Mount Scenery - Höchster Berg der Niederlande und von Saba (Karibik)


Publiziert von pika8x14 , 5. Februar 2025 um 01:44.

Region: Welt » Niederlande
Tour Datum:24 Dezember 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: NL 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Cove Bay (Schwimmbad, 0 m) - Juancho E. Yrausquin Airport Saba (18 m) - Zion's Hill (ca. 400 m) - Upper Hell's Gate/Sandy Cruz Trailhead (480 m) - Sandy Cruz Trail (teilweise) - Elfin Forest Trail - Mount Scenery (Hauptgipfel, 870 m, Nebengipfel mit Sendemast und Westgipfel) - Mount Scenery Trail - Abstecher zum Maskehorne Hill/Mas’Cohones (547 m ) - Windwardside (ca. 400 m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Cove Bay, per Taxi oder Pkw erreichbar.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Windwardside, per Taxi oder Pkw erreichbar.
Kartennummer:mapy.cz

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts auf Saba gibt’s heute eine „richtige“ Bergwanderung: Ziel ist der


Mount Scenery.

Der zuletzt im Jahr 1640 ausgebrochene Schichtvulkan dominiert die kleine Insel.

Während bisher meist Höhen von 877 m bzw. 887 m in diversen Karten und Quellen angegeben wurden, weisen neue Messungen 870 m aus (siehe z. B. hier oder da). Damit ist der Berg selbstverständlich die höchste Erhebung der Insel und - da Saba eine „Besondere Gemeinde“ des „Landes“ Niederlande ist - auch die Nummer 1 im „Land“ Niederlande sowie im gesamten „Königreich“ der Niederlande - die drei anderen „Länder“ haben allesamt deutlich niedrigere höchste Stellen: Curaçao (375 m), Aruba (188 m) und Sint Maarten (ca. 370 m). Im europäischen Teil der Niederlande reicht der *Vaalserberg auf knapp 325 m.

Der Mount Scenery ist ein beliebtes Ziel für Wanderer. Grundsätzlich stehen dabei zwei Wege zur Auswahl:

Von Windwardside führt aus südlicher Richtung der Mount Scenery Trail auf den Berg. Dieser vielbegangene Weg ist sehr gut ausgebaut - u. a. mit mehr als 1.000 Stufen und langen Abschnitten mit Geländer.

Aus nördlicher Richtung bildet der Elfin Forest Trail eine Alternative. Dieser schlängelt sich als schmaler Pfad durch teils steiles, abschüssiges Gelände - oft mit Kontakt zum vielen Grün oder schlammigen Untergrund - und ist deutlich „abenteuerlicher“. Um auf den Elfin Forest Trail zu gelangen, folgt man anfangs ein Stück dem Sandy Cruz Trail - entweder vom Trailhead bei Upper Hell's Gate (Zion's Hill) oder bei Troy Hill (The Bottom).

Den mit Nebel- bzw. Elfenwald bedeckten Gipfelbereich des Mount Scenery bildet ein weitläufiger „Krater“. An dessen Rand erheben sich mehrere Kuppen. Diese sind mit Stichwegen erschlossen und bieten - gemäß Beschilderung - „Scenic View“. Durch Vegetation und oft vorhandene Wolken/Regen kann dieser „malerische Ausblick“ aber eingeschränkt sein. An allen drei erschlossenen Aussichtspunkten („Hauptgipfel“, „Nebengipfel am Sendemast“, „Westgipfel“) gibt es steile Abbrüche. Bei Annäherung ist deshalb durchaus Vorsicht geboten, zumal üppiges Grün ausgesetzte Stellen harmloser erscheinen lässt und die oft vorhandene Nässe für Rutschgefahr sorgt.


Unsere Tour

Wenn es sich anbietet, besteigt man einen Landeshöhepunkt logischerweise vom Meer aus ;-). Als Startpunkt wird deshalb die Cove Bay (0 m) gewählt. Während zwei Drittel unserer „Wandergruppe“ erst einmal Planespotting betreiben und frühstücken, dackele ich allein am Schwimmbad los. In wenigen Minuten geht’s hinauf zum Flughafen, Juancho E. Yrausquin Airport (SAB, 18 m).

Nun folge ich der Hauptstraße, „The Road“, hinauf nach Zion's Hill, aka Hell's Gate (ca. 400 m). Dort nutze ich zwischendurch auch kleinere Seitenwege. An der Bushaltestelle verlasse ich „The Road“ endgültig und folge einer Seitenstraße in den oberen Ortsteil, Upper Hell's Gate, zum Sandy Cruz Trailhead (480 m).

Hier vervollständigt sich nun unsere „Wandergruppe“. Gemeinsam geht’s auf dem Sandy Cruz Trail durch den Wald. Der Weg ist offenbar frisch freigeschnitten und meist relativ breit, an kurzen abschüssigen Stellen sind sogar Seile vorhanden. Bei Trockenheit ist also alles gut machbar… Nur leider verabschiedet sich diese: Das Wetter hält sich nicht an die Vorhersage - es gibt nun immer wieder Regenschauer. Der Wald wird zum Regenwald...

An einem Wegabzweig verlassen wir den Sandy Cruz Trail nach links auf den Elfin Forest Trail. Nun gibt’s viele steile und auch ziemlich zugewachsene Stellen, wo wir uns durch klitschnasses Grün schlängeln. Immer wieder ist es erdig/rutschig und kurzzeitig auch abschüssig, d. h. unangenehm und etwas heikel.

Zwischendurch passieren wir eine Aussichtsbank - in einer Regenpause sogar mit Meerblick ;-). Und allmählich gelangen wir in den vernebelten Elfenwald. Mit Erreichen des Kraters wird der Weg flacher und wir biegen schließlich in den Mount Scenery Trail ein.

Über Stufen steigen wir zu einem Wegabzweig (an dem ein Baum aus aktuellem Anlass weihnachtlich geschmückt ist ;-), wo wir uns links halten. Über einige matschige Bereiche, vor allem aber einen gut ausgebauten „Holzweg“ stapfen wir in Richtung Hauptgipfel (870 m) des Mount Scenery. Eine hölzerne Treppe reicht momentan bis fast dorthin, nur eine kleine Felsstelle muss man noch mit Hilfe eines Seils an die Vermessungssäule hochkraxeln. Von dort führt ein Pfad über wenige Meter zum höchsten Punkt (Achtung - mögliche Rutsch-/Absturzgefahr).

Wir rasten länger und warten auf Aussicht… Der Plan funktioniert tatsächlich: Windböen treiben die am Berg hängenden Wolken immer wieder auseinander. Nach vielen Fotos dackeln wir schließlich zurück zum Wegabzweig (der, mit dem Weihnachtsbaum ;-).

Nun biegen wir zum nahegelegen, bereits sichtbaren Sendemast ab. Diesen umgehen wir und gelangen zu einer Tafel, auf der die höchsten Punkte und Orte im karibischen und europäischen Teil der Niederlande erwähnt sind (Mount Scenery und Vaalserberg bzw. Saba und Vaals). Über schräge Felsplatten kraxeln wir auf den Nebengipfel des Mount Scenery (Wiederum gilt: Achtung - mögliche Rutsch-/Absturzgefahr). Da gerade wieder Nebel/Wolken aufgezogen sind, kehren wir auf dem Mount Scenery Trail zurück und setzen unsere Wanderung fort.

Wir passieren die bereits bekannten Wegabzweige (zum Hauptgipfel/heute mit Weihnachtsbaum sowie auf den Elfin Forest Trail) und entdecken einen Hinweis auf einen weiteren „Scenic View“. Ein Mix aus Waldweg, Holzbohlen und „Schlamm“ führt uns an den Westgipfel des Mount Scenery heran. Dessen sehr steile Gipfelkuppe wird mit Hilfe von Stufen und Seilen erklommen. (Auch hier gilt: Achtung - mögliche Rutsch-/Absturzgefahr).

Nach der Rückkehr auf den eigentlichen Mount Scenery Trail steigen wir nun ab. Während wir auf dem Elfin Forest Trail niemanden und im Gipfelbereich nur einer Handvoll anderer Wanderer begegnet sind, kommen uns nun richtig viele Leute entgegen.

Kurz vor dem Ende unserer Wanderung machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Maskehorne Hill/Mas’Cohones (547 m ), von dem man einen schönen Blick auf Windwardside hat.

Dorthin steigen wir zu guter Letzt auch ab: Am Trailhead des Mount Scenery Trail erreichen wir Windwardside (ca. 400 m), hier beenden wir unsere Tour auf den höchsten Berg der Niederlande und verbringen auch den Nachmittag.

Vom kleinen Flughafen Sabas propellern wir schließlich am Abend wieder zurück nach Sint Marteen…


Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (6)


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detlefpalm hat gesagt:
Gesendet am 5. Februar 2025 um 12:53
Schön!

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Februar 2025 um 23:41
... das fanden wir auch ;-)

Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 6. Februar 2025 um 01:07
Danke für diesen interessanten Bericht aus einer sehr ungewöhnlichen Region.
Als Luftfahrtinteressierter war mir Saba immer ein Begriff. Dass man da mehr tun kann als nur Start und Landung zu erleben ist mir neu. Muss ich mir mal merken falls ich nochmal in diese Ecke komme und dann von St. Maarten nach Saba rüberfliege. :-)

Ist das auch als Tagestour ab St. Maarten sinnvoll machbar?

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Februar 2025 um 00:42
Grundsätzlich ist die Besteigung des Mount Scenery sicherlich als Tagestour von Sint Maarten aus machbar:

Momentan liegen zwischen der Ankunft des ersten und dem Abflug des letzten Fluges ca. 10 Stunden. Unser Aufstieg über den Elfin Forest Trail hat "netto" ca. 3 Stunden gedauert, der Abstieg über den Mount Scenery Trail nach Winwardside und weiter zum Flughafen ist zu Fuß auch 3 - 4 Stunden zu schaffen. Wenn es zeitich knapp werden sollte, kann man beispielsweise auf die Abstecher zu den Nebengipfeln oder zum Maskehorne Hill/Mas’Cohones verzichten. Außerdem könnte man Teilstrecken per Taxi zurücklegen (z. B. von Winwardside zum Flughafen). Wir haben an diesem Tag ja auch den ersten Flug in Airport-Nähe gefilmt/fotografiert, haben nach der Tour (mit vielen Pausen/Abstechern) zwei Stunden in Winwardside verbracht und sind dann noch nach Sint Maarten geflogen.

Besser ist unseres Erachtens aber, mindestens eine oder zwei Übernachtungen auf Saba einzuplanen: Das macht definitiv flexibler (bezüglich Wetter, Planespotting, Wandern, …). Und man kann auch andere Ecken der Insel erkunden - wie wir *am ersten Tag.

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 8. Februar 2025 um 07:46
Wow, gratuliere zur wunderschönen Tour - mit ein wenigg besserer Aussicht als ich dort unterwegs war. Ja, Saba war echt eine supertolle Insel!

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Februar 2025 um 00:57
… vielen Dank.

Saba hat uns auch richtig gut gefallen. Obwohl die Insel ja sehr klein ist, könnte man dort etliche Tage verbringen. Man müsste einfach mehr Urlaub haben ;-)


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