Vorbei am versunkenen Dorf Ashopton am Ladybower Reservoir


Publiziert von ABoehlen , 1. Dezember 2023 um 21:26.

Region: Welt » United Kindom » Derbyshire
Tour Datum: 6 September 2002
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:Shatton – Ladybower Reservoir – Hope Cross – Ladybower Reservoir – Bamford – Shatton
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug von Sheffield oder Manchester nach Bamford
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Zug von Sheffield oder Manchester nach Bamford
Unterkunftmöglichkeiten:Das B&B «The White House» in Shatton (Bamford) existiert nicht mehr. Es gibt im Hope Valley aber zahlreiche andere Unterkunftsmöglichkeiten.
Kartennummer:Ordnance Survey 1:25'000 Blatt 1 Peak District, Dark Peak Area

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Einleitung

Das Hope Valley, durch das die Bahnlinie führt, ist nicht das Haupttal, denn der Hauptfluss, der River Dervent, fliesst in Bamford von Norden her zu und der aus dem Hope Valley strömende River Noe ist lediglich ein Seitenarm, der beim Bahnhof Bamford in diesen mündet. Folgt man dem River Dervent aufwärts, gelangt man in eine ausgedehnte Tälerlandschaft, die tief in die Hochflächen des Dark Peak eingeschnitten ist. Auffallend ist dort eine Abfolge von mehreren Stauseen, reservoir genannt. Anders als die Stauseen in den Alpen, die für die Stromprodukton erbaut wurden, dienen diese der Trinkwasserversorgung der umliegenden Grossstädte.

Begonnen wurde mit dem Bau der obersten Stauseen, Howden Reservoir und Dervent Reservoir zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Von ihnen wird in einem späteren Bericht noch die Rede sein. Bald zeigte sich, dass damit der wachsende Wasserbedarf von Städten wie Sheffield oder Leicester nicht gedeckt werden kann, weshalb flussabwärt ein weiterer Stausee geplant wurde, der den Namen Ladybower Reservoir erhielt. 1935 wurde mit dem Bau des Damms begonnen, der ausbrechende Zweite Weltkrieg hat die Arbeiten dann aber verzögert, sodass das Werk erst 8 Jahre später vollendet werden konnte. Für die Bewohner der beiden Dörfer Ashopton und Dervent, die hinter dem Staudamm lagen, war dies eine traurige Zeit, denn sie haben dadurch ihre Heimat verloren. Vor dem Fluten des Sees wurden die meisten Gebäude abgebrochen, jedoch tauchen bei niedrigem Wasserstand vor allem in Dervent die Reste des einstigen Dorfes wieder auf. Ein ausführlicher Bericht darüber findet sich in dieser BBC-Reportage: https://www.bbc.com/travel/article/20190924-the-lost-villages-of-the-derwent-valley

Tourenbericht

Der Wetterbericht des lokalen BBC-Radios kündigt zwar nichts Gutes an, aber ich mache mich dennoch – wetterfest ausgerüstet – auf den Weg. Nördlich von Shatton zweigte einst eine Bahnlinie ab, die bis zum Staudamm am Ladybower Reservoir führte und für dessen Bau verwendet wurde. Von den Gleisen ist nichts mehr zu sehen, aber der Bahndamm bildet einen idealen Rad- und Wanderweg mit gleichmässiger Steigung. Er führt mehrheitlich durch den Wald, wo ich ab und zu einen Blick auf die andere Talseite und den Staudamm vor mir werfen kann. Dieser ist mit Erde bedeckt und begrünt, weshalb er inmitten der grünen Landschaft nicht ohne weiteres als solcher zu erkennen ist. Auf der Dammkrone befinde ich mich auf 205 m, d.h rund 40 Meter höher als der Fuss des Dammes.

Hinter dem Damm folgt der Weg dem ruhig und idyllisch zwischen grossen Wäldern liegenden See entlang. Die Bewaldung ist ungewöhnlich für mich, da ich mich auf den bisherigen Touren fast nur in offenem Gelände aufgehalten und auch nicht viel anderes gesehen habe. Dort, wo sich einst das Dorf Ashopton befunden hat, teilt sich der See in zwei Arme und ich folge am Südufer nun jenem, der in das Tal des River Ashop führt. Wie nicht anders zu erwarten, beginnt es bald zu regnen. Trotzdem setze ich den Weg bis ans Ende des Sees fort. Dort steige ich auf einem ruppigen Bergweg hinauf auf den Grat beim Hope Cross; mit 320 m gut hundert Meter höher als der Talgrund gelegen. Die Witterungsbedingungen sind allerdings völlig verschieden: Ein orkanartiger Westwind peitscht mir den Regen ins Gesicht und das heutige Tagesziel, der Winhill Pike ist in dichte Wolken gehüllt. So macht eine Besteigung keinen Sinn.

Daher mache ich mich auf den Rückweg, wieder hinunter zum See und auf gleicher Strecke zurück. Dort ist zwar auch alles nass, aber wenigstens windgeschützt. In Thornhill lege ich noch einen Abstecher nach Bamford ein und überquere dabei den River Dervent auf einer abenteuerlichen Konstruktion: Eine Brücke gibt’s nicht, dafür viele grosse Steinquader, über die man sich hinübertasten muss. Bei dieser Nässe nicht ganz unproblematisch, aber es klappt, ohne in den Bach zu flutschen! Trotzdem komme ich ziemlich durchnässt in der Unterkunft an und bin sehr froh, dort meine nassen Sachen zum Trocknen aufhängen zu dürfen.

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Tourengänger: ABoehlen


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