Lütschentaler Stellihorn


Publiziert von Zaza , 2. November 2009 um 13:09.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 1 November 2009
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV bis Lütschental
Zufahrt zum Ankunftspunkt:öV an Burglauenen
Kartennummer:1229

Saisonabschlusstour an Allerheiligen bei fast sommerlichen Temperaturen und herrlichem Herbstlicht

Während das bekannte Stellihorn am Mattmarksee ein übler Schutthaufen ist (aber immerhin mit schöner Aussicht und guten Skihängen) ist das Stellihorn ob Lütschental ein kleiner Berg, der aber je nach Perspektive ein rechter Zahn ist (Klick). In der Gegend Hintisberg (besonders an der Burg) finden sich allerhand bekannte Kletterrouten, so dass dies wohl auch für den Rais mal eine Reis wert wäre!

Die Tour beginnt in Lütschental, bei der Häusergruppe Louwena. Man sticht gerade den Hang hinauf und stösst auf ca. 800 m auf einen sehr interessanten Pfad, der auf älteren LK (bis 2001) noch eingetragen war. Der Pfad führt durch jähes Gelände, stellenweise auch mit Treppen, so dass er etwas an Tessiner Alpwege erinnert. Dieser Aufstieg ist sehr abwechslungsreich und da der Weg in gutem Zustand ist, fragt man sich, weshalb ihn die Swisstopo auf den neuesten Karten eliminiert hat. Meine These: Die Topografen haben momentan keine Zeit, sich ins Gelände zu begeben, weil sie im Berner Oberland vollauf mit Umtaufaktionen beschäftigt sind (bisher z.B. Lohner --> Loner, Sefinenfurgge --> Sefinafurgga ... demnächst steht wohl an Gspaltenhorn --> Gschpautehore).

Über Grashänge steigt man bis Unterläger und biegt dann auf die Fahrstrasse ein, die links wegführt. Bei P. 1722 steigt man schräg links aufwärts bis auf den Vorsprung des Schilt. Nun folgt man in etwa dem Grat, was wegen des Bewuchses mit Nadelholz etwas mühsam ist. Schliesslich erkraxelt man das Bärenpfadhorn über den SW-Grat (unten Gras, oben felsig, T5). Zurück am Ansatz des Grates quert man auf etwa 1870/1880 m, bis man zu einer Geröllhalde kommt, über die man in den Grashang unter dem Stellihorn gelangt. Man ersteigt diesen Hang, der sich zu einem Grascouloir verengt, bis in einen Sattel zwischen dem Stellihorn und einem Gendarm links davon.

Im Sattel steht man vor einer Felsstufe, die sich aber mit einer Rechtsschlaufe über gut gestufte Schrofen umgehen lässt (einige blaue Markierungen, oberhalb Abseileinrichtung). Danach steigt man über steiles Gras, kurz auch nochmals über einen felsigen Abschnitt zum Gipfel (stellenweise ausgesetzt).

Der Abstieg führt zunächst nach Oberläger, dann auf dem markierten Wanderweg nach Burglauenen. Man könnte natürlich auch weiter nach Männdlenen und von dort Richtung Schynige Platte, Faulhorn, Iseltwald, Axalp oder Grindelwald.

Alles in allem handelt es sich um eine sehr empfehlenswerte Tour im moderaten T6-Bereich. Da beim Stellihorn das flaue Gefühl im Magen ausblieb, habe ich gewisse Zweifel bei der Bewertung...aber im Zweifel lieber zu hoch als zu tief. Es ist sinnvoll, zuerst das Bärenpfadhorn zu besuchen: Wenn einem diese Route nicht behagt, verzichtet man besser auf das Stellihorn, das noch einen Tick anspruchsvoller ist.

Tourengänger: Zaza


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T6- II
29 Nov 14
Gipfelrunde um Hintisberg · DoktorRenz

Kommentar hinzufügen»