La Grande Étoile 590m ab Kreuzfahrthafen Marseille
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Diese Woche befinde ich mich halb-freiwillig auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer mit Stopps in diversen Grossstädten. Da jedoch Stadterkundungen nicht wirklich so das Meine sind, machte ich mich stattdessen auf die Suche nach alternativen Aktivitäten.
Am heutigen Tag legte das Kreuzfahrtschiff in Marseille an. Da ich mich mit dem lokalen ÖV-System nicht auskenne und das Risiko nicht eingehen möchte, hier was falsch zu verstehen und das Schiff zu verpassen, unternehme ich eine Wanderung direkt ab dem Kreuzfahrthafen. Dies beinhaltet zwar einiges an langweiligem und wenig schönem Ablatschen durch Hafen und Vorstadt von Marseille, aber das auserkorene Gipfelziel ist spannend genug, dass sich der Ausflug dennoch alles in Allem als positives Erlebnis verbuchen lässt.
Der Gipfel La Grande Étoile mit einer Höhe von 590m ist vom Kreuzfahrthafen zu Fuss im zur Verfügung stehenden Zeitbudget gerade so machbar. Mangels anderer mir geläufigen Planungstools greife ich auf Google Maps zurück. Dessen Routenplaner schätzt den Aufstieg zu Fuss auf rund 3h 30min. Da ich ohnehin plante, denselben Weg hin wie zurück zu gehen, wäre es auch kein grosses Problem, wenn die Schätzung nicht stimmen würde; dann wäre ich einfach früher umgekehrt.
Natürlich parkierte unser Schiff am hintersten Anlegeplatz und das auch noch eine Stunde später als geplant. Im Stechschritt brauche ich rund 15 Minuten, um aus dem Hafenareal heraus zu kommen. Rund eine ganze weitere Stunde benötige ich, um den wenig malerischen Stadtteil St. Louis zu durchqueren; ich halte mich an die grossen Strassen um möglichst effizient durchzukommen. Am Stadtrand leitet mich Google Maps auf einen zugemüllten Pfad, der unverhofft in die falsche Richtung abbiegt - in die Richtung in die mich die App leitet, stehe ich vor einer hohen Mauer. Also studiere ich die Karte rasch selber und steige zum nahegelegenen Kanal von Marseille ab (dient der Trinkwasserversorgung). So unschön der bisherige Teil der Wanderung war, ist der Gang entlang des Kanals sehr angenehm; es kommt sogar leichtes Suonenwander-Feeling auf. Bei der nächstmöglichen Brücke überquere ich den Kanal und erreiche so endlich offenes Gelände.
Über einen Trampelpfad und später weglos steige ich aus dem Tal nach links auf den Gratrücken auf. Bald finde ich auch wieder gute Kieswege und -strassen, die mich effizient und wenig steil in Richtung meines Ziels führen. Obschon ich bereits eine Weile unterwegs bin, scheint der Gipfel der Grande Étoile noch in weiter Ferne zu liegen. Nach einigen Kilometern geradeaus gelange ich aber dann doch recht schnell an den Fuss des Gipfelaufbaus. Da das Ziel vor Augen liegt, wähle ich spontan eine Route über Feldwege und Trampelpfade aus, mal weniger steil, mal steiler. So erreiche ich rasch den Vorgipfel, der in der Form eines kleinen felsigen Plateaus daherkommt. Vom Sattel dahinter kann über gut gestuften Fels aufgestiegen werden.
Nach einer kurzen Pause - das Wetter ist heute leider ziemlich unfreundlich, kalt, regnerisch und windig - folge ich einem etwas anspruchsvolleren Pfad (T3) der nächsthöheren Felswand auf der südlichen Seite des Gipfels entlang. Hier scheint es ein paar eingerichtete kurze Kletterrouten zu geben. Am Ende der Felswand führt ein Pfädli auf das nächsthöhere Plateau hinauf, und ich folge nun der Oberkante derselben Felswand zurück. Ganz nach oben kann man bei diesem Gipfel leider nicht, da dieser vollständig von einer grossen Sendeanlage eingenommen wird.
Da es meine Zeitplanung erlaubt, mache ich mich anschliessend nicht direkt auf den Rückweg, sondern mache noch einen Bogen, um einen zweiten Gipfel mitzunehmen: den Petit Sanguin, dessen Gipfel aus einem ähnlichen Felsplateau besteht. Eine unbefestigte Strasse führt hinter dem Gipfel durch, und am Ende der Strasse findet sich eine Schwachstelle in der Felsstufe, über welche der höchste Punkt ohne nennenswerte Kletterei erreicht werden kann.
Ein guter Weg, mal keine breite Strasse, führt in perfekter Richtung vom Petit Sanguin abwärts zurück zu meiner Aufstiegsroute. Dort angekommen folge ich demselben Weg zurück Richtung Kreuzfahrthafen. Im Gebiet des Stadtrandes stelle ich mir mit der Karte eine andere Route als im Aufstieg zusammen und komme so am schönen Aussichtspunkt des Rocher Blanc vorbei. Von dort gelange ich auf eine Strasse, mit welcher ich eigentlich unter der Eisenbahnlinie hindurch kommen wollte; stehe dann aber in der Unterführung einem fest verschlossenen Gittertor gegenüber. Obwohl ich offenbar ohne Mühe in den abgesperrten Bereich gelangt bin, ist für mich hier kein Durchkommen. Also zurück hoch bis zum bereits bekannten Kanal von Marseille. Diesem folge ich nun von der anderen Seite zu derselben Brücke, die ich schon beim Aufstieg verwendet habe, und gelange durch eine Unterführung schliesslich wieder ins Stadtgebiet zurück.
Von da an halt noch die endlos lange Pflichtübung, auf demselben Weg zurück zum Schiff zu laufen...
Gehzeit: Ca. 3h vom Anlegeplatz bis zum felsigen Vorgipfel, retour etwa ähnlich, zusätzlich Erkundung im Gipfelbereich. Gehzeit total 7h 30min; Pausen total ca. 30min.
Am heutigen Tag legte das Kreuzfahrtschiff in Marseille an. Da ich mich mit dem lokalen ÖV-System nicht auskenne und das Risiko nicht eingehen möchte, hier was falsch zu verstehen und das Schiff zu verpassen, unternehme ich eine Wanderung direkt ab dem Kreuzfahrthafen. Dies beinhaltet zwar einiges an langweiligem und wenig schönem Ablatschen durch Hafen und Vorstadt von Marseille, aber das auserkorene Gipfelziel ist spannend genug, dass sich der Ausflug dennoch alles in Allem als positives Erlebnis verbuchen lässt.
Der Gipfel La Grande Étoile mit einer Höhe von 590m ist vom Kreuzfahrthafen zu Fuss im zur Verfügung stehenden Zeitbudget gerade so machbar. Mangels anderer mir geläufigen Planungstools greife ich auf Google Maps zurück. Dessen Routenplaner schätzt den Aufstieg zu Fuss auf rund 3h 30min. Da ich ohnehin plante, denselben Weg hin wie zurück zu gehen, wäre es auch kein grosses Problem, wenn die Schätzung nicht stimmen würde; dann wäre ich einfach früher umgekehrt.
Natürlich parkierte unser Schiff am hintersten Anlegeplatz und das auch noch eine Stunde später als geplant. Im Stechschritt brauche ich rund 15 Minuten, um aus dem Hafenareal heraus zu kommen. Rund eine ganze weitere Stunde benötige ich, um den wenig malerischen Stadtteil St. Louis zu durchqueren; ich halte mich an die grossen Strassen um möglichst effizient durchzukommen. Am Stadtrand leitet mich Google Maps auf einen zugemüllten Pfad, der unverhofft in die falsche Richtung abbiegt - in die Richtung in die mich die App leitet, stehe ich vor einer hohen Mauer. Also studiere ich die Karte rasch selber und steige zum nahegelegenen Kanal von Marseille ab (dient der Trinkwasserversorgung). So unschön der bisherige Teil der Wanderung war, ist der Gang entlang des Kanals sehr angenehm; es kommt sogar leichtes Suonenwander-Feeling auf. Bei der nächstmöglichen Brücke überquere ich den Kanal und erreiche so endlich offenes Gelände.
Über einen Trampelpfad und später weglos steige ich aus dem Tal nach links auf den Gratrücken auf. Bald finde ich auch wieder gute Kieswege und -strassen, die mich effizient und wenig steil in Richtung meines Ziels führen. Obschon ich bereits eine Weile unterwegs bin, scheint der Gipfel der Grande Étoile noch in weiter Ferne zu liegen. Nach einigen Kilometern geradeaus gelange ich aber dann doch recht schnell an den Fuss des Gipfelaufbaus. Da das Ziel vor Augen liegt, wähle ich spontan eine Route über Feldwege und Trampelpfade aus, mal weniger steil, mal steiler. So erreiche ich rasch den Vorgipfel, der in der Form eines kleinen felsigen Plateaus daherkommt. Vom Sattel dahinter kann über gut gestuften Fels aufgestiegen werden.
Nach einer kurzen Pause - das Wetter ist heute leider ziemlich unfreundlich, kalt, regnerisch und windig - folge ich einem etwas anspruchsvolleren Pfad (T3) der nächsthöheren Felswand auf der südlichen Seite des Gipfels entlang. Hier scheint es ein paar eingerichtete kurze Kletterrouten zu geben. Am Ende der Felswand führt ein Pfädli auf das nächsthöhere Plateau hinauf, und ich folge nun der Oberkante derselben Felswand zurück. Ganz nach oben kann man bei diesem Gipfel leider nicht, da dieser vollständig von einer grossen Sendeanlage eingenommen wird.
Da es meine Zeitplanung erlaubt, mache ich mich anschliessend nicht direkt auf den Rückweg, sondern mache noch einen Bogen, um einen zweiten Gipfel mitzunehmen: den Petit Sanguin, dessen Gipfel aus einem ähnlichen Felsplateau besteht. Eine unbefestigte Strasse führt hinter dem Gipfel durch, und am Ende der Strasse findet sich eine Schwachstelle in der Felsstufe, über welche der höchste Punkt ohne nennenswerte Kletterei erreicht werden kann.
Ein guter Weg, mal keine breite Strasse, führt in perfekter Richtung vom Petit Sanguin abwärts zurück zu meiner Aufstiegsroute. Dort angekommen folge ich demselben Weg zurück Richtung Kreuzfahrthafen. Im Gebiet des Stadtrandes stelle ich mir mit der Karte eine andere Route als im Aufstieg zusammen und komme so am schönen Aussichtspunkt des Rocher Blanc vorbei. Von dort gelange ich auf eine Strasse, mit welcher ich eigentlich unter der Eisenbahnlinie hindurch kommen wollte; stehe dann aber in der Unterführung einem fest verschlossenen Gittertor gegenüber. Obwohl ich offenbar ohne Mühe in den abgesperrten Bereich gelangt bin, ist für mich hier kein Durchkommen. Also zurück hoch bis zum bereits bekannten Kanal von Marseille. Diesem folge ich nun von der anderen Seite zu derselben Brücke, die ich schon beim Aufstieg verwendet habe, und gelange durch eine Unterführung schliesslich wieder ins Stadtgebiet zurück.
Von da an halt noch die endlos lange Pflichtübung, auf demselben Weg zurück zum Schiff zu laufen...
Gehzeit: Ca. 3h vom Anlegeplatz bis zum felsigen Vorgipfel, retour etwa ähnlich, zusätzlich Erkundung im Gipfelbereich. Gehzeit total 7h 30min; Pausen total ca. 30min.
Tourengänger:
Ororretto

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