Akklimatisieren an einem toten Maultier - Mulas Muertas


Publiziert von Kris , 31. Dezember 2023 um 15:37.

Region: Welt » Chile » Atacama
Tour Datum:17 November 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RCH 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m

Nach einer weiteren stürmischen Nacht, in der die Zelte nicht aufhören zu laut zu flattern, bleibt uns nur eine kleine Wanderung zur Höhenanpassung. Hoffnungsvoll stimmt uns , dass zumindest der Wind nun die folgenden Tage abklingen soll. Also beißen wir die Zähne zusammen.

Auf gleichem Wege wie gestern geht es nun über die steile Sandflanke nach oben zur Straße, diese überqueren wir und gehen an der archäologischen Fundstelle vorbei. Es sind sogar leichte Pfadspuren sichtbar, als wir in die Flanke des Mulas Muertas einsteigen - übersetzt: ein totes Maultier. Interessante Namensgebung, nicht nur hier sondern auch an benachbarten Bergen. Nebenan steht dann beispielsweise "die Toten" (El Muerto). 

Es geht gleichmäßig steil bergauf, die Eindrücke der letzten Tage aber bleiben. Immer wieder müssen wir stehen bleiben, da Pausen benötigt werden, während andere in der Gruppe links und rechts aus der Reihe springen um Fotos zu schießen, scheinbar quickfidel. Wir haben keine feste Zielhöhe festgelegt, der Gipfel wird es aber keinesfalls werden. Fast auf Gipfelhöhe, zieht ein endlos langer Kamm fast gleichbleibend zum höchsten Punkt. Gehzeit ab Laguna Verde: bis zu 12 Stunden nur im Aufstieg.

Jegliche Pläne zumindest das obere Ende der Flanke zu erreichen, zerstört der Sturm aber schnell. Es windet wieder so stark, dass wir in der Wegfindung ausweichen müssen. Doch es hilft wenig. Auf etwa 5600-5700m brechen wir ab und genießen windgeschützt den Ausblick auf die gesamte Laguna, die immerhin 6km breit ist. Runter geht es wie immer schnell. Halb rutschend geht es steil die Flanke hinunter zur Straße. 

Da wir bereits früh am Camp zurück sind und wir den ganzen restlichen Tag zur Verfügung haben und der Wind sich etwas legt, nutze ich die Chance, die Füße in eine der Thermalquellen zu stecken. Für ein Ganzkörperbad bin ich zu sehr Warmduscher. Nicht wegen der Wassertemperatur (38 Grad), sondern eher wegen dem Aussteigen aus der Quelle, schnellem Anziehen und den 5-6 Minuten Rückweg zum Zelt. Aber auch so ist es ein Erlebnis. Hoffnungsfroh warten wir nun, dass wir den Wind ganz verabschieden können. Um sicher zu gehen, wartet morgen eine weitere, kleine Höhenanpassungsrunde.. 


KONDITION 2/5
ORIENTIERUNG 2/5
TECHNIK 1.5/5
EXPONIERTHEIT 1.5/5

Tourengänger: Kris


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