Die alte Eiche bei Châtillon.


Publiziert von Wimpy , 28. April 2024 um 07:34.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:27 April 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m

Bei Châtillon im Jura.
Am Rand eines offenen Tal, treibt ein kleiner Junge seine schwarze Sau über eine Matte. Er ist mit ihr auf dem Heimweg, vom hüten am Waldrand über dem Weiler Châtillon. Sie hatte heute am Waldrand suhlen dürfen. Nun jedoch gehts zurück zum Lehmhaus in den Stall. Der Rückweg führt die beiden über eine Weide mit grossen alten Eichen, vorbei an weidenden Schafen. Der Junge grüsst von weitem mit winken, seinen grösseren Bruder, der die Schafe bewacht. Denn ab und zu schaut ein Rudel Wölfe auf ihrem Beutezug hier vorbei. 
Und wie die Sau so auf dem Heimweg ist, drückt plötzlich ihr Magen. Nun komme ich ins Spiel,die noch junge Eiche. Vom Waldrand her kommend wurde ich von einer Sau auf diese schöne Weide transportiert. Hier an diesem wunderbaren  Ort, leicht gequetscht, aber mitten in der Schweinescheisse beginnt mein Leben.
Nun muss ich spriessen, gedeihen und wachsen. (Wir schreiben etwa das Jahr 1020). Mittlerweile stehe ich um die tausend Lenze schon hier, am schönen Platz über dem Becken von Delemont.
So oder ähnlich könnte meine Lebenszeit begonnen haben, ich die alte Stieleiche.

Nun ins Jahr 2024, am selben Ort.
Hier steht gross und stämmig eine uralte Stieleiche, über dem Juradorf Châtillon. Schon lange ist der Besuch dieser Eiche auf meiner Liste. Heute soll es endlich sein. 
Zu dritt starten wir in Bern ( begleitet werde ich von meinem Sohn und Faxe).Mit dem PW fahren wir über Biel, Moutier nach Delsberg. Hier nun plötzlich im dichten Nebel erreichen wir das Dorf Châtillon. Unten am Dorfeingang gibt es Parkiermöglichkeiten. Nun schlendern wir die Rue Prinzipale hinauf bis ans obere  Ende vom Dorf. Da oben beginnt ein schön angelegter Weg, der direkt rüber auf die Weide mit der grossen Eiche führt. Zwischenzeitlich hat sich der Nebel aufgelöst. Inmitten weidender Kühe steht sie vor uns, die Chêne des Bosses. Anhand von einer kleinen Bohrung wurde sie auf etwa 420 Jahre alt geschätzt. Ihr Umfang mit 8,85 und ihre Höhe mit 22 Meter gemessen. Gigantisch. Die tausend Jahre sind nur geschätzt, aber auch vierhundert sind beachtlich. Vor lauter schauen und staunen, bleiben wir drei recht lange hier an diesem mystischen Ort.
Als ich mich von diesem Ort trennen konnte, startet unser Wanderung. Sie führt uns drei am Fusse des Cendre gegen Osten. Am Hof Cras de Chenals vorbei, kommen wir zur Strasse die nach Vellerat führt. Dieser Strasse entlang laufen wir hoch bis zur ersten scharfen rechts Kurve. Hier beginnt ein kleiner Pfad der steil zum Grat hoch leitet. Wir wandern nun auf einem hübschen, leicht begehbaren Grat dem Punkt 1030 entgegen. Hierzu will ich nichts erzählen. Schaut euch die Bilder an. Der Abstieg am Nordwestgrat ist recht steil, aber auf einem guten Weg zu meistern. Nun nach etwa 5 Stunden, zurück in Châtillon, sitzen wir in der Sonne (nobles Restaurant mit hübschem Garten ) und trinken Kaffee. Schön war es hier, ich persönlich war sicher nicht das letzte mal da. Im Herbst wenn sich das Laub verfärbt, schau ich noch mal bei der alten Eiche vorbei.

Tourengänger: Wimpy, Faxe


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