Ponta Lastói de Formìn 2657m - Für die ganze Familie


Publiziert von georgb , 4. Februar 2023 um 17:21.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum: 1 Februar 2023
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Die Schweizer Freunde sind wieder zu Besuch im Pustertal, diesmal ist die Familie komplett. Bertrand schlägt die Ponta Lastói de Formìn vor, sie sollte familientauglich und kniefreundlich sein. In den einschlägigen Führern ist sie einheitlich als leichte Skitour beschrieben!? Ich zögere ein wenig, die lange Anfahrt schreckt mich ab und ich werfe vergeblich allerlei Alternativen in die Runde.
Doch manchmal entscheidet der Berg, die Ponta muss es heute sein und ich folge ihrem, bzw. Bertrands Ruf, er war vor 14 Jahren schonmal hier. Am Cason de Formìn frischt der Nordwestwind gravierend auf und mir kommt eine Idee in den Sinn, vielleicht spendet uns die Croda da Lago Windschatten auf der Ostseite!? Dafür könnten wir den Umweg über den Federasee in Kauf nehmen und die ganze Croda umrunden. Bertrand zögert kurz, vertraut mir aber und so folgen wir den Schneeschuhspuren Richtung Rifugio Palmieri.
Tatsächlich bläst der Wind auch auf dem Steig in Sturmstärke, vermummt folgen wir den Kehren durch den Wald und hoffen auf den Schutz der gewaltigen Felswände der Croda da Lago. Meine Prognose war richtig, mit Erreichen des Sees lässt auch der Sturm nach und der Tag wird unser Freund. Die Sonne lacht und der Federasee glänzt mitsamt seiner grandiosen Umgebung.
Unsere nächste Station ist die Forcella Ambrizzola, nur eine alte Schneeschuhspur begleitet uns in dieser zauberhaften Landschaft, nicht nur ich komme ins Schwärmen. Jenseits der Scharte frischt der Wind leider wieder auf und wir suchen ein geeignetes Picknickplätzchen. Bertrand findet eine geschützte Mulde, wir sitzen in der Sonne und schwelgen über unseren herrlichen gemeinsamen Tag.
Die Gemeinsamkeit endet vorübergehend an der Forcella Formìn, nach dem etwas mühsamen Gegenanstieg stehen wir voll im Sturm und nur einer kann sich noch für die Ponta de Formìn erwärmen. Bertrand lässt mich schweren Herzens alleine weiterziehen und bleibt bei seiner Familie, Blut ist eben dicker als Wasser ;-)
Während sie sich abfahrtsbereit machen, ziehe ich Windjacke und Kapuze über und stapfe dem Gipfel entgegen. Wirklich lohnenswert ist der Abstecher nicht, selbst die Marmolada zeigt sich von dieser Seite wenig attraktiv. Ich halte mich nicht auf, meine Gipfellust ist befriedigt und schon schwinge ich ab, den Kollegen hinterher. Nach dem kurzen Gipfelhang surfe ich über die windgepressten Platten flach dahin, bevor die Spuren in ein steiles Tälchen ziehen.
Ich staune, die "leichte" Skitour entpuppt sich als durchaus anspruchsvoll. Rechts ziehen Steilhänge von der  Croda da Lago herab und im Talgrund liegen riesige Blöcke herum. Ich folge den Spuren von Bertrand samt Familie, so finde ich recht gut durch das Labyrinth. Trotzdem stehen ein paar steile Passagen im Weg, minimum 30 Grad, familienfreundlich ist das nur bedingt.
Kurz vor dem Cason de Formìn treffen wir wieder aufeinander, die Vier wirken etwas beeindruckt von dem Gelände, noch dazu hat sich ein kleines Schneebrett gelöst, siehe Bertrands Bericht. Wir atmen durch und schwingen auf dem engen Forstweg oder knapp daneben ab. Es bleibt noch Zeit für einen Einkehrschwung in Pocol, beim Hotel Villa Argentina bekommen wir ausgezeichnete Kuchen kredenzt, sehr familienfreundlich!

Tourengänger: Bertrand, georgb


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