Überschreitung Naso del Lyskamm (Schneedomspitze) (4272 m) mit Bergführer


Publiziert von getphilipp , 9. April 2023 um 17:10.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum:22 Juli 2022
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aostatal, Val de Gressoney, Stafal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:wie Ausgangspunkt
Unterkunftmöglichkeiten:benutzt: Rifugios Gabiet, Quintino Sella am Weg: Rifugios Mantova, Gnifetti



Inhalt

Übersicht
Vorwort
Bericht
Nachwort

Übersicht

So 17. 7. 2022: Abfahrt in Dresden, Besuch und Übernachtung bei Verwandten im Badener Raum

Mo 18.: Weiterfahrt über die Schweiz nach Italien. Ins Aostatal, dann ins Val de Gressoney bis Stafal, Aufstieg zum Rifugio Gabiet (2375m), Übernachtung.

Di 19. : Eingehtour über Rifugio Mantova (3498m) zum Rifugio Gnifetti (3647m) Abstieg zum Gabiet, Übernachtung.

Mi 20. : Verbleib auf der Gabiet-hütte. Kurzer Gang zum See.

Do 21. : Abstieg nach Stafal. Aufstieg zur Quintino Sella Hütte (3585m). Treffen mit dem Bergführer, Übernachtung.   

Fr 22. : Gipfeltag 2:45h aufstehen. 3:00h Frühstück, 4:00h Abmarsch, Naso Gipfel (4272 m) kurz nach 8:00h. Ankunft in der Mantovahütte und Verabschiedung vom Bergührer gegen 10:00h. Abstieg zum Gabiet. Übernachtung.

Sa 23. : Abstieg von Gabiet nach Stafal, Heimfahrt über San Bernardo-Pass (Tunnel) ohne Übernachtung

So 24. : 4:00h morgens Ankunft in Dresden.

Vorwort

Geplant war Lyskamm (und nicht Naso)-Überschreitung von der Quintino-Sella zur Gnifetti Hütte mit einem Champolucer Bergführer. Letztes Jahr hatten dieser und ich in unserer ersten gemeinsamen Tour Castor und Pollux bestiegen. Das habe ich als ziemlich perfekt in Erinnerung.  Er meinte damals ich könne dieses Jahr die Lyskamm-Überschreitung versuchen. Wir sahen damals den Lyskamm vom Castor aus. Freunde meinten dass sie keine Hochtouren mehr machen wollen oder sich nicht festlegen wollen. Bei der Sektion habe ich mich am Ausschreibungstag für eine Monte Rosa Hochtour angemeldet, deren einziger Gipfel auf dem ich noch nicht stand die Dufourspitze war.  Ich bekam einen Platz auf der Warteliste, die Tour sei innerhalb von Stunden ausgebucht gewesen. Also reservierte ich beim Bergführerbüro. Zwei Tage vor dem geplanten Gipfeltag erreichte mich das Büro auf einer Akklimatisierungstour vorort und sagte diesen Gipfel ab wegen Covid-Test des Bergführers und den Verhältnissen am Gletscher und die Organisation der Ersatztour begann...

Bericht

Montag

Nachdem wir mal eine 2. Schweiz-Vignette für dasselbe Jahr 1.5 m neben die 1. auf den Mietwagen geklebt haben, gucke ich diesmal erst. Da klebt schon eine. Steht kein Land drauf aber irgendwann finde ich heraus dass es eine Schweizer Vignette ist. Fehlt ein kleines Stück. Ich hoffe dass ich mit dem fehlenden Stück keine Probleme bekomme. Werde ich dann auch nicht. An der Grenze kontrolliert niemand.   

Kurz nach Basel suche ich auf einem Autohof verzweifelt das Auto bis mir eine Verkäuferin erklärt dass ich zurück auf die andere Seite gehen soll, dann sein mein Auto wieder da. Ist dann auch so.  Mittagspause mit Bad am Genfer See in der Frankoschweiz. Weiterfahrt durch den San Bernardino Tunnel. 27 E. Über den Pass, erfahre ich später von Sandro, dem Hüttenwart des Gabiet, sei höchstens eine Stunde länger und sehr schön. Aber alleine ist die Fahrt halt eh schon saulang.  

Weiter nach Italia, Aostatal, Val de Gressoney. Kaufe regionale Lebensmittel. Käse, Knacker und Brissini, eine Art fingerförmiges Knäckebrot. Weiter nach Stafal.

In Stafal Aufstieg zu Rifugio Gabiet. 1:45h ist angegeben, 19:30 gehe ich los. Lange Pause auf dem Weg. Wanderweg, Wald, am Bach entlang, oben ein paar Felsen.  Um 21:30 komme ich an. Sandro der Hüttenwart empfängt mich. Findet  mich im Hand geschriebenen Plan-Buch. Die drei veranschlagten Übernachtungen. Ein paar polnische Gäste.  Sandro serviert überbackenen Spinat, Erbsen und Tir a Misu mit Grappa drin. Ich versuche italienisch zu sprechen. Frage wie man Haricots auf Italienisch sagt. Das seien keine Haricots, das seien Petit Pois wo ich denn her käme. Ich bekomme ein Einzelzimmer obwohl ich nur ein Bett im Lager reserviert habe. Frage Sandro zur Route zu den Hütten Montava und Gnifetti. Er informiert über die Gletscher, weiss nicht mehr was er sagte aber klang erleichternd. Es sei weit. Ich hatte die Gnifetti-Hütte angeschrieben was die kürzeste Route von Gabiet sei. War wie man es nach Kartenstudium vermuten konnte. Übernachtung.

Dienstag

Frühstück ab 6:30, frühstücke ungefähr dann. Mache mich auf Richtung Mantova  und Gnifetti-Hütte.  Am abend wollte ich wieder im Gabiet sein. Es zweigen einige interessante Touren ab. Balderspetz. Ca 2800 m hoch.  Touren zu Seen. Um die Gabiet Hütte auch einige interessant aussehende Gipfel. Man lässt Interessantes und Näheres aus...Ich hatte erst Stolemberg, dann Punta Indren, dann Gnifettihütte als Eingehtour erwogen. Hätte gerne mal wieder einen 3000er Gipfel alleine gemacht, aber die Gnifettihütte ist einfach höher und somit schien sie mir zur Akklimatisierung besser geeignet. Pfeifende Murmeltiere, Steinböcke, blühende Blumen. Viele Farben. Bis zur Mantovahütte gletscherfrei.

Es gibt eine Schlüsselstelle (aus Wanderersicht) durch ein kleines Tal oder Bachbett.  Blockgelände mit Firnresten. Die ansonsten durchgehende Farbmarkierungen geben hier keine deutliche Route an. Stellen I-II. Betrieb auf der Mantova. Bergsteiger, Bergführer, Personal. Poster. Speise und Getränkeauswahl. Trinke Kaffee, Wasser vom Kran. Erkundige mich nach dem Gletscher. Eine Frau von der Hütte meint, die Spalten seien sichtbar. Es gäbe zwei Routen. Letzteres geht erstmal zum anderen Ohr wieder raus...Man bräuchte Steigeisen und etwas Erfahrung mit diesen, keine Seilschaft. Eine Stunde wäre es.

Der Gletscher ist dann auch aper. Man steigt zuerst rechts vom Gletscher über Blockgelände mit Steinmarkierungen auf. Die Gnifetti-Hütte ist stets oben auf einem Felsen sichtbar. Etwa auf Höhe der Hütte sieht man Seilschaften Steigeisen an und aus ziehen. Ich tue es gleich. Eine Spur führt rüber. Unterhalb der Hütte sieht man einen Klettersteig. Dort ist eine Seilschaft. Oberhalb der Hütte zieht sich der Gletscher weiter hoch Richtung Lyskamm und Vincentpyramide. Der Teil oben hinter dem Felsmassiv auf dem die Hütte im Gletscher steht ist ausser Sicht. Von dort kommen und dorthin gehen einige Seilschaften. Daher überlege ich ob es dort einen besseren Zustieg zur Hütte gibt. Die Worte der Frau an der Hütte von den zwei Zustiegen  habe ich nicht im Kopf. Also weiss ich es nicht und sehe es nicht. Entscheide mich für den Klettersteig. Der Übergang vom Gletscher zum Klettersteig ist etwas kompliziert. Geneigtes Fels-Eis-Gemisch, z.T. lose.  Ich brauche eine Weile, mache es wohl nicht ideal. Als ich unten am Klettersteig ankomme und die gerade abgestiegene Seilschaft begrüße belächeln sie mein Gekraxele "Piccola Cramponata" oder so. Der Klettersteig ist steil, ausgesetzt, aber nicht technisch. Leitern und Ketten. Ich komme an der Gnifettihütte (3637m) an.


Die Hütte ist mehrstöckig. Ich überlege wo ich hineingehe ohne die Schuhe ausziehen zu müssen. Jemand weist mir den Weg. Als ich zurück komme meint sie auf Englisch "Excuse me. I remember you." Sie hat letztes Jahr auf der Ayas-Hütte gearbeitet. Ich hatte dort auf der Castor-Pollux-Hochtour Unterkunft. Sie würde sich an mich erinnern. Limo, Kaffee und Kuchen. Abstieg. Freue mich dass bis hierher alles geklappt hat.

Irgendwann unterhalb der Mantova-hütte, kommt mir der Abstieg auf einmal weit und mühselig vor. Ich überlege ob ich mir für den nächsten Tag zu viel vorgenommen habe - Abstieg von Gabiet und Aufstieg zur Quintino Sella.

Dann liege ich im Gras und merke das ich eine Textnachricht am Telefon habe. Auf deutsch. "Ich habe versucht Dich zu erreichen. Bitte rufe zurück." Ich rufe zurück. Es ist die Kontaktperson vom Bergführerbüro. Sieht nach Problemen aus. Sie meint double bad news. Der Bergführer hat covid. Und der Lyskamm sei in schlechtem Zustand und er würde ihn nicht machen. Es gäbe wohl andere Bergführer und wir könnten was anderes machen. ZB den Naso del Lyskamm (Schneedomspitze) (4272 m)  - ein niedrigerer dem Lyskamm vorgelagerter Gipfel-  oder einen Felsgrat. Ich frage nach Dufourspitze und Monte Rosaer Schwarzhorn. Das müsse sie nachfragen. Die Verbindung bricht ab.

Ich steige ab zur Gabiethütte. Gefühl körperlicher Mattheit.

Beim Abendessen Appetitlosigkeit. Ich zwinge mich weiter zu essen. Fehler. Ich renne hoch, schaffe es gerade noch den Kopf über die Schüssel zu halten. Im Laufe der Nacht noch 3-4 Mal obwohl ich nichts mehr zu mir nehme.

Mittwoch
 Bleibe in der Umgebung der Gabiet Hütte. Schlafe grosse Teile des Tages. Kurzer Gang zum See in Pantoffeln ist ok,  nicht gut. Einmal Kamillentee. Überlege was ich machen soll.  Hochtouren vergessen und mich den niedrigen aber interessant aussehenden Bergen in der Umgebung der Hütte erstmal zu widmen. Dafür habe ich kein Führermaterial. Das hätte ich für Stolemberg und Puntra Indren. Auch wenn die niedriger sind als gestern die Gnifettihütte. Oder doch etwas mit dem Bergführerbüro. Selbst die Dufourspitze habe ich noch im Kopf. Oder das Schwarzhorn (Corno Nero). Das sind die beiden 4000er in der Umgebung die mir fehlen. Beim Corno Nero war ich schon am Gipfelgrat. Im Moment fühle ich mich nach gar nichts, aber letztes Jahr ging trotz Magenprobleme Castor und Pollux. Abends etwas Minestrone.

Donnerstag
Rufe von der Gabiethütte das Büro an. Der Bergführer ist wieder Covid negativ.  Nach ein paar Telefonaten einigen wir uns dass ich ihn am abend in der Quintino Sella Hütte treffe und wir Freitag den Naso, vielleicht noch das Corno Nero versuchen. Abstieg nach Stafal, Mittag. Nehme aus Versehen den Zimmerschlüssel mit, gebe ich unten an der Wunderbar ab. Die schicken ihn dann per Seilbahn wieder hoch zum Gabiet. Telefoniere nochmal mit der Sekretärin. Sie ist sehr skeptisch dass ich hoch laufen möchte. Ich meinte ich wäre allerspätestens um 21:00 oben. Das sei recht spät. Hat Angst dass ich am nächsten Tag sehr müde sein werde. Sie schlägt vor dass ich mindestens ein Stück mit der Bahn fahre.

Aufstieg. Die Wanderung geniesse ich. Bis auf den Grat wenig Leute. Blumen, Wiesen, Wald. Auf dem Grat Leute die zwischen der Bergstation der Bahn und der Sella Hütte wandern. Das letzte Stück des Grates ist Klettersteig. Keine Firnberührung bis zur Hütte.

Komme um 19:30 oben an. Auf einem Felsen abseits der Hütte sehe ich einen langen Mann am Telefon.  Das kann nur mein guter Bergführer sein. Er hat schon nach mir Ausschau gehalten. Das Wiedersehen ist herzlich. Wir haben letztes Jahr unsere erste gemeinsame Tour gemacht. Er hat mit dem Abendessen auf mich gewartet, also ich bin immer noch etwas spät für ihn. Ich strecke mich kurz. Wir essen zusammen zu abend. Ich habe halben Appetit. Mein Magen ist noch flau. Er rät vom Leitungswasser, der hochgelegenen Hütten ab. Es ist geschmolzenes Gletscherwasser, nicht gereinigt, insbesondere von den Verunreinigungen der Seilschaften. Und gerade in dem Jahr gab es wenig Niederschlag, somit weniger Reinigung. Daher die Magenprobleme?

Sein negatives Testresultat kam später als erwartet. Somit hat er vielleicht erwartet die Führung an sich nicht absagen zu müssen. Das Büro hätte irgendwann allgemein beschlossen dieses Jahr keinen Lyskamm zu machen. Letztes Jahr hätte er ihn gemacht, dieses Jahr nicht. Manche Bergsteiger würden ihn dieses Jahr machen. Später verstehe ich nicht warum sie mir das nicht früher gesagt haben. Er meint, unter normalen Umständen könne man das Corno Nero an den Naso dranhängen, am selben Tag. Aber da die Gletscher zur Zeit wegen den hohen Temperaturen so aufgeweicht sind, würde es jetzt mit der Zeit knapp.

Lasse mir die Reste des Essens für morgen einpacken, ein schöner Teller Spaghetti. Ich merke dass es spät ist. Frühstück ist auf 3:00 h angesetzt.  Wenn 2:45h am nächsten Tag der Wecker klingelt ist auch 19:30 Ankunft  in der Tat schon spät. Ich entscheide mich auf Duschen und weitere Übungen zu verzichten. Ich komme ins Zimmer. Ein Mann fragt auf französisch was ich suche. Mein Bett. Er weist mir ungebeten eines an. Ob das ok sei. Ich könne die Sachen da und da hin legen. Ich sage ihm er solle beruhigt sein. Er meint er würde mich lassen. Auf meinem Bett liegt sein Handy. Er hatte es schon gesucht. Das Fenster ist geschlossen. Die Luft ist dick. Ich möchte es etwas öffnen. Das äussere Fenster ist zu. Kaum habe ich das Innere einen Spalt geöffnet, meint der Mann, c est bon. Ich traue mich nicht es weiter zu öffnen. Ich schlafe gefühlt garnicht. Auf jeden Fall weniger als letztes Jahr vor dem Strahlhorn, wo ich 3 Stunden schlief. Das ging irgendwie. Warum jetzt noch weniger  weiss ich nicht. Die Unsicherheit der letzten Tage, keine Zeit mehr die Aufregung runter zu fahren. Fehlende Chemie mit dem Zimmergenossen. Dicke Luft. Flauer Magen.

Freitag

2:45h Wecker. 3:00h Frühstück. Bekomme genau einen Bissen hinein. Magen zu. Der Bergführer steckt mir einen Keks in die Jackentasche.  Giesse gekauftes Wasser aus meiner Trinkflasche weg und fülle schwarzen Tee ein.  Gurt und Steigeisen an. Er guckt wo ich denn bleibe. 4:00h Abmarsch.

Man kommt sofort auf den Gletscher, der gleich geneigt ist. Ich bitte dass wir am Anfang langsam machen. Nur am Anfang. Er meint ok. Dann zieht er wiederholt am Seil. Meint dass ich schneller gehen soll damit er nicht ziehen muss. Ich bitte nochmal langsam zu machen damit er nicht ziehen muss. Ja dann müsste er nicht ziehen aber wir hätten unseren Zeitplan. Er meinte wir wären nicht schnell. Ich solle das nächste Mal hören wenn sie sagen ich solle die Bahn nehmen. Sie wüssten was sie sagen.

Der Gletscher ist jetzt flacher. Ich sinke um 5:00h morgens schon mal ein. Der Gletscher ist wirklich weich. Ich gebe das bremsen auf und versuche Schritt zu halten. Es geht, aber fühlt sich schlecht an. Übernächtigt und zu schnell gehend. Keine Zeit und Energie zum gucken. Am Anfang ein paar Seilschaften vor uns. Irgendwann scheinen wir auf der Naso-Route die Ersten. An einem etwas steileren Firn/Eishang überholen wir drei Jungs, die uns nach dem Weg fragen. Er berät sie, sie könnten uns folgen. Erwäge, sie um 20 Euro Beitrag zum Bergführer zu beten. Letzterer dreht ein paar Eisschrauben rein, die ich auf sein Geheiss später wieder raus drehe.

Kurz nach 8 sind wir auf dem Naso del Lyskamm Gipfel (4272 m). Ein Firngipfel. Eine gewisse Zufriedenheit schimmert durch aber Wohlbefinden will sich nicht einfinden. Ob ich Fotos machen will. Not a good day.  Der Lyskamm Hauptgipfel scheint nahe. Der Naso ist trotzdem als eigenständiger 4000er in die UIAA Skala aufgenommen. Kann man den Touris einen leichten 4000er mehr verkaufen. Er meint heute würde niemand auf den Lyskamm gehen. Was die alles merken.

Im Abstieg etwas Felskletterei. Höchstens in Ausnahme fällen II, sonst weniger. Wir sind auf der ganzen Tour angeseilt, im Fels wie im Eis. Im Fels ist das Seil zu kurz und zu straff um bequem zu sein. Ein angeleinter Hund hat mehr Freiraum, in einem Fels mit 1-2 Schwierigkeitsgraden unter dem was man normal solo macht. Aber so sind wohl die die Normen...  

Die Gnifetti-Hütte umgehen wir, liegt wohl nicht genau am Weg. Ankunft in der Mantova-Hütte gegen 10. Kurz davor trennen wir uns. Er meint perfect timing. Ist (ungefragt) positiv für Lyskamm nächstes Jahr. Ich würde dann zwei Eisgeräte brauchen. Die könne ich im Büro leihen. Mit ihm solle ich immer einen Helm mitbringen. Vom Büro hatte ich erfahren der sei auf der Tour nicht zwingend. Erzählt etwas von seinem Mittagessen im Tal. Ich las mal das die Walliser Bergführer zum Mittagessen im Tal sein wollen. Dann können sie am  Nachmittag die nächste Tour angehen. Er ist kein Walliser. Auf dem Gletscher kurz vor der Mantova kamen uns Seilschaften entgegen die noch einigen Aufstieg vor sich hatten. Vielleicht zur Vincent-Pyramide. Wir haben an dem Tag als Erste den Naso gemacht. Die Gruppe die er beraten hat knapp nach uns. Gefühlt habe ich wenig gesehen. Es war von 17 4000ern der dessen Gipfeltag ich am wenigsten genossen habe. Die Spaghetti habe ich unangerührt von Hütte zu Hütte über den Berg getragen. Pause auf der Mantova. Abstieg zum Gabiet. Die hatten glaube ich eine gute Meinung von den Fähigkeiten meines Bergführers.

Samstag

Abstieg von Gabiet nach Stafal, Heimfahrt über San Bernardo-Pass (Tunnel). Meine Cousine meint ihrem Vater meinem Onkel ginge es schlecht. Wir hatten erst erwogen dass ich bei ihnen übernachte, ist aber klar dass es ihnen jetzt nicht passt. Ich beschliesse, durch zu fahren. Mit Pausen natürlich: Abendessen in Neckarsrulm  im Gnadenstafferl, gute Stimmung, leckeres Essen.

Sonntag
4:00 morgens, Ankunft  in Dresden. Komme schwierig aus dem Auto, Hüfte, Knie... War wohl nicht so die Idee durch zu fahren.



Nachwort

In den nächsten Tagen noch leichte körperliche Probleme, Hüfte und Knie. Frage mich noch ob ich in die Kletterhalle soll, geht dann aber doch. Ein Freund meinte Überreizung in den Knien, ginge bald weg. Ein weiterer Freund meinte, die Bergführer hätten es immer eilig.  Nach der Tour stellt sich wie üblich eine gewisse Entspannung ein die lange anhält. Die Knie sind wirklich bald besser.

Tourengänger: getphilipp


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Kommentare (3)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 9. April 2023 um 19:48
Danke fürs ehrliche Erzählen dieser spannenden Geschichte! Sie zeigt viele der Umstände, die bei Hochtouren großen Einfluss auf das Gelingen am Berg und das Wohlbefinden überhaupt haben.

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. April 2023 um 21:58
Habe jetzt ein paar deiner Tourenberichte gelesen und kann mich nur anschliessen.

getphilipp hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2023 um 19:37

Vielen Dank, Nyn und SCM, freut mich sehr dass es Leser gibt die drüber nachdenken und zurück schreiben, die letzten Kommentare sind eine Weile her...Ihr kommt ja ganz schön rum!



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