Panoramatour auf die "deutsche Spitze": Taitschroi (3180 m)


Publiziert von Uli_CH , 10. August 2020 um 18:07.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 6 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:15
Aufstieg: 1765 m
Abstieg: 1765 m
Strecke:20.3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der Vinschgauer Staatsstrasse nach Laas abbiegen und weiter über die Etsch zum Weiler Parnetz. Hinter Parnetz der jetzt unasphaltierten Strasse bis zum Parkplatz Kahlboden auf 1521 m folgen.
Kartennummer:Tabacco 045: Latsch, Martell, Schlanders (1:25'000); KOMPASS 069: Schlanders und Umgebung (1:25'000); KOMPASS-App mit Offline-Wanderkarte

Der Taitschroi ragt zwar oberhalb von Laas deutlich erkennbar in den Vinschgau hinein, liegt aber bedeutungsmässig wohl etwas im Schatten der nordwestlichen Bergkette des Martelltals und des Gebirgskessels rund um die Düsseldorfer Hütte. Ausserdem wird er von Süden bestiegen, was einen längeren Anstiegsweg bedeutet. Dabei ist das Panorama auf die benachbarten Bergstöcke und Gipfel fantastisch.

Nach abenteuerlicher Anfahrt starte ich beim Parkplatz Kahlboden und folge dem mit der Nummer 14 Richtung Obere Laaser Alm ausgeschilderten Wanderweg. Er führt in schönem Nadelwald auf breitem Weg steil bergan.

An einer Verzweigung, bei der der Weg mit der gleichen Nummer in zwei Richtungen ausgeschildert ist, folge ich dem linken Pfad. Er führt steil bergan und führt dann ins Laaser Tal. Ich höre den Marmorbergbau aus dem Tal. Nach einer Weile mündet der Weg in einen Fahrweg, auf dem ich weiter schreite.

Nach einiger Zeit endet der Fahrweg und ich folge einem Almpfad. Jetzt geht es mehr aufwärts. Nach einer Weile endet der Wald, ein wunderschöner Kessel öffnet sich, ich sehe den Talschluss und erreiche die Obere Laaser Alm (anderthalb Stunden ab Parkplatz).

Hinter der Hütte folge ich dem Wegweiser Zayjoch. Der Weg führt am Hang entlang, leicht ansteigend, meistens durch offenes Gelände, manchmal durch ein Waldstück. Später gabelt sich der Weg. Die Ziele sind nur auf Felsen angeschrieben. Ich nehme den rechten Pfad, der jetzt wieder stärker ansteigt. So gelange ich zur Schäferhütte, wo ich eine kleine Pause einlege.

Das Panorama ist fantastisch. Besonders beeindruckt mich die Ostflanke der Hochofenwand. Steil geht es eine Geländestufe hoch, Ich erreiche den Ausläufer einer Moräne, die der Wanderweg aber nur quert.

Irgendwann komme ich an einem grossen Felsen vorbei, an dem zwei Wege angezeigt sind. Die linke Markierung ist verblasst, ausserdem erkenne ich keine weiteren Markierungen. Ich folge also der rechten weiter bergaufwärts. Es geht am rechten Hang eines Kars aufwärts, bevor an dessen Ende wieder eine Geländestufe steil im Zickzack bezwungen wird.

Das Gelände öffnet sich. Am Talschluss sehe ich die Tschenglser Scharte und rechts die Ausläufer des Taitschrois. Der Wanderweg erklimmt die Scharte in einer ansteigenden Linkskurve. Hier zweigt auch der Weg zum Zayjoch ab (zurzeit aus Sicherheitsgründen gesperrt!). Von der Hütte habe ich drei Stunden gebraucht.

Jetzt gehe ich erst auf einem Grat, dann auf flacherem Gelände Richtung Gipfelkreuz, das ziemlich weit hinten erscheint. Der Weg zieht sich. Nach insgesamt 5:10 Stunden stehe ich am Gipfelkreuz. Fantastische Tiefblicke in den Vinschgau.

Das Gipfelkreuz befindet sich nicht auf der höchsten Erhebung. Ob der P. 3180 der eigentliche Gipfel des Taitschrois ist oder nicht mehr zu ihm gehört, erschliesst sich mir aus den Karten nicht. Trotzdem möchte ich ihn natürlich nicht verpassen. Der Anstieg ist einfach, nur am Schluss brauche ich ein-, zweimal die Hände. Nach einer Viertelstunde erreiche ich den Steinmann auf P. 3180. Ausgerechnet jetzt steigen von allen Seiten Nebel auf und ein Wind kommt auf.

Beim Abstieg kürze ich ein bisschen ab und gehe nicht mehr am Gipfelkreuz vorbei. Ein anderer Berggänger ist flott über den Südwestgrat abgestiegen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichte ich darauf. Weiter geht es abwärts: Tschenglser Scharte, Schäferhütte, Obere Laaser Alm, Fahrweg. Wie man dem GPS-Track entnehmen kann quere ich beim Abstieg einer Wegspur folgend auf die bereits erwähnte Moräne und steige auf dieser ab. Viel bringt das aber nicht.

Beim Abzweig des Aufstiegswegs vom Fahrweg folge ich Letzterem weiter. Wo sich der Fahrweg gabelt, nehme ich den Weg 14 Richtung Laas. Schliesslich mündet der Aufstiegsweg von rechts ein, dem ich zum Parkplatz folge. Für den ganzen Abstieg benötige ich 3:45 Stunden.

Es war eine fantastische, abwechslungsreiche Tour mit tollen Ausblicken.

Orientierung: Einfach, alle Wege markiert und ausgeschildert bis auf den Weg vom Gipfelkreuz (3139 m) zum höchsten Punkt (3180 m).

Achtung: Der Übergang zum Zayjoch ist zurzeit aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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