Viergipfelrunde im Reichstädter Hügelland
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Eine Sommertour
Trockenes sonniges Wetter bildete den wettertechnischen Rahmen der heutigen Unternehmung, die mich zur Abwechslung wieder einmal in das Zákupská pahorkatina (Reichstädter Hügelland) führte. Glücklich, weil eine neue Baustelle in meiner Richtung ohne Umweg passierbar war, erreichte ich meinen geplanten Startpunkt im Örtchen Velenice (Wellnitz) und parkte auf dem Platz vor dem alten Einkaufsmarkt.
Meine Tour startete auf dem gelb markierten Wanderweg talaufwärts. Bei den letzten Häusern steht auf Privatgrund ein altes Mord- oder Sühnekreuz. Es ist ausgeschildert und zur Besichtigung zugänglich. Es soll sich zuvor an einem Waldweg im Weiherwald befunden haben und wurde nach einer Beschädigung durch Forstarbeiten hierher umgesetzt.
Das Kreuz trägt folgende Inschrift: „IHS A 1633 Im Schwedenkrieg erschossen worden George Schille“.
Der Text des offensichtlich erst weit nach der Tat aufgestellten Kreuzes weist historische Ungenauigkeiten auf. 1633 befanden sich keine Schweden in Wellnitz, sondern erst ein Jahr später. Der angegebene Richter wurde auch nicht erschossen, er wurde von den Schweden mit einem Pferd zu Tode geschleift.
Einige Meter zurück bog ich in eine Taleinkerbung ein und stieg weglos auf die Hochfläche hinauf. Bereits bei den ersten Schritten im Wald machte sich eine Insektenplage bemerkbar. Während in den feuchten Gründen große Mücken dominierten, waren es auf der wärmeren Hochfläche lästige Hirschlausfliegen. Oben stand eine Visite beim Burgplatz Wellnitz auf dem Plan, den ich zuletzt 2014 besucht hatte. Heute hatte sich das Bild durch eine totale Abholzung des alten Hochwaldes und nachfolgender Verbuschung völlig zum Negativen gewandelt. Die Bauwerksreste waren nur noch schwer zugänglich und teilweise beschädigt. Als erstes kam der wenig ausgeprägte, scheinbar unfertige Halsgraben. Der quadratische Mauerrest der Velenický hrad (Burg Wellnitz) versteckte sich nun im dichten Grün. Ein kaum noch sichtbarer unfertiger Keller ergänzte das Ensemble. Der Name der Burg ist nicht belegt, aus Urkunden wird jedoch ihre Erbauung und Existenz Anfang des 14. Jh. abgeleitet. Dabei wird sie mit der hier angeblich ansässigen Familie ze Smojna (von Smoyn) in Verbindung gebracht. Da die Burg aber vermutlich von vornherein unfertig war, was außer vom halben Mini-Halsgraben und dem aufgegebenen Kellervortrieb durch eine fehlende Ringmauer bzw. nicht vorhandenen Spuren einer Umgebungsbefestigung bestärkt wird, scheint eine Verwechslung der Örtlichkeiten bei der Auswertung der wenigen alten Belege wahrscheinlich. Ich lief ein Stück auf dem Zugangsweg zurück und folgte einem unmarkierten Forstweg westwärts durch den Weiherwald. Unterwegs gab es einige Abzweige, wo aber die Laufrichtung bei mapy.cz immer gut erkennbar war. Das Auffinden des Gipfels Spálenisko (Weiherberg) erforderte mehrere Anläufe, weil die Wegbeziehungen in diesem Bereich nicht vollständig wiedergegeben waren. Der unscheinbare bewaldete Berg hat einen TP.
Dahinter lief ich weglos westwärts bis zum grün markierten Wanderweg, den ich im Bereich eines scharfen Knicks verließ um eine weite Wegschleife des WW abzukürzen. Dies klappte gut und ich kam nach kurzer Zeit wieder auf den markierten Weg. An einem Wegabzweig orientierte ich mich zunächst nach rechts, um im weitgehend aufgegebenen oberen Ortsteil von Starý Šidlov (Alt Schiedel) einige Felsenkeller zu suchen. Dies gestaltete sich jahreszeitbedingt recht mühsam, aber ich konnte vier Keller lokalisieren. Dann lief ich durch den Ort hinab. Nach einer Straßenquerung wollte ich geradeaus durch ein Tälchen eine weitere Schleife des WW abkürzen. Dies wurde vom Flurbesitzer vereitelt, der den Weg in eine besetzte Pferdekoppel einbezogen hatte. So folgte ich wie vorgesehen dem Wanderweg nach Nový Šidlov (Neu Schiedel). Am Wanderweg gab es unterwegs keinerlei touristische Infrastruktur wie Bänke oder Rastplätze, so dass ich mich am Straßenrand für eine Pause ins Gras sinken ließ. Irgendwann hatte sich dann auch ein Insekt in die Fototasche geschmuggelt, welches als Matschfleck auf der Linse endete. Dummerweise fiel mir das bis zum Tourenende nicht auf. Abwechslungsreich lief ich weiter auf dem grünen WW bis zum Panin rybník (Frauenteich). Dort gab es dann doch noch den gewünschten Rastplatz. Bei einer Inspektion hinderte ich zwei Zecken an meinen Beinen daran, sich eine schöne Saugstelle zu suchen. Hinter dem Teich verließ ich den Wanderweg nach kurzer Zeit und nahm einen Forstweg in nordöstliche Richtung auf eine Anhöhe hinauf. Am höchsten Punkt des Weges wechselte ich weglos nach rechts auf den Kammverlauf und kam zum bewaldeten Gipfel Obora (Mariannenhöhe). Der Berg hat einen TP und eine Installation aus drei stehenden Basaltsäulen. Der deutsche Name soll sich von den Besuchen der einstigen österreichischen Kaiserin Maria Anna von Savoyen ableiten, die bei ihren Aufenthalten im nahen Schloss Reichstadt gern hierherkam. Der tschechische Name des Berges müsste sich auf die alte Flur Thiergarten beziehen.
Ich kehrte zum Weg zurück und ging über eine Wiese bis zu einem querenden Weg. Diesem folgte ich bis zur Straße. Dort lief ich einige Meter nach rechts am Straßenrand entlang, bevor ich auf einen Weg an der gegenüberliegenden Waldkante hinauf bog. Dieser führte über den ringsherum bewaldeten Ovčí vrch (Schafberg), dessen Gipfel eine Lichtung und keinen TP aufweist. Der geplante Abstieg verlor sich auf zerfurchten Rückegassen. Irgendwie wurschtelte ich mich auf einen Talweg hinunter, den ich über ein Tälchen nach rechts verließ. Ein Pfad führte hinauf zum bewaldeten Gipfel des Berges Ptačí vršek (Vogelberg), der ebenfalls keinen TP aufweist. Am Waldrand der sich an eine Feldecke anschloss, ging ich weglos durch den Wald bis zu einem wenig begangenen Weg. Dort wandte ich mich talwärts. An der Flanke des Wellnitztales folgte ein stärkerer Abstieg. Diesen verließ ich spitzwinklig nach links und stieg einen steilen Pfad durch eine Einkerbung wieder bergwärts hinauf. Hier im feuchten Schatten lauerten gierige Mücken. Im Dutzend auf dem Hosenbeinen gelandet, stachen sie durch den Stoff zu. Ich verließ wild fuchtelnd die Einkerbung auf einem Wildwechsel/Fußpfad nach rechts und folgte diesem an der oberen felsigen Abbruchkante des Tales entlang. An einem einmündenden Seitental nahm ich eine steile enge Kerbe für einen Abstieg zum Talboden. Dort nutzte ich den gelb markierten WW, der zunächst durch dichten Jungwuchs führte. Im Verlauf kam ich zum Ausgangspunkt in Velenice zurück.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 6 h. Die absolvierte Wegstrecke ist nur zum Teil als Wanderweg markiert und mit T1 zu bewerten. Der Burgzugang, die meist weglose Überquerung der Berge und der Felsenkantenpfad sind abweichend als T2 einzuschätzen
Trockenes sonniges Wetter bildete den wettertechnischen Rahmen der heutigen Unternehmung, die mich zur Abwechslung wieder einmal in das Zákupská pahorkatina (Reichstädter Hügelland) führte. Glücklich, weil eine neue Baustelle in meiner Richtung ohne Umweg passierbar war, erreichte ich meinen geplanten Startpunkt im Örtchen Velenice (Wellnitz) und parkte auf dem Platz vor dem alten Einkaufsmarkt.
Meine Tour startete auf dem gelb markierten Wanderweg talaufwärts. Bei den letzten Häusern steht auf Privatgrund ein altes Mord- oder Sühnekreuz. Es ist ausgeschildert und zur Besichtigung zugänglich. Es soll sich zuvor an einem Waldweg im Weiherwald befunden haben und wurde nach einer Beschädigung durch Forstarbeiten hierher umgesetzt.
Das Kreuz trägt folgende Inschrift: „IHS A 1633 Im Schwedenkrieg erschossen worden George Schille“.
Der Text des offensichtlich erst weit nach der Tat aufgestellten Kreuzes weist historische Ungenauigkeiten auf. 1633 befanden sich keine Schweden in Wellnitz, sondern erst ein Jahr später. Der angegebene Richter wurde auch nicht erschossen, er wurde von den Schweden mit einem Pferd zu Tode geschleift.
Einige Meter zurück bog ich in eine Taleinkerbung ein und stieg weglos auf die Hochfläche hinauf. Bereits bei den ersten Schritten im Wald machte sich eine Insektenplage bemerkbar. Während in den feuchten Gründen große Mücken dominierten, waren es auf der wärmeren Hochfläche lästige Hirschlausfliegen. Oben stand eine Visite beim Burgplatz Wellnitz auf dem Plan, den ich zuletzt 2014 besucht hatte. Heute hatte sich das Bild durch eine totale Abholzung des alten Hochwaldes und nachfolgender Verbuschung völlig zum Negativen gewandelt. Die Bauwerksreste waren nur noch schwer zugänglich und teilweise beschädigt. Als erstes kam der wenig ausgeprägte, scheinbar unfertige Halsgraben. Der quadratische Mauerrest der Velenický hrad (Burg Wellnitz) versteckte sich nun im dichten Grün. Ein kaum noch sichtbarer unfertiger Keller ergänzte das Ensemble. Der Name der Burg ist nicht belegt, aus Urkunden wird jedoch ihre Erbauung und Existenz Anfang des 14. Jh. abgeleitet. Dabei wird sie mit der hier angeblich ansässigen Familie ze Smojna (von Smoyn) in Verbindung gebracht. Da die Burg aber vermutlich von vornherein unfertig war, was außer vom halben Mini-Halsgraben und dem aufgegebenen Kellervortrieb durch eine fehlende Ringmauer bzw. nicht vorhandenen Spuren einer Umgebungsbefestigung bestärkt wird, scheint eine Verwechslung der Örtlichkeiten bei der Auswertung der wenigen alten Belege wahrscheinlich. Ich lief ein Stück auf dem Zugangsweg zurück und folgte einem unmarkierten Forstweg westwärts durch den Weiherwald. Unterwegs gab es einige Abzweige, wo aber die Laufrichtung bei mapy.cz immer gut erkennbar war. Das Auffinden des Gipfels Spálenisko (Weiherberg) erforderte mehrere Anläufe, weil die Wegbeziehungen in diesem Bereich nicht vollständig wiedergegeben waren. Der unscheinbare bewaldete Berg hat einen TP.
Dahinter lief ich weglos westwärts bis zum grün markierten Wanderweg, den ich im Bereich eines scharfen Knicks verließ um eine weite Wegschleife des WW abzukürzen. Dies klappte gut und ich kam nach kurzer Zeit wieder auf den markierten Weg. An einem Wegabzweig orientierte ich mich zunächst nach rechts, um im weitgehend aufgegebenen oberen Ortsteil von Starý Šidlov (Alt Schiedel) einige Felsenkeller zu suchen. Dies gestaltete sich jahreszeitbedingt recht mühsam, aber ich konnte vier Keller lokalisieren. Dann lief ich durch den Ort hinab. Nach einer Straßenquerung wollte ich geradeaus durch ein Tälchen eine weitere Schleife des WW abkürzen. Dies wurde vom Flurbesitzer vereitelt, der den Weg in eine besetzte Pferdekoppel einbezogen hatte. So folgte ich wie vorgesehen dem Wanderweg nach Nový Šidlov (Neu Schiedel). Am Wanderweg gab es unterwegs keinerlei touristische Infrastruktur wie Bänke oder Rastplätze, so dass ich mich am Straßenrand für eine Pause ins Gras sinken ließ. Irgendwann hatte sich dann auch ein Insekt in die Fototasche geschmuggelt, welches als Matschfleck auf der Linse endete. Dummerweise fiel mir das bis zum Tourenende nicht auf. Abwechslungsreich lief ich weiter auf dem grünen WW bis zum Panin rybník (Frauenteich). Dort gab es dann doch noch den gewünschten Rastplatz. Bei einer Inspektion hinderte ich zwei Zecken an meinen Beinen daran, sich eine schöne Saugstelle zu suchen. Hinter dem Teich verließ ich den Wanderweg nach kurzer Zeit und nahm einen Forstweg in nordöstliche Richtung auf eine Anhöhe hinauf. Am höchsten Punkt des Weges wechselte ich weglos nach rechts auf den Kammverlauf und kam zum bewaldeten Gipfel Obora (Mariannenhöhe). Der Berg hat einen TP und eine Installation aus drei stehenden Basaltsäulen. Der deutsche Name soll sich von den Besuchen der einstigen österreichischen Kaiserin Maria Anna von Savoyen ableiten, die bei ihren Aufenthalten im nahen Schloss Reichstadt gern hierherkam. Der tschechische Name des Berges müsste sich auf die alte Flur Thiergarten beziehen.
Ich kehrte zum Weg zurück und ging über eine Wiese bis zu einem querenden Weg. Diesem folgte ich bis zur Straße. Dort lief ich einige Meter nach rechts am Straßenrand entlang, bevor ich auf einen Weg an der gegenüberliegenden Waldkante hinauf bog. Dieser führte über den ringsherum bewaldeten Ovčí vrch (Schafberg), dessen Gipfel eine Lichtung und keinen TP aufweist. Der geplante Abstieg verlor sich auf zerfurchten Rückegassen. Irgendwie wurschtelte ich mich auf einen Talweg hinunter, den ich über ein Tälchen nach rechts verließ. Ein Pfad führte hinauf zum bewaldeten Gipfel des Berges Ptačí vršek (Vogelberg), der ebenfalls keinen TP aufweist. Am Waldrand der sich an eine Feldecke anschloss, ging ich weglos durch den Wald bis zu einem wenig begangenen Weg. Dort wandte ich mich talwärts. An der Flanke des Wellnitztales folgte ein stärkerer Abstieg. Diesen verließ ich spitzwinklig nach links und stieg einen steilen Pfad durch eine Einkerbung wieder bergwärts hinauf. Hier im feuchten Schatten lauerten gierige Mücken. Im Dutzend auf dem Hosenbeinen gelandet, stachen sie durch den Stoff zu. Ich verließ wild fuchtelnd die Einkerbung auf einem Wildwechsel/Fußpfad nach rechts und folgte diesem an der oberen felsigen Abbruchkante des Tales entlang. An einem einmündenden Seitental nahm ich eine steile enge Kerbe für einen Abstieg zum Talboden. Dort nutzte ich den gelb markierten WW, der zunächst durch dichten Jungwuchs führte. Im Verlauf kam ich zum Ausgangspunkt in Velenice zurück.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 6 h. Die absolvierte Wegstrecke ist nur zum Teil als Wanderweg markiert und mit T1 zu bewerten. Der Burgzugang, die meist weglose Überquerung der Berge und der Felsenkantenpfad sind abweichend als T2 einzuschätzen
Tourengänger:
lainari

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