Lange Bergtour ab Schlossalmbahn über Hirschkarspitze, Hamburger Skihütte auf weitere 9 Gipfel


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 16. September 2022 um 23:02.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Goldberggruppe
Tour Datum:12 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:00

Anmerkung:
Die grasigen Berglandschaften der Hohen Tauern nördlich des Hauptkamms weisen bei "hikr.org" noch viele weiße Flecken auf! Da gibt es deshalb noch viel zu tun, denn auch dort ist es landschaftlich sehr schön!

Bericht:
Nach Auffahrt mit der Schlossalmbahn ab kurz nach 08.40 Uhr zur Bergstation marschierte ich über den markierten Steig in ca. 15min. zum Gipfelkreuz der Hirschkarspitze. Beim Abstieg kam mir eine Gruppe entgegen. Ich fragte den Leiter, wie lange man für eine große Runde über Lungkogel, Türchlwand bis zum Kramkogel braucht. Er erwiderte, dass über den Grat der westlichen Gipfel Klettersteige führten u. ich dafür ein Klettersteigset brauchte. 

Zuerst stieg ich weglos über Grashänge (verbotenerweise, da ich über Stacheldrahtzäune kletterte) Richtung Hamburger Skihütte ab, einer im Winter geöffneten DAV-Hütte. Dann stieg ich weglos Richtung des Steigs auf, der westlich unterhalb des Lungkogels vorbeiführt. Am erreichten Grat, hinter dem dieser Steig an Höhe verliert, begann ich den Anstieg über den steilen, grasbewachsenen Grat. Im weiteren Verlauf stieß ich auf einen Klettersteig, den ich in der steilen Grasflanke umging. Das war einfacher, als an steilen Felsen  hinaufzuklettern. Ich erreichte schließlich den Gipfelgrat des Lungkogel Südgipfels, der sehr luftig entlang von Drahtseilen zu begehen ist. Dann fällt die Gratkante ziemlich senkrecht in eine Scharte ab. Ein Drahtseil führt hinab, Tritte konnte ich oben nicht erkennen. Das war ohne KS-Set einfach zu riskant, weswegen ich umdrehte. Entlang von Grasschrofen kletterte ich am angebrachten Drahtseil hinunter. Unterhalb der Felswand folgte ich einer Wegspur, die im weiteren Verlauf über ein Band direkt unterhalb der Felswand entlang führt. Unterwegs konnte ich die gemiedene Felskante sehen. Von unten sah sie nicht ganz so schlimm u. hoch aus. Kurz darauf stieß ich an der folgenden Scharte auf den Steig, der zur Türchlwand führt.

Nach Anstieg zum Gipfel machte ich eine Rast auf dem ca. 10m über dem Kreuz gelegenen höchsten Punkt. Ein Ehepaar hielt sich dort noch auf. Dann stieg ich wieder die wenigen Meter ab zum Kreuz, wo ich mich ins Buch eintrug. Dann ging ich am Grat entlang nordostwärts zu einer Erhebung, die höchstens 15m niedriger als das Gipfelkreuz ist. Dort biegt der Grat ostwärts ab. Die nahe Erhebung der Siebenspitz sieht sehr steil aus. Über schrofigen Untergrund, bedeckt mit lockerem Material kraxelte ich vorsichtig hinauf. Dabei steuerte ich den vermeintlich höchsten Punkt an, auf dem ich dann sah, dass daneben eine Felsspitze etwas höher aufragt. Ausgesetzt kraxelte ich in eine ganz kleine Scharte, von der ich zum höchsten Punkt hinaufkletterte (II). 
Nach Abstieg über die kaum mehr als 30hm an den Fuß der Felserhebung hatte ich nur wenige Meter zu einer westlich davon gelegenen Scharte hinaufzugehen, von der aus ich auf der Nordseite steil über feuchten Schieferschutt absteigen konnte. Dann querte ich den Hang ostwärts bis an den Fuß des Mauskarkopfs, wo ein Klettersteig beginnt. Dabei geht es mindestens zweimal kurz fast senkercht hinauf u. desweitern über eine Seilbrücke. Diese Route kam ohne KS-Set für mich natürlich nicht in Frage. Ich folgte einer Pfadspur zur steilen, gut gestuften Grasflanke auf der SO-Seite des Berges, über die ich auf den ONO-Grat gelangte. Über ihn ging es in Kürze zum Gipfelkreuz, an dem sich gerade ein Tourengänger aufhielt. Kurz darauf verabschiedete ich mich wieder u. ging zurück zum Rucksackdepot bei der Bergstation eines Skiliftes auf der Südseite des Berges. Von dort querte ich wieder die Hänge in nordwestliche Richtung Kirchleitenkogel. Nördlich einer Erhebung, die keinen Gipfel darstellt, erreichte ich den grasbewachsenen Grat u. über diesen rasch den höchsten Punkt. 

Nach einem Abstieg über den Grat entlang einer Steigspur folgte eine lange, ziemlich ebene Passage unterhalb des Grasgrates, der teilweise aus zwei parallel verlaufenden Teilen besteht, bevor es an einer kleinen Hütte vorbei wieder steil aufwärts geht. Eine Wegspur führt unterhalb des auf der Südseite etwas schroffen Gamskogels in dessen Ostflanke vorbei zum Hundskopf. Ich verließ den Steig, bevor er zu einer Scharte hinaufführt u. wanderte über den grasigen Nordgrat auf den Gipfel. Dort stieß ich auf eine Schafherde. Gerne hätte ich den sich nähernden Schafen Salz angeboten, aber (wie immer) hatte ich keines dabei. 

Nach Abstieg in die nördlich gelegene Scharte folgte ein kurzer Anstieg über den genannten Steig über ca. 50hm zum Hundskopf. Es ging schon auf Abend zu, aber ich entschied mich, noch zum Kramkogel weiterzugehen. Der Weg erschien mir dann doch noch ziemlich lang. Am Gipfel angekommen, setzte ich mich zuerst mal auf eine Bank, bevor ich ca. 20hm zum Holzkreuz abstieg, um es zu fotografieren.

Ich hielt mich zu lange auf diesem Gipfel auf, sodass ich erst um 19.15 Uhr den Abstieg über einen markierten Steig auf der Ostseite des Berges antrat. Weiter unten verließ ich ihn in wegloses Gelände. Dann stieß ich im folgenden Bachtal wieder auf den markierten Steig, über den ich eine Alm erreichte. Dort traf ich auf Leute, die sich in der Hütte eingemietet hatten. Man sagte mir, der Fahrweg sei 15km lang - ich halte das für etwas übertrieben, kann mich aber auch täuschen - und erklärte mir den Abstieg über einen Fußweg. Ich marschierte mit eingeschaltener Stirnlampe weiter. An einem Wegweiser ging ich offenbar über einen Steig in die falsche Richtung. Ich marschierte 1,5-2km weit über einen oft schlammigen Steig an den Hängen entlang Richtung Mittelstation der Schlossalmbahn. Meist führte er leicht abfallend oder eben durch Bergwald, aber ein paar kurze Steigungen weist er auch auf. An einer Almwirtschaft wollte man mir nichts zu Trinken geben, es war aber auch schon nach 20.00 Uhr. Über einen Fahrweg ging es langsam abwärts. Ein Ehepaar mit kleinem Kind nahm mich dann im Auto mit u. fuhr mich zum Parkplatz an der Schlossalmbahn. Es war schon kurz nach 21 Uhr geworden!



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