Pianezzo, Tour abgebrochen

Eigentlich meide ich das Wochenende für Wanderungen. Diesmal wähnte ich mich auf der sicheren Seite, denn am Freitag gab es viele rote Männchen bei den Verbindungen, am Samstag sah es nicht viel besser aus, außer bei der Verbindung um 7:00 Uhr, die ich dann wählte.

In Basel war noch alles in Ordnung, in Luzern wunderte ich mich über die vielen Leute, die zustiegen und zwar so viel, dass es nur noch Stehplätze gab. Wie wird das wohl sein, wenn in Arth-Goldau die Umsteiger aus Zürich dazu kommen?

Es ging nichts mehr, sie konnten nicht zusteigen und die, die im Zug standen, mussten aus Sicherheitsgründen aussteigen. Wie das befolgt wurde, brauche ich wohl nicht zu sagen. Die Aufforderungen führten bereits jetzt zu Verspätungen. Letztendlich ging es mit weniger Passagieren weiter.

Der Zug hielt planmäßig noch einmal in Altdorf und es gab eine weitere Aufforderung an die stehenden Passagiere den Zug zu verlassen. Diesmal mit der Bemerkung, dass der Zug ansonsten nicht weiter fahren werde. Aus Sicherheitsgründen dürfen bei der Fahrt durch den Basistunnel nur eine bestimmte Anzahl Fahrgäste an Bord sein. In Bellinzona konnte ich den Zug mit 14 Minuten Verspätung verlassen. Kein Beinbruch, denn ich musste nur weiter nach Giubiasco.

Auf der Rückfahrt erfuhr ich, dass in Basel die Koppelung der beiden Komponenten nicht geklappt hat und somit nur eine Komposition losfuhr. Für die die unterwegs aussteigen mussten, kam es noch schlimmer. Der nächste IC war schon von vornherein überfüllt.

Die Lehre aus den Vorgängen: nicht mehr am Wochenende und freitags nur ausnahmsweise.

Aber der verkorkste Tag war noch nicht zu Ende. Ich begann meine Wanderung entlang der Morobbia in Giubiasco. Schon beim Ausstieg aus dem Zug blies mir eine starke Brise um die Ohren. Wie man schon an dem Gelände sehen kann, geht es beidseitig steil aufwärts meist über Wege mit vielen runden Steinen. Erst als ich in das Valle di Loro kam, wurde es ein Tessin typischer Wanderweg.

Bei Loro verließ ich den Wald und kam auf die Straße nach Pianezzo. Schon beim Aufstieg merkte ich, dass meine Pumpe heute nicht so richtig mitspielen wollte, ich hatte ein mulmiges Gefühl. In Anbetracht dessen, was noch auf mich wartete, wäre es keine gute Idee weiter zu gehen. In Pianezzo trat ich dann den Rückweg an, die Wanderung läuft ja nicht weg.

Zurück in Giubiasco, es war ja noch früh, entschloss ich mich zur Rückfahrt über die Panoramastrecke. Leider wurde das Wetter gegen den Gotthard immer schlechter.

In Göschenen wurde der Zug kurz voll, die Skifahrer aus Andermatt waren auch schon auf dem Heimweg. Es wird einen neuen Versuch geben, denn auf einem Foto konnte ich den atemberaubenden Rückweg erkennen, der unmarkiert teilweise entlang der Wasserleitung führt.