Winterliche Spazierwanderung oberhalb von Bad Harzburg

Die Berge oberhalb von Bad Harzburg waren in den 1960er Jahren die ersten Berge, die ich als Kind mit meinen Eltern erlebte. Deshalb interessierte mich, wie es dort heute aussieht. Außerdem hatte es geschneit und ich freute mich auf eine erste Wintertour im Schnee, leider heute mit grauem Himmel und ohne Aussichtsmöglichkeiten.

Wie in alten Zeiten fuhr ich mit der historischen Seilbahn zum Burgberg hoch. Die Seilbahn wurde 1929 errichtet; die heutigen Kabinen stammen aus den 1950er oder 1960er Jahren und sind noch dieselben, mit denen ich als Kind fuhr. Auf dem Burgberg stand einst eine große und historisch bedeutsame Burg, die aber im 17. Jahrhundert aufgegeben wurde und von der nur noch wenige Reste vorhanden sind. Aus moderneren Zeiten gibt es dort als touristische Attraktionen einen Baumwipfelpfad und eine Seilrutsche ("Baumschwebebahn"), die ich aber heute nicht besuchte.

Als nächstes wanderte ich auf den benachbarten Sachsenberg. Die Touren in meiner Kindheit kamen nicht viel weiter als bis hier, am liebsten zum nördlich des Sachsenbergs liegenden Mini-Felsen Sachsenstein, wo dann erstmal gespielt wurde, mit der zu diesem Zweck mitgeführten Mecki-Figur. Den Sachsenstein ließ ich heute aus, ich hatte ja auch die Mecki-Figur nicht dabei. Deshalb ging ich weiter durch die Winterlandschaft Richtung Rabenklippe.

Ärgerlicherweise hatte ich vorher zur Rabenklippe nicht gründlich genug recherchiert, und meinte, dass man durch den Hof der dortigen Gaststätte zur Klippe gehen muss. Das wäre wohl auch möglich gewesen, wenn die Gaststätte geöffnet wäre, aber sie war geschlossen und der Durchgang war versperrt. Erst später zu Hause sah ich auf einer vergrößerten Karte, dass man außen um das Luchs-Gehege herumgehen und von der anderen Seite auf die Rabenklippe gelangen kann.

So ließ ich die Rabenklippe leider ausfallen und wanderte stattdessen nach Norden zu einem anderen Felsen, der Kattnäse. Ein schmaler Pfad mit Treppenstufen führt hinauf und oben ist eine mit Geländer gesicherte Aussichtsplattform. Aussichten waren leider beim heutigen grauen Wetter nicht zu sehen.

Dann machte ich mich auf den Rückweg, vorbei am "Kreuz des deutschen Ostens". Dies ist ein Mahnmal, das an die nach dem 2. Weltkrieg verlorenen deutschen Gebiete wie Ostpreußen und Schlesien erinnert, heute aber allgemeiner als Friedens-Mahnmal interpretiert wird. Von dort aus erreichte ich bald wieder den Burgberg mit der Seilbahn-Bergstation.