Erstbegangen ca. mitte der 1960er Jahre.
Ein ganz grosses Dankeschön für dieses wunderbare Rüttelhorn-Weekend, gilt meinem Schwager Mäse.
TECHNISCHES KLETTERN, ist Klettern am Fels mit Hilfsmittel, wo Haken, Strickleitern usw. zur Fortbewegung benutzt werden. Es werden Strickleitern zum Stehen und Weitersteigen eingesetzt. So können an Leitern hängend Dächer überwunden werden.
Im technischen Klettern gibt es eine Bewertungsskala, diese beginnt mit A0 bis zu A5. Sie bewertet den Kraftaufwand und die Schwierigkeit vom legen des nächsten Fixpunkt. Einbezogen ist auch die Festigkeit des Fels, sowie die Steilheit.
Um diese Route klettern zu können, mussten wir uns vorgängig die Kletterei mit Leitern aneignen. Das geschah in den Wintermonaten im Steinbruch bei Ostermundigen. Hier tasteten wir uns Schritt für Schritt weiter, mit dem Wissen aus Bücher der alten Kracks (Rebuffat, Bonatti usw.). Auch das Sicherungswesen muss trainiert sein. Eine schöne Zeit haben wir zwei im Sandsteinbruch von Ostermundigen, beim Seiltechniken ausbropieren verbracht. Der Lohn dieser Arbeit wurde dann geerntet im Dach an der Nase vom Rüttelhorn.
Am Spätsommerwochenende vom 16.- 17. September machen wir uns auf den Weg zum Rüttelhorn. Unsere Rucksäcke sind schwer und überladen, als wir in Farnern den Bus verlassen. Nun zu Fuss buckeln wir unser schweres Gepäck hinauf zur Wiese unter dem Rüttelhorn. Unser beider Ziel ist es, an diesem Wochenende die linke Nasenroute zu klettern. Aber zuerst machen wir am Waldrand ein Materialdepot. Zelt, Küchenzeugs und Teile unserer Ausrüstung bleiben hier unten.
Um in Schwung zu kommen, klettern wir den Teufelsgrat (5c+). Danach abseilen an der Nase, um diverse Einblicke in unser Projekt zu haben. Steile Sache.
Unten beim Depot ist es an der Zeit, um uns kurz zu verpflegen. Nach dem Essen sollst du ruhen, wird gemacht, im Halbschatten am Waldrand. Nun, am späteren Nachmittag ist es soweit, unser Projekt ist an der Reihe. Material aussortieren, kontrollieren und an den Klettergurt hängen. Wir werden ohne Rucksäcke einsteigen. Mit gemütlichem Schritt trippeln wir bergan unter den grossen Nasenpfeiler. Der Blick geht ein letztes mal hoch zum Ausstieg, bevor mein Kletterpartner einsteigt. Die Route Nassenriss (6a+) ist unsere erste Seillänge. Nach 40 harten Sportklettermeter steht mein Partner auf dem Band neben dem Überhang. Jetzt bin ich am Beginn dieses Abenteuer. Nach kurzer, anstrengender, steiler und ausgesetzter Kletterei stehe ich etwas später auch auf dem Band.
Jetzt bin ich am Vorstieg. Ich taste mich auf dem Band, nach rechts zum ersten Haken.Klick. Für mich gerade noch erreichbar seh ich einen rostigen Normalhaken, der in einem Riss steckt. Los gehts, die erste Leiter ist eingehängt,danach auch das erste Express, mit einem Teil des Partieseil. Wacklig trette ich auf die erste Sprosse. Weiter auf die zweite und dritte. Jetzt kommt die Bauchmuskulatur ins Spiel. Alles ist in Bewegung, als ich die 2. Leiter am ersten Bohrhaken einhängen kann. Das 2. Express wird geklickt, um danach der 2.Teil unseres Doppelseil ebenfalls einzuhängen. Ordentlich Luft habe ich bereits unter meinen Sohlen, beim wackeligen Blick in die Tiefe. Nun wiederholt sich dieses Spiel am Fels hängend bis zum Ausstieg in eine Verschneidung. Ab da wechselt die Kletterei wieder auf frei, bis zum Standplatz beim Abseilhaken auf der Nase oben. Verschwitzt und psychisch kaputt steh ich nun gesichert am Ziel, dieses Wochenendes. Etwas später kommt auch mein Kletterfreund an der Überhangkante zum vorschein.
Das muss gefeiert werden. Aber erst nach der tollen Abseilfahrt von der Nase. Unten angekommen gibt es ein Bier in der Gaststätte vord. Schmiedenmatte. Danach als es im Gebiet ruhig geworden war, schlugen wir unser Camp auf. Spagetti mit Tomatensauce vom Gaskocher dazu Wurst vom Lagerfeuer. So wird gefeiert bis spät in die Nacht, oder bis der Rotwein leer war.
Am nächsten Tag kletterten wir noch so einiges an der gelben Wand und im linken Keller. Zufrieden mit unserer Leistung begeben wir uns auf den Heimweg.
Auszug aus dem Kletterführerbüchlein Jura 3 vom SAC
Linke Nasenroute
Vom Stand unter der Nase, stark überhängend und athletisch über die Nase (A2).
Erstbegangen ca. mitte der 1960er Jahre.
Ein ganz grosses Dankeschön für dieses wunderbare Rüttelhorn-Weekend, gilt meinem Schwager Mäse.
TECHNISCHES KLETTERN, ist Klettern am Fels mit Hilfsmittel, wo Haken, Strickleitern usw. zur Fortbewegung benutzt werden. Es werden Strickleitern zum Stehen und Weitersteigen eingesetzt. So können an Leitern hängend Dächer überwunden werden.
Im technischen Klettern gibt es eine Bewertungsskala, diese beginnt mit A0 bis zu A5. Sie bewertet den Kraftaufwand und die Schwierigkeit vom legen des nächsten Fixpunkt. Einbezogen ist auch die Festigkeit des Fels, sowie die Steilheit.
Um diese Route klettern zu können, mussten wir uns vorgängig die Kletterei mit Leitern aneignen. Das geschah in den Wintermonaten im Steinbruch bei Ostermundigen. Hier tasteten wir uns Schritt für Schritt weiter, mit dem Wissen aus Bücher der alten Kracks (Rebuffat, Bonatti usw.). Auch das Sicherungswesen muss trainiert sein. Eine schöne Zeit haben wir zwei im Sandsteinbruch von Ostermundigen, beim Seiltechniken ausbropieren verbracht. Der Lohn dieser Arbeit wurde dann geerntet im Dach an der Nase vom Rüttelhorn.
Tourengänger:
Wimpy

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Kommentare (4)