Honiese Nordwestgrat

Für einmal waren die Verhältnisse am Berg nicht die unseren. Mit so viel Schnee hatten wir nicht gerechnet. Mit den Schneeschuhen sanken wir teilweise Knietief ein was sehr viel Energie raubte und am Honiese Nordwestgrat löste sich bei der vorangehenden Skitourengruppe vor unseren Augen eine Lawine, sodass wir uns entschieden umzukehren.

Gestartet sind wir auf dem Parkplatz beim P.1121. Entlang vom Ghirel wanderten wir auf der Strasse dem Bach aufwärts bis zur Brücke unterhalb der Underi Bäreflüe. Über einen Waldweg erreichten wir die Weide von der Underi Bäreflüe. Auf dieser Alp mussten wir zwei Stacheldraht Zäune überwinden. Auch auf der offiziell eingezeichneten Tourenroute waren noch Stacheldrahtzäune gespannt. Bis zur Oberi Bäreflüe waren die Schneeverhältnisse angenehm. Danach nahm die Schneedicke rasch zu. Einer alten Spur entlang wanderten wir zur Alp Under Meiefall, wo wir kurz eine Pause machten. Nachdem wir kurz die Karte gesichtet hatten, marschierten wir der Alpstrasse entlang zur auf der Karte eingezeichneten Tourenroute. 

Kurz vor dem P.1598 stiegen wir in den steilen Hang. Hier mussten wir wieder spuren und sanken teilweise bis über die Knie im Neuschnee ein was sehr viel Energie kostete. Oben am Steilhang angekommen holte uns eine vierer Skitourengruppe ein dessen Spur wir gerne folgten. Die Skispur zu nutzen war ebenfalls anstrengend, da wir trotzdem wieder bis zu 20cm einsanken. Der Steilhang zum Grat wurde von der Skitourengruppe vorbildlich angelegt. Oben auf dem Grat angekommen, erfreuten wir uns über die Sonne. Auf der ersten Anhöhe entschieden wir uns die Mittagspause zu machen. Während wir diese Pause genossen spurte die vierer Gruppe den nächsten Steilhang hinauf. Prompt löst sich eine Rund 20 Meter breite Lawine welche von der Gruppe ausgelöst wurde. Filmreif stürzten sich die Schneemassen die Rinne hinunter. Die Skitourengeher wurden zum Glück nicht mitgerissen. An der Stelle ist auf https://map.geo.admin.ch/ eine gepunktete Linie eingezeichnet, vermutlich ist es auf dieser Teilstrecke besser, wenn man die Schneesportgeräte abzieht und zu Fuss die paar Höhenmeter den Pfosten entlang meistert.

Für uns beide waren die Strapazen in den Steilhängen unterhalb gross und der Weg zum Gipfel im Tiefschnee noch weit. Wir entschieden uns gemeinsam umzukehren und den Abstieg gemütlich & sicher unter die Füsse zu nehmen. Die winterlichen Verhältnisse verzauberten die Gegend in ein Winterwunderland und so war die Schneeschuhtour auch ohne Gipfelerlebnis ein toller Ausflug ins Weisse.