Aus der Tiefe in die Höhe: Mosesberg (2285 m)
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Es gab eine Zeit, da zog es mich eher in die Tiefe als in die Höhe: Anfang der 90er-Jahre machte ich ein paar Tauchbrevets und ging dann regelmässig Tauchen. Meist auf den Malediven oder in Sharm El-Sheich. Aber auch auf der seit langem gesperrten Insel Sipadan durfte ich ein paar fantastische Tauchgänge machen.
So waren Irène und ich im Dezember 1993 in Sharm El-Sheich. Und weil Irène zwar gerne schnorchelte, aber nicht tauchte, machten wir auch Ausflüge über Land. Und um solche soll es hier gehen.
Ziemlich genau nördlich im Hinterland der Naama Bay erheben sich ein paar Granitzacken, welche uns reizten. So mieteten wir eines Morgens Bikes und fuhren ein Stück den Trail hoch, der jetzt anscheinend Dusti Road heisst. Die Bikes deponierten wir in der Nähe eines uns als Einstieg geeignet erscheinden Gratstücks und begannen mit dem Aufstieg. Das war wunderbar: Der gutgriffige rote Sinai-Granit war perfekt gestuft. Es war noch nicht zu heiss und die Luft war kristallklar. So klar, dass ich unterwegs zufällig sah, dass sich ein paar Beduinen unsere Bikes griffen und diese an einer wenig übersichtlichen Stelle versteckten.
Nun waren wir gewarnt worden, dass Beduinen ganz eigene Vorstellungen von Eigentum hätten. Doch dass sie so unverschämt zugreifen würden, hat uns dann doch überrascht.
Wie dem auch sei, wir stiegen weiter bis zum - vermutlich namenlosen - höchsten Punkt und stiegen anschliessend wieder ins Tal ab.
Die Diebe erwarteten uns bereits. Doch zu deren baffem Erstaunen nahmen wir von ihnen keine Kenntnis, sondern marschierten direkt zum Versteck. Sie folgten uns und wollten uns Geschichten auftischen, sie hätten die Bikes vor Dieben in Sicherheit gebracht. Und forderten noch Geld für diese "Dienstleistung". Erst als ich mit der Polizei drohte, liessen sie von uns ab.
So hatten wir unseren ersten Sinai-Gipfel erklommen.
Nun wurde damals in der Region im Tourismus ziemlich improvisiert, ganz geklappt hat nie alles. So wurde bei einem Ausflug den Gästen - gegen Bezahlung - der Besuch des "Haus-Delphins" versprochen. Das interessierte mich nicht, deshalb ging ich einfach irgendwo schwimmen. Prompt kam der besagte Delphin zu mir und wollte schon gar nicht mehr weg - die zahlenden Gäste sahen ihn nicht einmal.
Trotzdem buchten wir für den zweiten Berg, den Mosesberg, ein Package. Dieses sollte die Anreise, den nächtlichen Aufstieg, ein luxuriöses Frühstücks-Buffet und einen Besuch des Katharinenklosters umfassen.
Die Anreise verlief einigermassen planmässig, nur begann der Aufstieg absurd früh für die paar hundert Höhenmeter. So "durften" wir stundenlang in der Kälte auf den Sonnenaufgang warten. Der wenigstens eindrücklich war.
Anschliessend stiegen wir den Treppenweg hinunter. Als endlich auch der Letzte unten war, hätten wir langsam Lust auf das versprochene Frühstück gehabt. Doch es stellte sich heraus, dass es das Hotel, in welchem wir hätten essen sollen, nicht (oder nicht mehr?) gab.
Irgendwie schaffte es der Guide, wenigstens ein paar Fladenbrote und Tee aufzutreiben - das war ein äusserst frugales Frühstücks-Buffet.
Hingegen war die Führung durch das Katharinenkloster äusserst eindrücklich und der Führer sehr kompetent. Das Kloster besteht seit fast 1500 Jahren praktisch unverändert. Es wurde in dieser Zeit auch nie überfallen - es brauchte eine IS-Bande, die das 2017 schaffte.
Auch der Dornbusch gehört zum Programm, welcher gegen 3000 Jahre auf dem Buckel haben muss.
Bergsteigerisch ist der Mosesberg keine Herausforderung. Allerdings sollen mittlerweile Massen an Besuchern dort unterwegs sein. Das war damals kein Problem.
Das Spezielle an diesem Ziel ist seine Bedeutung für drei Religionen. Immerhin soll Moses hier vom Chef persönlich die Gesetzestafeln erhalten haben. Um sie wegen eines goldenen Kalbes kaputt zu schmeissen. Damit hatte er doch ziemlich überreagiert ..
Die meisten (analogen) Fotos sind wohl einer Züglete zum Opfer gefallen. Unten das Wenige, was ich noch gefunden habe, als "Kopie einer Kopie".
So waren Irène und ich im Dezember 1993 in Sharm El-Sheich. Und weil Irène zwar gerne schnorchelte, aber nicht tauchte, machten wir auch Ausflüge über Land. Und um solche soll es hier gehen.
Ziemlich genau nördlich im Hinterland der Naama Bay erheben sich ein paar Granitzacken, welche uns reizten. So mieteten wir eines Morgens Bikes und fuhren ein Stück den Trail hoch, der jetzt anscheinend Dusti Road heisst. Die Bikes deponierten wir in der Nähe eines uns als Einstieg geeignet erscheinden Gratstücks und begannen mit dem Aufstieg. Das war wunderbar: Der gutgriffige rote Sinai-Granit war perfekt gestuft. Es war noch nicht zu heiss und die Luft war kristallklar. So klar, dass ich unterwegs zufällig sah, dass sich ein paar Beduinen unsere Bikes griffen und diese an einer wenig übersichtlichen Stelle versteckten.
Nun waren wir gewarnt worden, dass Beduinen ganz eigene Vorstellungen von Eigentum hätten. Doch dass sie so unverschämt zugreifen würden, hat uns dann doch überrascht.
Wie dem auch sei, wir stiegen weiter bis zum - vermutlich namenlosen - höchsten Punkt und stiegen anschliessend wieder ins Tal ab.
Die Diebe erwarteten uns bereits. Doch zu deren baffem Erstaunen nahmen wir von ihnen keine Kenntnis, sondern marschierten direkt zum Versteck. Sie folgten uns und wollten uns Geschichten auftischen, sie hätten die Bikes vor Dieben in Sicherheit gebracht. Und forderten noch Geld für diese "Dienstleistung". Erst als ich mit der Polizei drohte, liessen sie von uns ab.
So hatten wir unseren ersten Sinai-Gipfel erklommen.
Nun wurde damals in der Region im Tourismus ziemlich improvisiert, ganz geklappt hat nie alles. So wurde bei einem Ausflug den Gästen - gegen Bezahlung - der Besuch des "Haus-Delphins" versprochen. Das interessierte mich nicht, deshalb ging ich einfach irgendwo schwimmen. Prompt kam der besagte Delphin zu mir und wollte schon gar nicht mehr weg - die zahlenden Gäste sahen ihn nicht einmal.
Trotzdem buchten wir für den zweiten Berg, den Mosesberg, ein Package. Dieses sollte die Anreise, den nächtlichen Aufstieg, ein luxuriöses Frühstücks-Buffet und einen Besuch des Katharinenklosters umfassen.
Die Anreise verlief einigermassen planmässig, nur begann der Aufstieg absurd früh für die paar hundert Höhenmeter. So "durften" wir stundenlang in der Kälte auf den Sonnenaufgang warten. Der wenigstens eindrücklich war.
Anschliessend stiegen wir den Treppenweg hinunter. Als endlich auch der Letzte unten war, hätten wir langsam Lust auf das versprochene Frühstück gehabt. Doch es stellte sich heraus, dass es das Hotel, in welchem wir hätten essen sollen, nicht (oder nicht mehr?) gab.
Irgendwie schaffte es der Guide, wenigstens ein paar Fladenbrote und Tee aufzutreiben - das war ein äusserst frugales Frühstücks-Buffet.
Hingegen war die Führung durch das Katharinenkloster äusserst eindrücklich und der Führer sehr kompetent. Das Kloster besteht seit fast 1500 Jahren praktisch unverändert. Es wurde in dieser Zeit auch nie überfallen - es brauchte eine IS-Bande, die das 2017 schaffte.
Auch der Dornbusch gehört zum Programm, welcher gegen 3000 Jahre auf dem Buckel haben muss.
Bergsteigerisch ist der Mosesberg keine Herausforderung. Allerdings sollen mittlerweile Massen an Besuchern dort unterwegs sein. Das war damals kein Problem.
Das Spezielle an diesem Ziel ist seine Bedeutung für drei Religionen. Immerhin soll Moses hier vom Chef persönlich die Gesetzestafeln erhalten haben. Um sie wegen eines goldenen Kalbes kaputt zu schmeissen. Damit hatte er doch ziemlich überreagiert ..
Die meisten (analogen) Fotos sind wohl einer Züglete zum Opfer gefallen. Unten das Wenige, was ich noch gefunden habe, als "Kopie einer Kopie".
Tourengänger:
PStraub

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