Mittlerer Mandlkogel (2268 m) im Gosaukamm


Publiziert von jagawirtha , 19. September 2019 um 18:55.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Dachsteingebirge
Tour Datum:11 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von der Tauernautobahn nach Abtenau bzw. Annaberg abfahren, zwischen Abtenau und Annaberg zum Alpendorf Dachstein West / Donnerkogelbahn abbiegen, nach PP Donnerkogelbahn 2. Abfahrt links nach Pommer fahren. Zwei Parkplätze vorhanden, letztere etwas günstiger gelegen, kostenlos.
Unterkunftmöglichkeiten:Theodor-Körner-Hütte, ÖAV

Kaum zu glauben, aber der Mandlkogel hatte in Hikr nicht mal einen Wegpunkt, dabei ist an der Nordwand des Nördlichen Mandlkogel einer der besten Freikletterer,  Dr. Paul Preuß,  tödlich verunglückt. Der Mandlkogel bietet von der Gosauseite eine steil aufragende Felsformation mit drei Türmen, der Südliche Mandlkogel mit 2279 m, der Mittlere Mandlkogel mit 2268 m und der Nördliche Mandlkogel, an dem auch Paul Preuß verunglückte. Nur der Mittlere Mandlkogel kann problemlos wandertechnisch bestiegen werden, die beiden anderen sind den Bergsteigern vorbehalten. Den Mandlkogel hatte ich zuerst auch nicht auf dem Bildschirm, ich wollte nur wegen der Schneefälle der letzten Tage nicht zu hoch aufsteigen. Beim Kartenstudium bin ich dann am Mandlkogel hängen geblieben.

Die Tour zum Mandlkogel startet am Parkplatz in Pommer, dem Hüttenparkplatz für die Stuhlalm und der  Theodor-Körner-Hütte. Vom 2. Parkplatz führt ein Wirtschaftsweg in einigen Serpentinen nach oben, dieser wird auch von den MTBikern benutzt. Den Wirtschaftsweg kann man gut durch einen Pfad im Wald abkürzen, nur im unteren Bereich wo viel Jungwald steht ist das zur Zeit nicht sinnvoll, denn es liegen viele Baumteile vom diesjährigen Schneebruch über dem Steig. Weiter oben wo der Hochwald beginnt sind die Wege schon frei und so gelangt man schnell auf Weidegelände. Von dort ist dann auch bald die Spitze der Bischofsmütze und dann die Stuhlalm zu sehen, ein Szenario wie in den Dolomiten. Bei der Stuhlalm trinke ich schnell ein Weizen um den „Flüssigkeitshaushalt“ zu korrigieren. Wegweiser stehen neben der Stuhlalm einige, nur ist darauf nirgends der Mandlkogel erwähnt. Ich folge deshalb der Beschilderung des Austriaweges nach Süden für etwa 300 m, dort zweigt der Angerkogelsteig links ab. Auf dem Schild ist auch der Mandlkogel aufgeführt mit 2 h 30 min.

Der Weg dreht hier nach Norden zum Angerstein, zuerst wird eine Almwiese überquert, danach taucht der Steig in ein Latschenfeld ein. Dieses steigt man ca. 100 hm an, bis an einem Steinblock der Weg sich teilt. Wegweiser gibt es hier keinen, aber mit etwas Gespür  merkt man, dass rechts fast waagrecht auch ein Steig durch die Latschen verläuft. Er führt zur Angersteinrinne, einem Schotterfeld, das im unteren Bereich nach rechts verlassen wird. Der weitere Verlauf des Mandlkogelsteiges führt zum Felsansatz des Glatscherofenkogels und an diesem in südöstlicher Richtung herum. Etwas ausgesetzt (I) steige ich in die Gamsfeldklamm, auch Gamsfeldrinne genannt,  ab, eine Schotterrinne die mich bis auf 2100 m hinauf leitet, teilweise über losen Schotter, kurz über Blockwerk. Die Aussicht zwischen Glatscherofenkogel und Zahringkogel wird in der Höhe immer spektakulärer, nur in die Ferne ist die Sicht heute beschränkt. Im oberen Bereich verleitet die Rinne dazu weiter aufzusteigen, die Markierungen führen aber nach rechts Richtung Geisterkogel und Gamsfeld. Der Geisterkogel hat durch seine Wucht den Anspruch der Mandlkogel zu sein. Erklimmt man aber das steile Gamsfeld daneben und folgt weiter den Markierungen merkt man schnell, dass er gar nicht die höchste Erhebung ist, sondern der Steig noch weiter nach oben weist. Das Gelände wird jetzt felsiger, die Hände kommen zum Einsatz.

Erneut kommt eine Spitze in Sicht, die aber auch noch nicht den Gipfel markiert, jedoch hat man jetzt eine gigantische Sicht auf den direkten Nachbarn, den Südlichen Mandlkogel und die steilen Abbrüche nach Süden und Osten. Nochmal ist ein kleiner Anstieg über eine leicht ausgesetzte Stelle zu bewältigen, dann stehe ich am höchsten Punkt des Mittleren Mandlkogel´s. Schade nur dass sich die Bischofsmütze nun komplett in Wolken verhüllt hat und auch die Sicht zum Dachstein nur zu erahnen ist. Inzwischen kommen  aus dem Aufstiegstal immer mehr Wolken auf. Habe schnell noch ein paar Fotos geschossen und wieder den Rückzug angetreten, denn im Nebel wollte ich meine Abstiegsrinne nicht suchen. Die Markierungspunkte waren im Aufstieg schon nicht so gut zu sehen.  Innerhalb weniger Minuten ist es komplett nebelig, den Abzweig konnte ich noch deutlich sehen. Das steile mit Gras bewachsene Gamsfeld war etwas heikel zu gehen, der direkte und schnellste Weg über das Gras war zum Teil rutschig, weil noch Schneereste versteckt waren, deshalb bin ich die Spur über die Serpentinen gegangen. In der Gamsfeldrinne stieg ich noch ein schönes Stück ab bevor ich eine kurze Pause einlegte.

Der weitere Abstieg verhält sich wie der Aufstieg, d.h. Einkehr in der Stuhlalm und Abstieg durch den Wald, wobei ich im unteren Bereich auch die Abkürzungen gegangen bin, die aber wegen der Schneebruchschäden teilweise im Nichts oder Morast verlaufen und deshalb etwas Gespür für die weitere Wegfindung nötig ist.
 
Gehzeiten zu den einzelnen Abschnitten:

2. Parkplatz Pommer – Stuhlalm 55 min.
Stuhlalm – Mittlerer Mandlkogel 2 h 05 min.
Mittlerer Mandlkogel – Stuhlalm 1 h 30 min.
Stuhlalm – Pommer PP 45 min.

Insgesamt unterwegs 6 h 38 min.

Im Winter ist die Stuhlalm geschlossen, ebenso wie die benachbarte Theodor-Körner-Hütte des ÖAV.

Tourengänger: jagawirtha


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