Aconcagua (6.961 m) - mein Bergsteigertraum


Publiziert von panodirk , 4. Januar 2024 um 11:32.

Region: Welt » Argentinien
Tour Datum: 6 Dezember 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RA 
Zeitbedarf: 6 Tage
Aufstieg: 4000 m
Abstieg: 4000 m
Strecke:über 70 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:in Puente de Inca geht es auf Asphaltstraße (1km) zum Parkeingang. Agentur Lanko ist aber - wie andere Agenturen auch - basiert in Penitentes. Lanko führt dort das Refugio Cruz de Caña, in dem man auch übernachten kann.
Kartennummer:nicht nötig

Schon seit einigen Jahren stand mein Lebensziel als Bergsteiger fest: Der Aconcagua (6.961 m), zweitwichtigster Berg der Welt, höchster Berg außerhalb Asiens, größte Prominenz, größte Dominanz, extreme Höhe (zumindest für einen Alpentouristen) verbunden mit einer technischen Einfachheit machen diesen Berg zu einem extrem attraktiven Ziel - und das nicht nur für mich, sondern auch für viele andere Aspiranten aus aller Welt! Das Basislager Plaza de Mulas ist das größte Basislager außerhalb Asiens...

Am 06.12.2023 war es dann soweit, ich durfte auf diesem großartigen Gipfel stehen, allein mit meinem Bergführer bei moderatem Wind und akzeptablen Temperaturen. Es war noch großartiger als erhofft, aber auch tatsächlich noch anstrengender als befürchtet.

Ich versuche, in diesem Bericht möglichst viele Informationen zu geben für andere Aspiranten. Gerne kann man mich kontaktieren für weitere Infos, insbesondere um Kontakt zu meinem bolivianischen Bergführer herzustellen.

Zunächst einmal zur Schwierigkeit und Gefährlichkeit: Tatsächlich ist der Aconcagua technisch ein Wanderberg - daher wähle ich die Schwieirigkeit T4. Gegen Ende der Saison lässt sich der Aconcagua dem Vernehmen nach an einem warmen Tag sogar in Halbschuhen bewältigen. Zu Beginn der Saision gibt es noch Schneefelder und Steigeisen (und je nach Vorliebe Pickel) sind vonnöten. Aber ein normaler Gipfeltag am Aconcagua ist auch bei gutem Wetter eiskalt und windig. Die Hauptgefahr am Aconcagua sind Erfrierungen an Händen und Füßen (ein hervorragender Kälteschutz ist zwingend erforderlich - Doppelschuhe (z.B. La Sportiva G5) und dicke Daunenfäustinge sind kein Luxus). Auch die Höhenkrankheit begegnet einem recht oft an diesem Berg; in diesem Fall gibt es nur den Verzicht und sofortigen schnellen Abstieg. - Dennoch ist der Aconcagua objektiv recht sicher. Abgesehen von den tödlichen Unfällen, die sich zuweilen bei Vereisung oder Schneemengen in der Querung oder der Canaleta ereignen, gibt es vor Ort eine hervorragende Infrastruktur zur Bergrettung: Die Helikopter-Basis ist im Basislager und Bergretter der Provinz Mendoza logieren im Hochlager. Wenn etwas passiert, ist man Aconcagua so schnell gerettet wie an keinem anderen Anden-Berg. - Tatsächlich sind an diesem Berg viele erfolgreiche Alleingänger unterwegs. Wer sich gut vorbereitet und akklimatisiert, hat als Alleingänger sehr gute Chancen, den Gipfel zu erreichen.  - Die Erfolgsquote am Aconcagua liegt recht hoch, schätzungsweise 70% der Aspiranten, die im Basislager eintrudeln, erreichen auch den Gipfel.

Zu den Kosten: Der Aconcagua ist sehr gut erschlossen, aber das lässt sich die Provinz Mendoza auch gut bezahlen. Dennoch ist es eine Win-Win-Situation; für den Bergsteiger gibt es medizinische Versorgung, Bergrettung und relativen Luxus im Basislager. Im empfehle dringend, mit einer der Agenturen zu arbeiten. Ich habe gute Erfahrungen mit Lanko gemacht, aber auch von anderen Anbietern (wie Inka oder Grajales) hört man nichts Negatives. 
2023 gab es folgende Kosten:
800 Dollar Permit für Europäer
600 Dollar Permit für nicht-argentinische Südamerikaner (also mein bolivianischer Bergführer)
220 Dollar Maultiertransport 60 kg Penitentes-Basislager
220 Dollar Maultiertransport 60 kg Basislager-Penitentes
Es wird eine Bergungsversicherung verlangt. Die mitteleuropäischen Alpenvereine (z.B. bei mir der DAV) beinhalten eine entsprechende weltweite Bergungsversicherung (Über ASS beim DAV). Ansonsten muss man vor Ort eine solche Versicherung abschließen und dabei wird man über den Tisch gezogen. Für meinen Bergführer musste ich eine entsprechende Versicherung mit einer Laufzeit von 14 Tagen anlegen für über 500 Dollar.
30 Dollar Übernachtung pro Person in einem Domo in Plaza Confluencia
35 Dollar Übernachtung pro Person in einem Domo in Plaza de Mulas (Basislager)
5 Dollar Gipfelbier im Basislager (pro Dose)
Gefühlt unendliche viele (in meinem Fall 125) Dollar für begrenztes, instabiles Internet.
Die grundlegenden Kosten (Permit, Maultiere und Versicherung) müssen vor Ort in Mendoza in bar oder auch per Auslandsüberweisung (bei mir hat der Beleg genügt) beglichen werden. Das Büro von Lanko hat folgende Adresse: PISO 7, OFICINA 63, General Espejo 183, 5500AFK Mendoza, Mendoza, Argentina.

Zur Währung: Der argentinische Peso steckt seit 2 Jahrzehnten in einer tiefen Krise und entfällt als Währung für größere Beträge. 2023 betrug der Faktor zwischen offiziellem und inoffiziellem Wechselkurs 2,5! - Es ist von Vorteil, mit vielen Dollars einzureisen (Euros werden ungern gesehen). Ich hatte keine Dollar dabei und musste teilweise ordentlich improvisieren. An den argentinischen Bankautomaten bekommt man, wenn überhaupt noch Geld drin ist, maximal 15.000 Pesos in 15 Scheinen (im Gegenwert zu 15 Euro).

Zur Akklimatisierung: Die meisten fehlgeschlagenen Gipfelstürme gehen auf Kosten einer zu kurzen Akklimatisierung. Ein großes Problem ist meiner Meinung nach, dass viele Aspiranten keine Akklimatisierungstouren gemacht haben und dann im Basislager hocken. So luxuriös es dort mittlerweile eingerichtet ist, es ist definitiv kein Ort, an dem man gerne noch mal ein paar Tage dran hängt. Ich empfand das Rumhängen im Basislager als sehr nervig und öde; da ist ein Lagerkoller nicht ausgeschlossen. Ich bin auch kein Freund von Hochlagern und die gängige Praxis, alle Lager einzeln zu beziehen, um sich zu akklimatisieren, ist sicherlich sinnvoll, aber für mich extrem abtörnend und ich würde es konditionsstarken Bergsteigern keinesfalls empfehlen. Meine Empfehlung ist, sich außerhalb des Aconcagua-Nationalparks ausreichend zu klimatisieren. In näherer Umgebung bietet sich das Vallecitos oberhalb von Potrerillos an (z.B. das zauberhafte Refugio San Bernardo oder auch die Zeltplätze weiter oberhalb, z.B. Piedra Grande). Viele 4000er und 5000er locken mit attraktiven Anstiegen und mit dem Cerro el Plata wartet auch ein realtiv einfacher Fast-6000er! - Ich hatte den Aconcagua als Abschluss einer 30-tägigen Südamerika-Bergsteigerreise eingeplant und war froh über meine ideale Akklimatisierung, die bei etwas günstigerem Wetter eine 5-Tages-Tour ermöglicht hätte.

Zur Infrastruktur: In Confluencia und im Basislager hat es nun sehr viele Domos. In den Schlafdomos stehen Stockbetten oder Pritschen. Die Aufenthaltsdomos dürfen auch zum Kochen verwendet werden (Kosten s.o.). Nach wie vor ist es möglich, auch sein eigenes Zelt aufzustellen und dennoch das Aufenthalt-Domo zu nutzen. Es gibt von den Agenturen hinreichend sanitäre Anlagen (aka Plumpsklo), aber meist nur nachmittags fließendes Wasser. Es hat auch Internet im Basislager, aber das ist sehr teuer und nicht immer zuverlässig. Man sollte den Liebsten daheim nicht zu viele Wortmeldungen versprechen, doch die Wetterprognosen muss sich irgendwer dann immer mal ziehen; mit einem Bildschirmfoto der aktuellen Wetterberichte macht man sich bei den anderen beliebt. Apropos Wetter: Eine Mischung aus meteoblue.com (auch als App) und https://www.mountain-forecast.com/ bildet eine gute Grundlage für Wetterspekulationen. Der Aconcagua ist wohl berühmt für seine Wetterstürze, die in diesen Wettervorhersagen oft nicht auftauchen; also wie immer Vorsicht mit den Wetterprognosen!
In den Hochlagern hat es keine stationären Toiletten. Hier darf man ins orange Säckchen machen, das man am Parkeingang erhält. Es gibt hohe Strafen, wenn man die Säckchen leer wieder zurückbringt, es sei denn, man lässt sich von der Agentur (also bei uns Lanko) bescheinigen, dass man deren sanitären Anlagen benutzt hat. Tatsächlich sind die Lager alle sauber und frühere Berichte, die von unzähligen umherliegenden Fäkalien berichten, sind zum Glück überholt.

Landkarten braucht man tatsächlich nicht, denn Wegfindungsschwierigkeiten gibt es keine. Allenfalls ein GPS mit einer Trackback-Funktion könnte bei einem Wettersturz gute Dienste leisten. - Wer allerdings eine nette und informative Landkarte mitnehmen mag, kann sich die Trekking-Karte 1:40.000 "Cerro Aconcagua" (ISBN: 9783952329405) zulegen.
GPS-Tracks habe ich angefügt, die hikr-Wegpunkte sind mehr als nutzlos.

Zum Schluss der Vorrede noch das Gipfelpanorama, auf das ich mächtig stolz bin: https://www.mountainpanoramas.com/___p/___p.html?panoid=2023_QI

DIE TOUR

0. Tag:
Mendoza , Permit holen und Mulas buchen.

1. Tag (30.11.2023):
Fahrt nach Penitentes (für Lanko: Refugio Cruz de Caña; Gepäckdepot und Gepäcktransport). Von dort mit Lanko-Transfer zum Parkeingang, an dem man sich registrieren muss und die Mülltüten erhält. Es geht noch einen Kilometer weiter auf der Asphaltstraße, bis man in Horcones dann tatsächlich auf die eigenen Beine wechselt.
Von Horcones führt ein guter und oft aussichtsreicher Wanderweg hinauf ins Zwischenlager Confluencia (3.420 m); Höhepunkt ist eine Hängebrücke und die tollen Ausblicke auf unser Gipfelziel. Wir haben für den gut 7 km langen Weg 1:50 benötigt. 3 Stunden sind angegeben und die Zeiten variieren mit dem Gepäck (Solisten ohne Muliunterstützung schleppen hier gewaltig).
Schon Confluencia ist ein großes Lager mit vielen Schlaf- und Aufenthaltsdomos. Es ist ein angenehmer Platz, der tagsüber schön warm ist und sich zum  Relaxen anbietet - nachts wird es auch hier schon sehr kalt.
Abends mussten wir noch beim Arzt vorbei und uns checken lassen.

2. Tag (01.12.2023):
Heute gehen wir aufgrund der guten Akklimatisierung direkt zum Basislager, Plaza de Mulas. Andere Gruppen verlängern um einen Tag in Confluencia, um zum Plaza Francia unter der eindrücklichen Aconcagua-Südwand zu gehen (8 km Hinweg). Die Aconcagua-Südwand ist eine der großen und gefährlichen Herausforderung für Top-Alpinisten in den Anden: Extreme Kälte, große Schwierigkeiten, viele Todesopfer und wenige, aber sehr renommierte Erfolge. Im Basistager hat man genügend Tage, um über die Südwand zu sprechen...
Zunächst geht es hinab zum wilden Rio Horcones und über eine Metallbrücke auf die andere Seite des Wildbachs und wieder hinauf. Nun folgen 10 km durch das weite und flache Flusstal, monoton und meditativ, zumal der Untergrund oft sandig und steinig ist. Zwischendurch erhascht man einen atemberaubenden Blick auf die Aconcagua-Südwand. Ab dem Pausenplatz Piedra Ibañez wird es nun endlich abwechslungsreicher; der Weg hält sich auf der (im Aufstiegssinne) rechten Seite und steigt immer mal wieder kräftig an; eine kräftige Schlusssteigung und noch ein Kilometer, dann ist nach insgesamt knapp 18 km das Basislager Plaza de Mulas erreicht. Wir haben 5,5 Stunden benötigt, doch Wanderzeiten bis zu 10 Stunden sind je nach Gepäck keine Seltenheit.
Im Basislager melden wir uns an, beziehen unser Domo und warten auf besseres Wetter.

3.Tag (02.12.2023):
Drei Tage mit einigen Wolken und viel Wind verzögern den ursprünglichen Plan, bald hochzusteigen. Der schlechteste Tage ist der 02.12. und den verbringen wir faul, quatschend und schlafend im Basislager. Im Basislager ist es immer kalt. Tagsüber kann die Sonne mal ein wenig wärmen, insbesondere auch die Domos. Doch jeder läuft mit Mütze und Daunenjacke durch die Gegend!

4. Tag (03.12.2023):
Fast alle Gipfel-Aspriranten laufen zur weiteren Akklimatisierung zum Cerro Bonete (5.052 m), so auch wir. Und tatsächlich handelt es sich dabei um einen wunderschönen Panoramagipfel. Die Schwierigkeit bewegt sich zwischen T3 und T4 im Gipfelbereich; der Weg ist gut gebahnt und nicht zu verfehlen. Steigeisen braucht es auch bei etwas Schnee oft nicht.
Vom Basislager läuft man in leichtem Auf und Ab in 20 Minuten zum ehemaligen Hotel; der Komfort im Basislager macht ein solches Hotel im Hochgebirge mittlerweile obsolet und so ist es fast zwangsläufig nicht mehr unterhalten.
Ab dem Hotel geht es dann gut gebahnt und teilweise recht steil bis in den Sattel links vom Gipfel. Ab dort hatten wir etwas Schnee und es geht in den Gipfelfelsen nun auf festem Untergrund und kaum ausgesetzt zum Gipfel. - Wir haben 2 Stunden ab dem Hotel benötigt.
Das Gipfelpanorama ist ganz besonders fein, die Aussicht auf die Aconcagua-Westwand (die selten durchstiegen wird) sehr beeindruckend. Hier bleibt man gerne in der Sonne sitzen.
Der Abstieg erledigt sich dann noch schneller als der Hinweg und nach weniger als 5 Stunden hockt man wieder im Domo und trinkt Tee - oder doch ein Gipfelbier?

5. Tag (04.12.2023):
Wir bereiten das Hochlager vor. Wir entscheiden uns für das Kondornest (Nido de Cóndores) auf 5.520 m. Zwei Gründe hatten wir für die Entscheidung: 1.400 Höhenmeter zum Gipfel haben uns nicht geschreckt und gleichzeitg hatten wir die Hoffnung, auf 5.500 m besser schlafen zu können als in Cólera. - Wir packen also Zelt, Lebensmittel und dickste Klamotten ein und ziehen los.
Der Weg hinauf zu den Lagern ist nun durch Geröllwüsten recht monoton; nach 1:45 ist das Campo Canada (5.050 m) erreicht und nach weiteren 1:30 sind wir schon im Nido de Cóndores (5.520 m). Dieses Lager 2 ist eine weiträumige Fläche mit vielen Möglichkeiten, ein Zelt zu platzieren. Man achte ein wenig auf die Windrichtung, handelt es sich doch um einen recht winidgen Platz. Es gibt auch im hinteren (nördlichen) Teil eine kleine Lagune, in der sich Wasser findet (welches man u.U. freihacken muss), das weniger Gas verbraucht als das Schmelzen von Schnee.
Wir haben nur unsere Klamotten abgestellt und sind in 1:40 wieder runter ins Basislager gelaufen und gerutscht - rechts im Abstiegssinne finden sich herrliche Rutschrinnen!
Abend war auch hier (wie ein paar Tage zuvor in Confluencia) noch einmal Audienz beim Arzt. Die nehmen das mit der medizinischen Betreuung durchaus ernst! Wieso auch nicht?
So langsam wird mir das Basislager sehr öde und die Nervosität steigt. An Schlaf ist nicht zu denken, kreisen doch die Gedanken nachts um das Gipfelziel - dabei sind es noch zwei Tage!

6. Tag (05.12.2023):
Endlich raus aus dem Basislager! Wir gehen nun mit den großen Rucksäcken wieder den Weg zum Hochlager Nido de Cóndores. Wie froh ich doch bin, dass ich diesen Weg nur zwei Mal gehen muss. Andere Expeditionen halten sich tagelang auf diesen öden Wegen durch die Geröllwüsten auf. Auch heute haben wir wieder knapp 3,5 Stunden benötigt. Wir bauen das Zelt auf und ich genieße den Luxus des Gastes, um mich schon im Zelt einzurichten und auszuruhen. Mein armer Bergführer hackt Wasser und kocht eine Abendmahlzeit. Ich habe einen solche Schokoladenhunger, doch die Schokoladenvorräte sind zur Neige gegangen. Am Ende der 5 Wochen habe ich 6 kg verloren.
Noch vor Sonnenuntergang schließen wir das Zelt, lauschen dem nur allmählich abflauenden Wind und fragen uns, wann wir einschlafen. Tatsächlich habe ich viele Stunden fest geschlafen und um 3 Uhr holt mich der Wecker gefühlt vom anderen Ende der Welt weg!

7. Tag (06.12.2023):
Gipfeltag!

Die Wetterprognose verspricht den kältesten Tag der Woche, doch auch den windärmsten. Die Erfahrung meines Bergführers besagt, dass Wind und nicht die Kälte das Hauptproblem ist und dass man, hat es einmal einen guten Tag, diesen guten Tag auch nutzen sollte und nicht auf noch bessere Tage warten soll, die dann doch nicht kommen. Meteoblue sagte -15°C Höchsttemperatur mit 27 km/h und Mountain-Forecast war bei -21°C mit 45 km/h; ruhiges Strandwetter also!
Von der Zeltinnendecke schneit es, wenn man daran kommt. Innen ist es herrlich warm, draußen grimmig kalt. Mein Bergführer hat ein Domo geknackt und wir können uns geschützt rüsten und dabei einen Kaffee genießen. In meine La Sportivas passen doch nicht die drei geplanten Socken (sondern nur zwei) und Wärmepads, die ich nutzen wollte, funktionieren doch nicht. Ich war so lange mit An- und Umziehen beschäftigt, wie es sonst nur aufgeregte Teenager vor der Party des Jahres sind. Eigentlich passt der Vergleich ja, denn es war ja auch meine Party des Jahres!
Irgendwann war ich dann doch fertig und wir konnten losstiefeln. Mittlerweile war es 4:30 und trotz abnehmenden Mondes gewaltig dunkel. Kalt war es auch, sehr kalt, aber das erwähnte ich schon. Schon nach ein paar Schritten merke ich, dass meine Kombi aus Gesichtsmaske und Buff vor der Nase meine Atmung massiv einschränken. Also wird alles runtergerissen und freigelegt. Mittlerweile sind die Hände trotz Daunenfäustligen auch wieder kalt. Mein Bergführer findet den Weg nicht sofort und geht lieber direkt steil. So gelangte ich schon nach 30 Minuten an den Punkt, dass ich ohne den Umweg auf diesen komischen Berg nach Hause wollte. Krise nennt man sowas. Mein Bergführer öffnete die oberste seiner wärmenden Schichten und ließ mich die Hände unter seinen Achseln wärmen. So überlebte ich meine erste und eigentlich letzte Krise.
Nach knapp zwei Stunden erreichten wir Berlín auf 5.930 m; mittlerweile stehen dort zwei neue kleine Holzhüttchen. Wir machten 15 Minuten Pause, in denen ich langsam wieder zu Atem kam. 
Mittlerweile war es hell genug, dass wir die Position tauschten, da ich besser meinen eigenen Rhythmus gehe anstatt einem Bergführer in seinem variierenden Rhythmus zu folgen. Also ich vorne weg in meinem Rhythmus! Sehr gut!
Kurz nach Berlín kamen wir am Lager 3 (Campo Cólera auf 5.980 m) vorbei. Dieses Camp liegt tatsächlich schön und geschützt und ist sicherlich eine gute Option für Gipfelaspiranten, die sich die 1.400 Höhenmeter ab Nido de Cóndores nicht zutrauen: Man spart sich doch gut 2 Stunden Aufstieg und darf von dort fast schon im Hellen aufbrechen.
Es geht nun besser, aber immer weiter steil bergan. Weitere gute 2 Stunden später und nach einigen Überholmanövern erreichen wir als Tageszweite die verfallene Hütte von Independencia (ca. 6.350 m). Ein wirklich schöner Platz zum Rasten! Die Sonne ist aufgegangen, es wird deutlich wärmer und die Aussicht wird so langsam grandios! Ich habe Hunger, aber die tiefgefrorene Ritter Sport Macadamia, die ich mir den ganzen Urlaub für diesen Tag aufgehoben habe, staubt zwischen den Zähnen und ist kaum zu bewältigen. Meine Gummibären sind so hart, dass sie mehr Energie zum Verzehren erfordern als sie überhaupt liefern können. Zwei meiner vier Gels sind tiefgefroren und die anderen beiden zu einem tropischen Erfrischungsgetränk mit Eisstückchen konvertiert - prima! Immerhin hat es warmes Wasser in meiner Thermosflasche! Beim nächsten Mal, welches es nicht geben wird, werde ich mehr Sorgfalt der Zusammenstellung der Verpflegung widmen!
Nun folgen ein paar steile Meter (bei uns mit Schnee) und auf einmal steht man auf der Schulter Portezuelos de los Vientos. Die Berichte stimmen! Hier peitscht der Wind - und das auch an windarmen Tagen. Doch die gute Nachricht ist, dass man nur kurz der Schulter folgt und dann nach rechts in die  berühmt-berüchtigte Travesía "Venisquero de Schiller" abbiegt. In der Traverse nimmt der Wind dann wieder ab!
Die Traverse führt durch einen steilen Schutthang. Wenn es weder Schnee noch Eis hat, ist das ein harmloser Wanderweg. Mit Schnee und Eis wird es schnell gefährlich, denn ein Ausrutscher geht einfach mal 1000 Höhenmeter nach unten. Etwaige Schneeflecken wie bei uns bedingen dann das Anlegen von Steigeisen. Die Traverse führt nun höher in den Hang hinein bis zu einer Höhle auf ca. 5.700 m. Hier sind noch Fixseile angebracht aus den Zeiten, als hier noch der Gletscher hervortrat. Diese Fixseile helfen sicher auch gut bei Vereisung.
Nun folgt das Filetstück der Aconcagua-Besteigung: Die Canaleta! Man soll ja nun auch was leisten für den Gipfelerfolg! 250 Höhenmeter in unstabilem, steinigem und steilem Gelände - ein Traum! Hier gibt es keinen Weg mehr und jeder kämpft für sich. Auf der rechten Seite sind die Felsen etwas fester und manche Schneereste kann man mit Steigeisen besser bewältigen als diese ständig wegkullernden Steine. Der Gipfel ist so nah, doch kommt er nicht näher. Die nächste Krise ist vorprogrammiert. Mein Bergführer erzählte mir später, dass meine Augen glasig waren. Ich war nach 4 Wochen Südamerika-Reise am Ende meiner Kräfte, komplett ausgelaugt und musste alle 10 Schritte eine weitere Pause einlegen. Aber Aufgeben war nun keine Option mehr und so ging es im wahrsten Schneckentempo vorwärts. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir für die letzten 50 Höhenmeter die Steigeisen anlegen. Was für eine Wohltat! Die Pausen wurden weniger, aber das Gelände steiler! Und dann plötzlich im steilsten Stück, letzten Ende vollkommen überraschend, von einem Schritt zum anderen, erscheint das Gipfelplateau samt dem neuem Kreuz vor meinen Augen! Nur noch 10 Schritte! Was für Emotionen! 06.12.2023,12:30: Da ist er, der Gipfel des
ACONCAGUA .
Nach weiteren 4 Stunden ab Independencia (insgesamt 8 Stunden ab Nido de Cóndores) stehen wir auf 6.961 m! Eine herzliche und dankbare Umarmung, viele Dankesworte, Freudentränen, ...
Der Wind weht wirklich nur moderat! Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel und es ist scheinbar warm. So fühlen sich also -20°C an. Wir sind dann doch die ersten, die am 06.12. am Gipfel stehen durften und verbringen tatsächlich 45 Minuten alleine auf dem Gipfel. Dumm nur, dass die Finger immer wieder kalt werden, wenn man fotografiert, aber ein Panorama für mountainpanoramas muss doch sein - siehe oben.
Aber irgendwann muss man ja doch mal runter, auch wenn der Wettersturz ausbleibt. So machten wir uns an den Abstieg. Die ersten 50 Höhenmeter auf Schnee waren noch sehr angenehm zu gehen; nun begegneten uns auch die Tageszweiten. Es sollen, wie wir später gehört haben, 20-30 Leute an diesem Tag auf dem Gipfel gestanden haben. Ich mag mir kaum vorstellen, wie spät es denn war!
In der Canaleta merkte ich endgültig, dass ich mit meinen Kräften am Ende war. Es war bei mir nur noch ein unwürdiges Bergab-Gestolper, immer darauf bedacht, keine Steine zu schmeißen. Was kann so ein Abstieg lang werden! Ich glaube, ich habe bergab noch mehr gelitten als bergauf.
Nach der Canaleta wurde es leichter und es ging hinab zur Traversía. Aufgrund der vorgeschrittenen Tageszeit schickte ich meinen Bergführer den steilen Geröllhang hinunter zum Hochlager; so konnte er schon mal das Lager abbauen und musste nicht auf mich warten. Ich wollte eigentlich den ganzen Aufstiegsweg meditativ nach unten gehen. Doch am Ende der Traverse beschloss ich, dass das eine ganz doofe Idee ist und entschied, ebenfalls den Geröllhang runterzurutschen: Eine sehr gute Idee! Meist in gutem Rutschgelände konnten die verbleibenden 1000 Höhenmeter zum Nido de Cóndores gut und schnell abgefahren werden. Nur weiter unten, wo der Geröllhang gemächlich ausläuft, musste ich noch etwas mühsam zum Hochlager rüberqueren. Dort kam ich um 16:30 recht erschöpft an (gut 3 Stunden ab den Gipfel). Ich brauchte eine ganze Stunde, um mich umzukleiden, neu zu sortieren, Schokokekse zu essen und neu zu packen. Mein armer Bergführer hat in der Zwischenzeit alles abgebaut und zusammengeräumt.
Die letzte Etappe vom Nido de Cóndores ins Basislager war mühsam. Wir hatten anständig zu schleppen (mein Bergführer hatte gewiss 30 kg - das Zelt trug er in der Hand, weil sein Rucksack schon komplett behängt war) und gingen langsam und vorsichtig in 2 Stunden zu Tal. Um 19:30 kamen wir im Basislager an!
Was uns für ein großer Bahnhof bereitet wurde! Seit dem kleinen Gutwetterfenster vor mehr als einer Woche waren wir die ersten, die auf dem Gipfel waren! Gefühlt jeder bei Lanko kam zum Gratulieren und es gab das Gipfelbier in der letzten Abendsonne! Trotz aller Erschöpfung war es ein herrlicher Tag und sicherlich einer der eindrücklichsten und grandiosesten meines ganzen Lebens!
Den ganzen Tag hatte ich wegen der Daunenfäustlinge vergessen, meine Lippen einzucremen. Das durfte ich danach deutlich spüren: Eine Woche war ich nonstop dabei, meine Lippen einzufetten. Was für ein übler Lippen-Sonnenbrand!
Zur Ausrüstung: Ich hatte sechs Schichten oben (langes Lauf-T-Shirt, langes T-Shirt, Yeti-Daunenweste, Mammut-Fleece "Aconcagua" (sic!), Hard-Shell-Jacke und dicke Daunenjacke - dazu Mütze + 3 Kapuzen) und vier Schichten unten an (lange Unterhose, zwei Softshells und eine dicke Hardshell-Hose), zwei Socken (Nylon + Alpaka), Innenhandschuhe und Daunenfäustlinge, ein Buff am Hals und die nicht genutzte Gesichtsmaske. Das war bis auf die Krise am Anfang ausreichend; an der Händen aber durchaus knapp.

8. Tag (07.12.2023):
Lange Ausschlafen war keine Option, denn es war alles um- und neu zu packen und rechtzeitig abzuliefern, dass die Mulis unser Gepäck auch zu Tal bringen konnten. Bis wir alles gerüstet hatten, uns überall verabschiedet hatten und talwärts marschieren konnten, war es bereits 10:30.
Nun mit leichtem Rucksack, einem Hochgefühl, später auch in kurzer Hose und T-Shirt (die ewige Kälte im Basislager war sofort vergessen) ging es den ganzen Weg vom Basislager nach Horcones zurück. In Confluencia legten wir nach 4:20 eine kurze Pause ein für Saft und Obst im Lanko-Domo.
Nach insgesamt gut 6 Stunden waren die 25 Kilometer bis zum Parkplatz Horcones bewältigt. Das erhoffte Lanko-Taxi war noch nicht da und so setzten wir uns zu den argentinischen Freunden, die nachts zuvor ihr Domo mit mir geteilt hatten. Letzten Endes kam nach 15 Minuten auch das Lanko-Taxi, an der Registrierungsstelle meldeten wir uns ordnungsgemäß ab, bekamen den "Gipfel"-Stempel auf unseren Beleg und fuhren zurück nach Penitentes, wo wir unsere Ausrüstung wieder im Toyota meines Bergführers verstauten.
Die Fahrt nach Uspallata war dann wegen Stau, Polizeikontrollen und viel Verkehr eine Geduldsprobe. Als wir dann endlich um 20:30 am Gran Hotel ankamen, gab es kein Zimmer mehr. Doch das angeschlossene Hostal hat noch Zimmer, welche allerdings in bar (effectivo) zu zahlen waren. So mussten wir noch einmal los zum cajero an der YPF-Tankstelle. Der ließ dann zum Glück in drei Arbeitsgängen jeweils 15.000 Pesos (ohne Gebühren) raus und wir konnten endlich ins Restaurant und dann ins Bett - wie wunderbar!

9. Tag (08.12.2023):
Duschen - was für eine Wohltat! Und nach einem Frühstück ging es nach Mendoza...
Da mein Rückflug am nächsten Tag morgens ab Mendoza ging, hatten wir doch tatsächlich Glück, dass dieser wunderschöne Gipfeltag soeben noch in das Zeitfenster, welches wir mitgebracht haben, passte! Manchmal muss man auch Glück haben!
Wann ich es begreifen werde, dass ich auf dem Aconcagua gestanden habe, weiß ich beim Schreiben des Berichts noch nicht!

Allen, die meinen Bericht zur Vorbereitung einer eigenen Aconcagua-Beisteigung lesen, wünsche ich mächtig viel Erfolg und eine gute und gesunde Zeit! Gerne darf man mich für weitere Informationen (auch zu meinem bolivianischen Bergführer) per PN kontaktieren!

Tourengänger: panodirk


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Kommentare (19)


Kommentar hinzufügen

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 4. Januar 2024 um 12:42

Nyn hat gesagt: Erfüllung eines Lebenstraum
Gesendet am 4. Januar 2024 um 17:18
Dazu kann ich nur gratulieren!
Ein sehr persönlicher, eindrücklicher und hervorragend informativer Bericht. Danke dafür!

VG, Nyn

panodirk hat gesagt: RE:Erfüllung eines Lebenstraum
Gesendet am 4. Januar 2024 um 21:57
Danke sehr! :-)

Kris hat gesagt: Glückwunsch!
Gesendet am 4. Januar 2024 um 20:45
zum großen "A"!

panodirk hat gesagt: RE:Glückwunsch!
Gesendet am 4. Januar 2024 um 21:57
Ja, das große "A" und das große "O"... :-)

Kris hat gesagt: RE:Glückwunsch!
Gesendet am 5. Januar 2024 um 10:30
Der direkte Vergleich - was war schwieriger - A oder O ? ;-)

panodirk hat gesagt: RE:Glückwunsch!
Gesendet am 5. Januar 2024 um 10:32
Eindeutig O! Hätte ich vorher anders herum vermutet! ;-)

Felix hat gesagt:
Gesendet am 4. Januar 2024 um 21:37
absolut eindrücklich, kaum vorstellbar, bewundernswert - châpeau!

panodirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Januar 2024 um 21:57
Danke sehr! :-)

pika8x14 hat gesagt:
Gesendet am 5. Januar 2024 um 00:35
Herzliche Gratulation zum Aconcagua, zum sehr informativen Bericht, aber auch zum wirklich genialen Gipfel-Panorama, das Du erstellst hast.

panodirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Januar 2024 um 08:58
Ganz herzlichen Dank! :-)

frmat hat gesagt:
Gesendet am 5. Januar 2024 um 15:05
Äußerst lesenswert, informativ und gelungen! Gratulation zum Gipfel und danke für den tollen Bericht!

panodirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Januar 2024 um 16:58
Vielen lieben Dank!

ma90in94 hat gesagt:
Gesendet am 5. Januar 2024 um 15:33
Gut dass ein "Pano"dirk mit Panoramaambitionen den A. bestiegen hat, denn der Rundblick ist einmalig und da haben die Daheimgebliebenen auch etwas davon. Ich denke es braucht schon etwas Disziplin unter diesen Umständen fotografisch so aktiv zu sein, denn den Auslöser drückt man nicht mit dicken Fäustlingen und schief gehen darf da nichts. Wieviele Bilder braucht man so dafür?
Ansonsten hast du die Tour wohl mit viel Erfahrung und guter Routine zum Erfolg gebracht. Etwas Glück gehört natürlich auch noch dazu.

panodirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Januar 2024 um 17:04
Jaja, das ist dem "Pano"dirk immer sehr wichtig, Panoramen von den Gipfeln mitzubringen! - Tatsächlich war es am Aconcagua eine Herausforderung, ein Panorama zu erstellen. Das ging zwar halbwegs mit den Innenhandschuhen, aber nach 63 Bildern sind die Finger dennoch halb abgefroren. Außerdem gab es dort auch die eine oder andere Windboe, was immer Verwacklungsgefahr bedeutet - und zuweilen die Daunenhandschuhe vor die Linse geweht hat...
Bei so einer Tour paart sich immer Erfahrung mit Glück; es braucht nie viel, dass eine solche Tour scheitert! Umso schöner ist es, wenn es gelingt!
Danke für deinen lieben Kommentar!

ma90in94 hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Januar 2024 um 18:35
Es würde mich noch interessieren ob du zwei Durchgänge gemacht hast, da es ja immer mal sein kann dass ein Bild unscharf wird und dann wäre alles für die Katz, bzw. unbefriedigend.
Ich mache auch so ein bisschen Panoramen auf "alpen-panoramen" und hab immer mal ein unscharfes dazwischen und mache sicherheitshalber zwei Runden. 63 ist schon ordentlich, alle Achtung, aber die brauchts bei dem Zoom.

panodirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Januar 2024 um 22:24
Hallo Günter,
auf ap war ich früher auch sehr aktiv, wie du sicher weisst! Mir fehlt schlicht die Zeit, auf ap weiter aktiv zu bleiben - zumal es in der Vergangenheit einige unangenehme Zusammsnstöße dort gab, die du wahrscheinlich gar nicht so mitbekommen hast... - Jedenfalls habe ich dich auf ap gefunden und schöne Panos hast du da! .-)
Tatsächlich mache ich an den wichtigen Gipfeln oft zwei Panoramen: ein Not-Pano bei 24mm und ein normales Pano. Bei diesem normalen Pano gehe ich aber immer volles Risiko und hatte schon oft genug unscharfe Einzelbilder dabei, die ich versucht habe, soweit es ging, rauszukaschieren. Mittlerweile habe ich es mir angewöhnt, an ganz wichtigen Gipfeln eine hohe Konzentration aufbauen zu können, die mir hilft, Verwacklungen weitgehend zu vermeiden (unwichtigere Gipfel provozieren bei mir große Qualitätsprobleme), obwohl ich z.B. am Rimpfischhorn mit einem der Anfängerfehler, nämlich mit falscher Schärfe zu fotografieren, meine Gipfelpano versaut habe. Ansonsten mäandere ich die zweireihigen Panos immer mit oben-unten-Rechtsdrehung-unten-oben-Rechtsdrehung- etc.
LG, dirk

ma90in94 hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Januar 2024 um 16:43
Dirk,
jetzt ergibt sich doch noch eine letzte Frage, sind deine Panoramen auf MP zweireihig, wie du auch erwähnst, denn ich wundere mich wieviel Nahbereich vorhanden ist und man auch noch ordentlich zoomen kann. Zweireihig, 360 Grad, Gipfelpanorama, das ist keine entspannte Gipfelrast sondern Schwerstarbeit und das noch wie hier fast in der Todeszone.
Das vom Pleureur gefällt mir auch sehr sehr gut.
Von früheren Zusammentößen auf AP weiß ich in der Tat nichts, bin ja noch nicht lange dabei
Gruß Günter

panodirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Januar 2024 um 22:07
Die meisten meiner Panoramen sind zweireihig, insbesondere die meisten der Gipfelpanoramen. Die Almenpanoramen sind immer einreihig. Ja, es bedarf schon ein wenig Konzentration und Übung... :-)
LG, dirk


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