Tristner mit Einstiegsschwierigkeiten


Publiziert von Kaiserin , 5. August 2023 um 14:13.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:29 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:12,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Durchs Zillertal via Mayrhofen nach Ginzling. Dort am großen kostenlosen Parkplatz am Naturparkhaus parken.
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Ja, wenn man den Einstieg mal findet verläuft man sich nicht mehr. ;)

 

Aber der Einstieg ist gar nicht mehr so trivial zu finden wie von gero (https://www.hikr.org/tour/post12861.html) beschrieben.  Daher ein kurzer Bericht von mir inklusive (bereinigtem) GPS-Track damit Nachfolgende nicht so herumirren müssen wie Nicole und ich!

 

Ein paar Tage im Zillertal mit Nicole.  Es war ein spontaner Aufenthalt dort, eigentlich wollten wir den Triglav in Angriff nehmen, aber das Wetter war nicht stabil genug.  Auf der Suche nach schönen Touren vor Ort hatte Adi mir den Tristner wärmstens empfohlen.  Am Anreisetag aber hatten wir perfektes, eher zu heißes Sommerwetter.  Nachdem es zunehmend instabiler werden soll vom Wetter her gehen wir die Tour also gleich an.  Entsprechend kommen wir relativ spät in Ginzling an.  Am Parkplatz gibt es zig Schilder, aber keines deutet auf den Tristner hin.  Zum Nasenwand-Klettersteig wollen wir jedenfalls nicht.  In der App sieht’s so aus als sei es sinnvoll ein wenig dem Floitenbach aufwärts zu folgen um ihn dann zu queren.  Wir gehen also in die Richtung und kommen an einem Baustellen-gesperrt-Schild vorbei.  Hmm, was soll uns das sagen?  Wir schauen einfach mal weiter.  Kommen an den Bach.  Und an die fehlende Brücke, inklusive eines Baggers.  Satz mit X, das war wohl nix.  Also nochmal zurück zum Parkplatz.  Schilder studieren.  Nein, zum Klettersteig wollen wir wirklich nicht.  Also wo bitteschön geht’s hier zum Tristner?

 

Genervt gehen wir ins Naturparkhaus, vielleicht können die uns weiterhelfen.  Was unser Anliegen sei?  Wir tun kund dass wir auf den Tristner wollen und den Einstieg nicht finden.  Der Mann mustert uns, kommt hinter seinem Tresen hervor, geht mit uns vor die Tür und zeigt uns zu welchen Bänken wir rüber müssen.  Und er erzählt uns dass sie die Beschilderung zum Tristner abgebaut haben.  Angeblich sei es da regelmäßig zu tödlichen Abstürzen gekommen.

Nun denn.  Und Glück gehabt dass wir offensichtlich kompetent genug aussehen dass er uns dann letztlich doch ohne zu zögern weitergeholfen hat! ;)

 

Also los.  Zur Einfahrt des Parkplatzes runter, über die Brücke, den Schildern zum Klettersteig folgend.  Und dann rechts abbiegen auf den Weg der uns gezeigt wurde.  Hier steht auch ein Schild zu sowohl Wandegg als auch Floitenschlag.  Tadaa, laut GPS-Abgleich auf der Karte sind wir nun auch endlich richtig.  Schwere Geburt.  Aber ab jetzt geht’s zügig rauf.

 

Der Rest ist schnell erzählt: am Floitenschlag nach ca. einer Stunde wird der Tristner das erste Mal erwähnt.  Am Wandegg, nach ca. zwei Stunden Aufstieg, haben wir bewusst eine längere Pause eingelegt, ist das doch etwa die Halbzeit der Tour.  Und nach dem Wandegg geht es, immer steiler werdend, nach oben, durch mit wunderschönem Quarzgestein durchsetzte Grasflanken.  Die Aussicht wird immer besser, der Tiefblick runter nach Ginzling und ins Zemmtal ist teilweise schon fast schwindelerregend, und obwohl man dann das Gipfelkreuz irgendwann erspäht dauert es doch noch eine überraschend lange Zeit, etwa eine Dreiviertelstunde, bis man dieses auch erreicht.  Vom Wandegg haben wir etwas über zwei Stunden hier hoch gebraucht, also in Summe etwa vier Stunden wenn wir die lange Pause nicht betrachten.

 

Der Gipfelblick entschädigt für sämtliche Mühen!  Der Tristner ist in der Tat eine 1A-Aussichtskanzel, und wären nicht die blöden Wolken um die höheren Gipfel hätten wir Premiumblicke auf Schwarzenstein und Olperer.  Aber auch so ist es wirklich wunderschön!  Wir genießen den Gipfel, und der Abstieg war dann auch gar nicht mehr so wild, auch wenn im oberen Bereich äußerste Vorsicht in den Steilgrasflanken geboten ist.  Es besteht aber kein Risiko den Weg zu verlieren.  Und so kommen wir auch ohne Bergwacht oder dergleichen wieder gut und sicher unten in Ginzling an. :)

 

Eckdaten: T4, ca. 1800 Hm und 12,0 km Wegstrecke.

1800 Hm auf 6 Kilometer Wegstrecke hatte ich glaube ich auch noch nie auf einer Tour, es ist schon spektakulär steil wie unbarmherzig die Route nach oben zieht. ;)


Tourengänger: Kaiserin


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