Wurmwand (2195m) und Rosskogel (2254m), Aufstieg von der Vögeialm / Klamml, Abstieg Oberhüttensee


Publiziert von jagawirtha , 6. September 2023 um 08:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Schladminger Tauern
Tour Datum: 2 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:12,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Radstadt oder Schladming nach Forstau fahren, dort nach Süden über Forstau - Winkl zur Vögeialm (Mautstraße mit 9,-€ Tagesticket, in der Oberhütte oder der Vögeialm gibst bei Einkehr ein Hüttenticket für 7,- €)
Unterkunftmöglichkeiten:Vögeialm und Oberhütte am See

Die letzten Tage waren in den Alpen wettertechnisch nicht so stabil, für das Wochenende soll sich das bessern. Der beste Tag soll der Samstag sein. Ich bemühe mich zeitig zu starten, was auch klappt. Gegen 9 Uhr verlasse ich den Parkplatz an der Vögeialm. Ich hatte mir eine ganz besondere Tour ausgesucht. Sie sollte mich über die beiden Kalkspitzen in der Schladminger Gegend führen. Nur nehme ich an der Hütte den falschen Weg, weil ich durch eine Oma und ihre zwei Enkeln abgelenkt war. Ich merkte es relativ bald, nur wollte ich mir vor den Kindern nicht die Blöße geben und umkehren. Das Beste daraus machen war jetzt angesagt. Die Wegweiser sagten mir, dass der Anstieg über das Klamml zum Oberhüttensee führt und in der Ferne sah ich schon einen ewig langen schmalen Wasserfall, was sehr verlockend aussah.
 
Der Anstieg über den Klammlrundweg  war sehr idyllisch, teilweise auch steil, zog vorbei an einem kleinen Wasserfall, den hohen Wasserfall konnte ich aber nicht einsehen. Auf 1750 m wird der Forstaubach mittels einer Furt überquert, dort hatte ich Kontakt mit einem Tourengeher, der diese Runde 1 x pro Jahr macht. Dieser klärte mich dann auch über den genauen Standort und den Weiterweg, bzw. Umweg den ich mir zugelegt hatte, auf. Wir befanden uns genau im Klamml und unterhalb des Klammlsees.  Als er dann erwähnte, dass der weitere Aufstieg mich nach Obertauern führt bekam ich fast einen Schock. Dort wollte ich nicht hin, jedoch fiel mir beim weiteren Aufstieg zur Seekarscharte rechts der Grat zur Wurmwand auf. Die Wurmwand hatte ich vor ein paar Jahren schon mal wegen Regen ausgelassen. Heute ist sie aber fällig, der Plan wird geändert.
 
In der Seekarscharte angekommen ging ich gleich rechts zum grasigen Ansatz des Grates. Die ersten Meter waren ganz normal zu gehen, dann führt der Anstieg aber gleich am Grat über Fels und Schroffen weiter und erste Handeinsätze sind notwendig. Der Steig ist zwar markiert, es gibt aber  keine Seilversicherung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für den Weiterweg Voraussetzung. Ein „geübter Bergwanderer“ wird keine besonderen Schwierigkeiten haben, sofern er sich im Kletterbereich bis II wohl füllt. Zur Entschärfung des Grates leitet der Steig mehrmals in die rechte Flanke. Kurz vor dem Gipfel hält man sich im grasigen Anstieg wieder mehr nach links zur Grathöhe. Am Gipfel angekommen fällt gleich eine schöne Rundumsicht zu einigen Bergriesen auf. Das Gipfelbuch von 1987 ist nur etwas über die Hälfte benutzt und heuer sind noch keine 50 Einträge im Buch, was wohl dem nicht so einladenden Anstieg geschuldet ist. Mir hat er gefallen, das muss aber  jeder für sich selbst entscheiden.
 
Auf dem Gipfel gab es wegen des nahen Skigebietes Internet, was mir die weitere Tour etwas vereinfachte. So konnte ich in Verbindung mit  der Aussicht vom Gipfel  gleich einen direkten Zustieg zum Rosskogel auskundschaften und einen möglichen kurzen weglosen Abstieg zum Salzburger Almenweg und damit zum Oberhüttensee aus der Onlinekarte ablesen. Vor vier Jahren hatte ich auch den Rosskogel wegen einer riesigen steilen Schneewechte rechts liegen gelassen. Über die Seekarscharte laufe ich direkt über eine Skipiste zur Bergstation der Hundskogelbahn und von dort weiter zur Scharte zwischen Hundskogel und Rosskogel. Von dort erfolgt der unschwierige  Anstieg zum Rosskogel. Der Gipfel ist ein weitflächiges Plateau  und hat keinen direkten Gipfelpunkt. Auch hier gibt es eine tolle Aussicht und mein heutiges Ziel liegt direkt vor mir. Meine ursprünglich geplante Tour zu den Kalkspitzen kann ich bestens einsehen und entscheide mich diese endgültig auf einen späteren Termin zu verschieben, denn heute würde es nur noch eine halbe Sache.
 
Lang halte ich mich am Rosskogel nicht auf, der Hunger meldet sich. Der weglose Abstieg muss über die Nordseite des Rosskogels zur Scharte zwischen Sonntagskarhöhe und Rosskogel erfolgen. Ein direkter Abstieg zum Oberhüttensee ist wegen der Steilheit der Ostseite nicht ratsam und gefährlich.  Schon von Weitem kann ich auf Weg Nr. 702 zum Oberhüttensee reges Treiben auf dem  Steig erkennen.  Zu meiner Überraschung sind die meisten davon M-Biker die im Aufstieg zur Seekarscharte sind, einige davon sind wohl etwas überfordert, andere tragen das Fahrrad auf den Schultern. Mein Abstieg zur Oberhütte am See ist wesentlich leichter. Die Hütte ist zwar gut besucht, aber ein Plätzchen findet jeder. Die Lage der Hütte über dem See und der Blick zu den Kalkspitzen lassen mich länger verweilen als gedacht.
 
Nach über einer Stunde Pause mache ich mich auf den Abstieg zur Vögeialm. Dieser Weg wäre heute Morgen eigentlich als Aufstiegsweg gedacht gewesen. Ein schöner Tag war es aber trotzdem und aufgehoben ist nicht aufgeschoben. 

Tourengänger: jagawirtha


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