Großer Donnerkogel über Normalweg.


Publiziert von Kauk0r , 12. September 2024 um 11:23.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Dachsteingebirge
Tour Datum:16 August 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kleiner Wanderparkplatz unterhalb des eingetragenen Wegpunkts "Hofmannshütte".
Unterkunftmöglichkeiten:Hofmannshütte ist in Privatbesitz und nicht zugänglich.

In unserer Hütte herrschte grundsätzlich Einigkeit, dass mein immerwährender Drang nach Action und Bewegung nicht von allen geteilt wird. Um endlich mal einen ruhigen Morgen zu haben, wird mir deshalb nahegelegt, ich könne doch morgens in aller Früh einfach auf den Gr. Donnerkogel steigen. Darüber muss ich in der Tat nicht lange nachdenken.

Nachdem der Gr. Donnerkogel für mich etwas überraschend hier bei Hikr bislang eher ein Schattendasein fristete, wurde er dieses Jahr sogar zwei Mal behikert. Zumindest gemessen an der Beliebtheit des gleichnamigen Klettersteigs. Für mich ist klar, ich muss früh am Gipfel sein, um dem gröbsten Ansturm ausweichen zu können.

Wie immer geht es hinter der Hütte direkt steil zu Sache, ehe es oben auf dem Plateau bis zur Zwieselalm wieder flacher wird. Entgegen dem 1. Versuch vor fünf Jahren gehe ich dieses Mal nicht über die Zwieselalmhöhe sondern am Fahrweg weiter zur Gablonzer Hütte. Dort sitzen wenige Menschen auf der Terrasse und frühstücken. Zügig gehe ich weiter, am Klettersteig scheint es auch fast noch ruhig zu sein. Am Unteren Törlecksattel zweigt der Steig nun in die Flanke mit den Latschen ab. Hier ist der Boden noch feucht, aber der karstige Untergrund sorgt fast bis zum Ausstieg aus der Flanke dafür, dass man die größten erdigen Stellen einfach meiden kann. Insgesamt dauert die Querung der Westflanke gefühlt erstaunlich lange. Sie stellt auf der gesamten Länge einen Wechsel zwischen kurzen felsigen Stufen und normalem Gehgelände dar, kurze Abschnitte sind mit Drahtseilen gesichert und Trittbügeln versehen. Recht am Anfang ist eine ansteigende Querung zu absolvieren, hier gibt es inzwischen zwei Varianten. Eine tiefere, übel erdige mit Drahtseil und eine obere mit Trittbügeln. Für Trittsichere ist dies kein großes Hindernis. Ansonsten sei von einer weiteren Begehung abgeraten. Am Ende der Querung wir noch ein Geröllfeld überquert, bevor es eine Felsrampe hinauf geht. Diese stellt was Ausgesetztheit und Steilheit angeht die Schlüsselstelle dar. Im Anschluss legt sich das Gelände zurück und man steigt zwischen Latschen bis knapp unter den Gipfel, der mit einer weiteren felsigen Querung erreicht wird. Ein großes Kreuz ziert den Gipfel des Großen Donnerkogels. Bei schönem Sommerwetter bin ich fast allein am Gipfel, ein Berggänger war mir entgegen gekommen, zwei weitere folgten kurz nach mir, wir verteilten uns nach einer kurzen netten Unterhaltung am doch weitläufigen Gipfel.

Nach dem Abstieg in den Unteren Törlecksattel machte ich noch einen weglosen Abstecher auf den bewaldeten Schefferberg, der geübte Berggänger findet hier einen passenden Weg durchs dichte Unterholz. In der Gablonzer Hütte genieße ich auf der leeren Terrasse ein Weizen und blicke auf den Gr. Donnerkogel, wo sich der Lindwurm durch den Klettersteig staut. Anschließend gehe ich noch kurz über die Zwieselalmhöhe, die von einigen Seilbahnaufsteigern besucht wird.

Fazit: Der Donnerkogel ist ein kurzweiliger Aufstieg mit etwas Kraxelei (T3+ und I) in einer überraschend hohen Flanke. Die Ausblicke gerade Richtung Bischofsmütze sind beeindruckend schön.

Tourengänger: Kauk0r


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