Strichkogel (2034m) im Gosaukamm
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Frühes Aufstehen war angesagt. Um Viertel nach Fünf war ich im Auto Richtung Salzburg unterwegs. Bei meinem ersten Besuch am Gosaukamm stand ein riesiger Klotz neben meiner Route, den ich nicht vergessen habe. Der Angerstein war gemeint und beim Kartenstudium ist mir aufgefallen, dass daneben der Strichkogel steht und vielleicht gut mit einander verbunden werden kann. Auf meiner Karte ist ein Steig oberhalb des Normalweges eingezeichnet mit dem man zusätzliche Höhenmeter sparen würde. Geplant war zuerst auf den Strichkogel zu gehen und von dort den Angerstein zu erkunden.
Den Anstieg vom Pommer-PP kannte ich schon und habe deshalb gleich den ersten Steig links hoch genommen. Nur war dieser so feucht und rutschig, dass ich bei der ersten Querstraße gleich auf den Fahrweg hoch zur Stuhlalm gegangen bin. Weiter oben bin ich dann einen Waldweg zu früh abgebogen und musste deshalb einen kleinen Umweg gehen. Über die Almwiese unterhalb der Stuhlalm bin ich angestiegen. Die Almwirtschaft war heute geschlossen und deshalb ging ich nach einer kleinen Trinkpause aus dem Rucksack gleich weiter. Ich wählte natürlich Steig Nr. 631 der gleichzeitig zum Anstieg auf den Strichkogel und den Angerstein führt. Er quert den Angerstein in seiner kompletten Breite in unwegsamen abschüssigem Gelände. Auf einem ersten flacheren Wiesenstück kann man den Abzweig zum Angerstein erkennen, Wegweiser gibt es keinen.
Ich gehe den markierten Steig Richtung Strich- und Donnerkogel weiter. So sehr ich auch auf den späteren Abzweiger zum Angerstein achte, finden konnte ich ihn nicht. Erste Ausblicke in die Nordostwand des Angerstein und hinüber zum Dachsteinstock taten sich auf und mussten bewundert werden. Den Strichkogel konnte man irgendwie schon erahnen, ein Kreuz war jedoch nicht zu sehen. An einer durch Latschen beengten Stelle tauchte dann ein alter Wegweiser auf, der jeweils zur Stuhlalm und zum Donnerkogel eine Stunde Gehzeit aufgeführt sind. Vom Strichkogel keine Spur. Jedoch kann man ein paar Meter rechts davon in der Latschenwand einen kleinen Spalt ausmachen. Ein sehr beengter Steig führt durch die Latschen weiter hinauf. Nach gut 100 m habe ich den Kampf erst einmal gewonnen und erreiche den kurzen Westgrat hinauf zum Gipfel.
Am Gipfel angekommen bewundere ich ein unbeschreibliches Panorama nach Südosten, ein großen Teil des Gosaukamms kann ich einsehen und im Anschluss daran den Dachstein mit seinem Gosaugletscher. Darüber hinaus reicht die Sicht heute bis zu den Hohen Tauern, ins Salzkammergut und hinüber zum Toten Gebirge. Um den höchsten Punkt zu erreichen muss ich einen schmalen, ausgesetzten aber kurzen Gipfelgrat (I-II) bezwingen. Ein Sturz würde zu beiden Seiten erst in weit über 100 m Tiefe enden und niemandem auffallen. Der Strichkogel wird vermutlich selten besucht, denn die Latschengasse wird in einigen Jahren komplett zuwachsen. Im Abstieg musste ich einen Abschnitt schon gebückt rückwärts gehen um den Zweigen im Gesicht aus zu weichen.
Leider konnte ich vom Gipfel aus auch keinen erkennbaren Steig zum Angerstein ausmachen, nur erahnen. Im Abstieg hatte ich den Übergang aber nicht erkannt. Schade eigentlich. Ich war aber auch etwas im Zeitstress, sodass eine ausgiebige Suche nicht sinnvoll war. So musste ich den Angerstein links liegen lassen und ging am selben Steig zurück zur Stuhlalm. Nur fünf Minuten entfernt liegt die Alpenvereinshütte Theodor – Körner, die ich für eine kurze Mittagspause besuchte. Es war ziemlich warm und deshalb habe ich zwei Getränke zu mir genommen um den Flüssigkeitsverlust aus zu gleichen. Den restlichen Abstieg konnte ich gut über den abkürzenden Steig nutzen. Wegen der Nässe im Wald habe ich die untere Kehre wieder über die Fahrstraße ausgelaufen.
Gehzeiten:
Aufstieg: 3h 15 min
Abstieg zur Th.-Körner-Hütte 1 h 50 min
Abstieg von Th- Körner-Hütte nach Pommer 50 min
Insg. unterwegs: 7 h 15 min
Einstufung Schwierigkeit: Bis zum letzten Latschenfeld T3, danach T4,
Tourengänger:
jagawirtha

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