Bergtour ab Hagener Hütte über 5 Gipfel zur Mindener Hütte, Rückweg über Kleinen Woiskenkopf

Gegen 07.00 Uhr brach ich an der Hagener Hütte auf, um möglichst weit über den Kamm Richtung Mindener Hütte zu gehen. Der Hüttenwirt hatte am Vortag gesagt, dass hinter dem Ebeneck Felsen abbrechen u. man daher nicht am Grat weitergehen könnte. 

Zuerst überschritt ich im einfachen, grasbewachsenen Gelände auf einer Wegspur den Greilkopf, auf dem ein Kreuz steht, u. stieg dahinter von der folgenden Scharte kaum mehr als 30hm zu seinem Ostgipfel auf. Dann wanderte ich im leichten Grasgelände zum Ebeneck.

Entgegen der Ausssage des Hüttenwirtes gelang es mir dennoch, eine Route am Grat zu finden. Schroffe Felsen kann man teils über Grasbänder umgehen. Dann allerdings kam ich an eine sehr luftige Stelle, oberhalb der eine Schlinge angebracht ist: über eine Felsbrücke, die ein Felsfenster oben abschließt, kletterte ich dann (II- oder II) über diese hinweg, um direkt darunter in eine kleine Rinne einzusteigen. Dann ging es wenig schwierig weiter über den grasbewachsenen Schrofengrat zum Ulschartl. Von dort stieg ich im Blockwerk und über unschwierige Felsen hinauf zum Westgipfel der Romatenspitze. Die Felsen auf dessen anderer Seite sind ausgesetzt und brüchig, weshalb ich keinen Versuch machte, sie zu überklettern. Von oben kann man auf der Südseite eine Terasse mit Gesteinstrümmern sehen. Dorthin stieg ich an geeigneter Stelle ab. Dahinter stieg ich auf den Hauptgipfel, auf dem ein Kreuz steht. Auf der Karte ist eine Skiroute zu ihm eingezeichnet.

Nach kurzem Aufenthalt am Kreuz stieg auf dem südwärts abfallenden Rücken ab, auf dem eine Wegspur zu erkennen war. Sie verlor sich weiter unten. Am grasbewachsenen Grat erreichte ich einen großen Steinmann, hinter dem das Gelände aber sehr steil abfällt. So wich ich nach links in die steile, mit kleinen, teils plattigen Felsen durchsetzte Grasflanke aus, in der ich mehr als 100hm abstieg, bevor ich auf den Höhenweg zwischen Hagener und Mindener Hütte gelangte. Von dort brauchte ich noch mehr als eine Stunde zu letzterer, in der ich eine ausgedehnte Rast machte.

Über denselben Steig marschierte ich zurück, um dann an geeigneter Stelle in die Südflanke des Kleinen Woiskenkopf zu queren. Steil ging es rechts einer Felswand im mit grasbewachsenen und Geröll bedeckten Untergrund hinauf zum grasbewachsenen Rücken, über den ich den höchsten Punkt erreichte.

Es war bewölkt, weiter im Norden offenbar etwas föhnig mit aufgelockerter Bewölkung. Am Hauptkamm befanden sich die Berge oberhalb von etwa 2600m in Wolken. Nach kurzem Aufenthalt auf dem Gipfel stieg ich westwärts am Kamm ab u. bog kurz vor der Woiskenscharte rechts in die mäßig steile Flanke mit Gras und Felsen ein, in der man sich fast beliebig eine Abstiegsroute suchen kann. Im Grund des Weißentales stieß ich dann wie erwartet auf eine Pfadspur, die jedoch immer wieder unterbrochen war. Es gibt Bereiche, die mit Felsbrocken bedeckt sind oder dichtem Niederwuchs, wo keine zu erkennen ist. Es war eine größere Stecke im fast ebenen Tal zurückzulegen, wobei ich mehrmals schmale Bäche überschreiten musste. Am unteren Talende ging es über einen unmarkierten Steig entlang eines Weidezauns zu einem Fahrweg u. über diesen vorbei an einer Alm zu dem am Vortag begangenen Fahrweg. Zum Parkplatz in Sportgastein waren auf ihm noch etwa 2km zurückzulegen.