Vom ‘moor’ zum ‘tor’ – Wanderung zum Stanage Edge


Publiziert von ABoehlen , 23. November 2023 um 17:36.

Region: Welt » United Kindom » Derbyshire
Tour Datum: 4 September 2002
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Strecke:Shatton – Hathersage – Higger Tor – Stanage Edge – Gatehouse – Bamford Station – Shatton
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug von Sheffield oder Manchester nach Bamford
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Zug von Sheffield oder Manchester nach Bamford
Unterkunftmöglichkeiten:Das B&B «The White House» in Shatton (Bamford) existiert nicht mehr. Es gibt im Hope Valley aber zahlreiche andere Unterkunftsmöglichkeiten.
Kartennummer:Ordnance Survey 1:25’000 Blatt 1 Peak District, Dark Peak Area

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Ich starte wiederum direkt bei der Unterkunft in Shatton und folge dem River Dervent durch eine reizvolle Wiesen- und Heckenlandschaft bis zur Leadmill Bridge. Dort verlasse ich den Bach und gelange vorbei am Bahnhof in den Ort Hathersage, der sich wie Bamford am gegenüberliegenden, nach Norden ansteigenden Hang befindet. Hathersage war einst ein bedeutender Industrieort, wo Nadeln und Draht hergestellt wurde. Seine 5 Mühlen, ‘they belch out thick black smoke’, wie es ein Besucher im 19. Jahrhundert formulierte, sind aber längst stillgelegt. Heute lebt der Ort vor allem vom Tourismus. Verschiedene Shops, Hotels, Pubs und Cafés, sowie ein Schwimmbad bieten dem Besucher einiges. Dazu kommt die grossartige Umgebung, die bei Wanderern und Kletterern gleichermassen beliebt ist.

Auf einem der Wanderwege steige ich bergan in eine einsame Gegend, Hathersage Moor genannt. Den Begriff moor ist häufig anzutreffen, er bedeutet aber nicht dasselbe wie das gleichnamige deutsche Wort (dies wäre ein bog). Stattdessen ist eine offene Landschaft gemeint, die landwirtschaftlich nur als Schafweide oder gar nicht genutzt wird. Bäume gedeihen kaum, höchstens ein paar Sträucher, ansonsten ist der Boden bedeckt von Gräsern, Farnen oder Heidekraut. Wenn letzteres blüht, also jetzt im Herbst, sorgt es dafür, dass diese Flächen in auffälligen roten und violetten Farbtönen leuchten. Im nördlichen Teil des Peak District, dem Dark Peak, bilden die moors auf den Hochflächen das dominierende Landschaftselement.

Ein weiteres Wort, das man im Peak District oft antrifft, ist tor, hier z.B. in Form meines ersten Gipfelziels, des Higger Tor. Damit werden Felsformationen bezeichnet, die unvermittelt aus der Umgebung aufragen. Beim Higger Tor sind diese Felsen zwar nur etwa 20 Meter hoch, wirken aber im ansonsten flachen Gelände sehr auffällig. Über die flache Nordseite ist der Aufstieg problemlos und führt mich durch das Heidekraut bis zur Abbruchkante auf der Südseite. Wie schon am Vortag ist auch heute der Himmel mit Schleierwolken bedeckt, es ist diesig und die Sicht entsprechend nicht besonders gut.

Vom Higger Tor überquere ich die Heidelandschaft nordwärts in Richtung des Cowper Stone, einer vergleichbare Felsformation. Hier beginnt der Stanage Edge, eine lang gestreckte Landstufe, die nach Osten sehr flach in Richtung Sheffield abfällt, nach Westen hingegen durch verwitterte 10 bis 30 m hohe Felsformationen aus gritstone begrenzt wird. Entlang dieser Abbruchkante verläuft der Wanderweg, was sehr abwechslungsreich ist und einiges an Kraxelei beinhaltet. Dabei überquere ich auch den höchsten Punkt, den 458 m hohen High Neb.

Bei den Boundary Stones möchte ich auf einen tiefer gelegenen, ungefähr parallel verlaufenden Weg absteigen, was aber nicht gelingt, da der ganze Abhang mit sehr dichtem und hohem Farn bestanden ist. Auch wenn das moorland auf den ersten Blick offen und gut zugänglich wirkt, täuscht dieser Eindruck bei genauerer Betrachtung oft. Ist die Vegetation auch nicht hoch, so ist sie vielfach derart dicht, dass abseits der Wege kein Durchkommen ist. Das heisst für mich, wieder zurück! Im Bereich des High Neb kann ich schliesslich absteigen, da der Abhang dort felsiger und weniger bewachsen ist. So gelange ich zum Parkplatz bei Dennis Knoll (Pt. 326) und folge dem Strässchen bis zum Gate House. Von da an geht es auf einem mit Brennnesseln, Farnen und anderem Gestrüpp überwucherten Weg hinunter ins Tal, vorbei am Golfplatz, direkt zum Bahnhof Bamford. Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung zurück ins White House von Shatton.

Zum Abendessen begebe ich mich heute ins «Ye Dervent», ein anderes Pub in Bamford. Dieses scheint heute (2023) nicht mehr zu existieren. Schade, denn auch dort habe ich gut und reichlich gegessen.

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Tourengänger: ABoehlen


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