Bergtour über Laas/Vinschgau: vom Kahlboden über Obere Laaser Alm zum Taitschroi


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 18. Oktober 2023 um 09:09.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 3 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Diesen Tourenbericht widme ich dem Freund des Vinschgaus und Mitglied von hikr.org  "Uli_CH"!

Anmerkung:
da der Taitschroi noch den italienischen Namen "Cima Tedesca" trägt, schließe ich daraus, dass der Namensteil "Taitsch" deutsch bedeutet. So war ein 03.10. vielleicht der richtige Tag für die Besteigung dieses Berges!? Deutschland betreffend gibt es für mich allerdings an diesem Tag nichts zu feiern! Stattdessen feiere ich mit zahlreichen Touren die großartige Welt der Berge!

Bericht:
nachdem ich ohnehin schon spät dran war, war der nicht ausgeschilderte Kahlboden nicht leicht zu finden, weshalb ich mich unterwegs verfuhr, was 20min. gekostet haben kann. 
Als ich das Auto abgestellt hatte u. gerade das 2. Frühstück einnahm, kam ein VW-Bus mit Kennzeichen MD (Magdeburg) an. Es stellte sich heraus, dass der Fahrer aus Südtirol stammt und dort der Arbeit wegen lebt. Unser Gespräch nahm einige Zeit in Anspruch und war so interessant, dass ich es nicht gleich wieder abbrechen wollte, um den langen Weg zum Taitschroi zu beginnen. Sein Ziel war der schneller erreichbare Saurüssel. Er ging ein paar Minuten vor mir los, wobei er so schnell unterwegs war, dass ich ihn auch im freien Gelände oberhalb des Bergwaldes nicht mehr sehen konnte. Als ich über den markierten Steig die Obere Laaser Alm erreichte, sah ich dort niemand. Nach kurzer Pause auf einer Bank ging ich weiter. Der Steig führt zuerst am Hang entlang taleinwärts, wobei mehr als 40hm Gegenanstiege anfallen. Für diese Strecke benötigte ich etwa 35Minuten, bevor es steiler aufwärts geht. Über den größeren Teil führt der Steig nun steil bergan. Schließlich erreicht man eine Mulde mit Geröll und Blöcken, wo man erkennen kann, dass hier einst ein Gletscher lag. Dahinter führen Markierungen über einen steilen Geröllhang zur Tschenglser Scharte. Da ich dies als Umweg empfand, begann ich weiter rechts direkt Richtung Taitschroi aufzusteigen. Im Blockwerk und ein paar Felsen ging es steil aufwärts (T5). Schließlich erreichte ich den Grat, auf dessen anderer Seite viel tiefer der Steig verläuft u. zum Gipfelkreuz des Taitschro führt, das etwa 40hm unter dem höchsten Punkt aufgestellt worden war. Ich war zuversichtlich, ihn über diesen Grat erreichen zu können. Über geschieferte, teils brüchige Felsen, die nur leichte Kletterei (I-II) forderten, gelangte ich zum Gipfelgrat, der  Gehgelände aufweist. Unterwegs musste ich von einem Felsvorsprung zu einer nicht sehr stark geneigten Felsplatte hinüberspringen. 

Nach der Gipfelrast stieg ich im weglosen Gelände mit höchstens ein paar Begehungsspuren (T4+) Richtung der Scharte vor der Erhebung mit dem Gipfelkreuz ab, um kurze Zeit später dort anzukommen. Schön ist u.a. der Tiefblick in den Vinschgau. Weiter südlich konnte ich vor vielen Jahren bestiegende Berge der Ortlergruppe sehen

Anschließend folgte den Markierungen des Steigs, der ein stückweit kaum als solcher bezeichnet werden kann, zur Tschenglser Scharte, von der es zurück ins Laaser Tal ging. Am Kahlboden kam ich in der Dämmerung an.



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T3
27 Jun 10
Saurüssel · schimi

Kommentare (2)


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Uli_CH hat gesagt:
Gesendet am 21. Oktober 2023 um 14:26
Vielen Dank für die Widmung, Kai!

Der Taitschroi ist ja wirklich ein abgelegener Gipfel. Anscheinend ist der Grat doch etwas schwieriger, als es bei meinem Aufstieg aussah. Ich hatte jemand dort im Abstieg gesehen, habe mich selber aber an den markierten Weg gehalten.

Beste Grüsse, Uli

Gesendet am 22. Oktober 2023 um 06:23
Hallo Uli, gerne geschehen!

Den Taitschroi hatte ich bei meinen Touren zur Tschenglser Hochwand, Großer und Kleiner Angelus und Schafberg 1981 und Hochofenwand u. Schafberg 1987 nicht wahrgenommen! Ich freue mich, ihn nach mehr als 15 Jahren, nachdem ich die roten Punkte zu ihm auf Wanderkarten entdeckt hatte, bestiegen zu haben!

Ich gratuliere Dir, von ihm als Erster bei hikr.org berichtet zu haben!

Herzliche Grüße,

Kai


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