Im Regen in den Westerwald

Unsere Rückroute verläuft nicht mehr an einem Fluss entlang, weder abwärts noch aufwärts. Der Westerwald fällt wellenförmig vom Lahntopf zum Rhein ab. Natürlich versuchen wir, unnötige Höhenmeter zu vermeiden, aber es müssen mehrere Bergriegel überfahren werden. So schafft unser heutiger Anstieg von Koblenz (61 Meter) bis nach Westerburg (360 Meter) insgesamt mehr als 800 Höhenmeter. Straßenberührung hält sich auch hier in Grenzen.

In strömendem Regen geht es los über die Rheinbrücke, nach Valendar. Das Deutsche Eck ist kaum zu erkennen.

Hinter Valendar beginnt der steilste und längste Anstieg der heutigen Etappe - auf einer so gut wie unbefahrenen Straße  - auf den Berg Schönstatt und genauso ruhig weiter und wieder etwas runter nach Wirges. Im Einkaufszentrum von Wirges finden wir eine Bäckerei. Unsere Regenjacken haben dicht gehalten, aber es ist trotzdem gut im Trockenen zu sitzen.

Der Regen wird schwächer, und wir machen uns auf über Ettinghausen und Hahn am See in Richtung Westerburg. Die letzten zehn Kilometer sollen auf dem Radweg einer ehemaligen Bahntrasse stattfinden (einem Teilstück des 5-Seen Radweges, oder WW1). Der ist gesperrt - das finden wir zuerst lächerlich, denn man kann ja Hindernisse zur Not schiebend umgehen.  Allerdings ist der Weg - beziehungsweise die ehemalige zum Teil tief eingeschnittene Bahntrasse von umgestürzten alten Bäumen auf Kilometern blockiert. Die Unwetter der letzten Tage und Wochen haben hier den herrlichen alten Baumbestand dezimiert.

Wir improvisieren Alternativen, und gelangen schlussendlich nach Westerburg. Empfehlenswert das Hotel Alte Landratsvilla - da kann man auch vernünftig essen.