Zwischen Sonniggrat und Augstkummenhorn / Saas
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Es gibt Dinge, die darf man öfter tun.
Ende Dezember 2006 machte ich diese Tour schon einmal mit Schneeschuhen und habe sie noch in bester Erinnerung. Ein besonders schöner und ganz selten besuchter Platz im südöstlichen Winkel des Wallis, im hinteren Saastal. Das Furggtälli ist der Übergang zum Antronapass nach Italien. Einen Abzweiger nach links, Richtung Sonnighorn oder Augstkummenhorn wird nur sehr selten gemacht. "Omega3" und "Fenek" nehmen wir mal aus, die waren natürlich auch schon dort.
Gestartet bin ich am Stausee Zer Meiggeru 1740m, südlich von Saas Almagell. Auf dem Wanderweg nach Südwesten, über Furggu Staffel, wo man den Bach auf eine Brücke überqueeren kann, gelangt man zur Furggalp. Weiter geht es nun recht flach ins Furggtälli. Ich komme an einen Jäger vorbei, der sehr intensiv mit Fernglas genau dorthin späht, wo ich gleich aufsteigen werden. Sorry, vermutlich werde ich ihm gleich den Gamspfeffer versalzen. Meinen Gruss erwiedert er wohl auch deswegen recht missmutig. Er hat sicherlich heute mit keinen Wanderer gerechnet.
Bei 2200m ist der Punkt, an dem man nun nach Osten abzweigt. Rechts eines Wasserfalls ist ein steilerer Grashang (laut Swissmap um die 40°) aufzusteigen. Ich erinnere mich, das ich damals im Winter mit Steigeisen hochgestiegen bin, weil es mir für Schneeschuhe zu steil war. Jetzt im Herbst hat dieser Hang seinen Schrecken verloren und man kommt gut und schnell in die Höhe. Erst bei etwas 2700m legt sich der Hang etwas zurück. Auf 2900m muss eine steilere Geröllmoräne aufgestiegen werden, ehe man auf 3000m ein flacheres Becken betritt. Nun sieht man das Sonnighorn und das Augstkummenhorn, sowie das Ganzjahresschneefeld dazwischen. Der Schnee ist betoniert. Selbst die winzig kleinsten Brücken zwischen den Blöcken halten. Das macht Laune! Ich lege die Steigeisen an und halte auf die schmale Lücke im linken oberen Teil des Schneefeldes zu. Rutsch... schon dort. Die Rinne zum Grat ist steil, wenngleich maximal 30Hm. Dennoch nehme ich nun auch den Pickel zur Hand, denn die Oberfläche ist glasiert. Mit Frontzacken und Pickel komme ich problemlos hoch.
Auf dem Grat liegt viel Schnee. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Auch die steile Nordflanke zum Augstkummenhorn ist schneebedeckt. Sieht gar nicht gut aus. Ich hoffte auf ein Schutt- und Blockfinale.
Der Südgrat zum Sonnighorn ist in tiptop Zustand. Ich steige ein Stück hoch, bis 3400m, muss aber dann doch kapitulieren. Das ist mir solo eine Nummer zu gross. Mindestens II-er Kletterei, vor allem recht ausgesetzt. Letzteres ist ja mein ganz grosses Problem. Wenn es ausgesetzt ist, kann mich schon ein T2- Wanderweg aus der Bahn werfen. Okay, wie sieht es nun mit dem Augstkummenhorn aus? Nicht viel besser. Der Grat sieht irgendwie recht winterlich oder zumindest hochalpin aus. Jedenfalls ebenfalls ausgesetzt. Man muss ihn auf alle Fälle mit Steigeisen gehen. Alles total hart und eisig. Das gefällt mir nicht. Ich lasse es bleiben.
So geniesse ich trotz des eikalten Windes das überragende Panorama. Der Abstieg zurück durch die Rinne mache ich im Rückwärtsgang mit der gleichen Technik, wie beim Aufstieg. Trotz der Sonne bleibt der Schnee auch am Nachmittag bretthart. Ich steige zurück bis zum Punkt 2200m im Furggtälli. Dort lege ich mich ins Gras und beobachte die Wolken, die durch das Wallis rasen. (Dream a little dream with me...) Ich möchte hierbleiben. Nicht wieder zurück in diese verrückte Welt, die etwa vier Kilometer nördlich wieder beginnt. Wie intensiv geniesse ich das Leben, wenn ich mich so wie heute in dieser grossartigen und einsamen Natur bewegen darf. Eine Fliege setzt sich auf meine Hand. Ich beneide sie ein wenig um ihre Freiheit. Sie kann hierbleiben.
Ende Dezember 2006 machte ich diese Tour schon einmal mit Schneeschuhen und habe sie noch in bester Erinnerung. Ein besonders schöner und ganz selten besuchter Platz im südöstlichen Winkel des Wallis, im hinteren Saastal. Das Furggtälli ist der Übergang zum Antronapass nach Italien. Einen Abzweiger nach links, Richtung Sonnighorn oder Augstkummenhorn wird nur sehr selten gemacht. "Omega3" und "Fenek" nehmen wir mal aus, die waren natürlich auch schon dort.
Gestartet bin ich am Stausee Zer Meiggeru 1740m, südlich von Saas Almagell. Auf dem Wanderweg nach Südwesten, über Furggu Staffel, wo man den Bach auf eine Brücke überqueeren kann, gelangt man zur Furggalp. Weiter geht es nun recht flach ins Furggtälli. Ich komme an einen Jäger vorbei, der sehr intensiv mit Fernglas genau dorthin späht, wo ich gleich aufsteigen werden. Sorry, vermutlich werde ich ihm gleich den Gamspfeffer versalzen. Meinen Gruss erwiedert er wohl auch deswegen recht missmutig. Er hat sicherlich heute mit keinen Wanderer gerechnet.
Bei 2200m ist der Punkt, an dem man nun nach Osten abzweigt. Rechts eines Wasserfalls ist ein steilerer Grashang (laut Swissmap um die 40°) aufzusteigen. Ich erinnere mich, das ich damals im Winter mit Steigeisen hochgestiegen bin, weil es mir für Schneeschuhe zu steil war. Jetzt im Herbst hat dieser Hang seinen Schrecken verloren und man kommt gut und schnell in die Höhe. Erst bei etwas 2700m legt sich der Hang etwas zurück. Auf 2900m muss eine steilere Geröllmoräne aufgestiegen werden, ehe man auf 3000m ein flacheres Becken betritt. Nun sieht man das Sonnighorn und das Augstkummenhorn, sowie das Ganzjahresschneefeld dazwischen. Der Schnee ist betoniert. Selbst die winzig kleinsten Brücken zwischen den Blöcken halten. Das macht Laune! Ich lege die Steigeisen an und halte auf die schmale Lücke im linken oberen Teil des Schneefeldes zu. Rutsch... schon dort. Die Rinne zum Grat ist steil, wenngleich maximal 30Hm. Dennoch nehme ich nun auch den Pickel zur Hand, denn die Oberfläche ist glasiert. Mit Frontzacken und Pickel komme ich problemlos hoch.
Auf dem Grat liegt viel Schnee. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Auch die steile Nordflanke zum Augstkummenhorn ist schneebedeckt. Sieht gar nicht gut aus. Ich hoffte auf ein Schutt- und Blockfinale.
Der Südgrat zum Sonnighorn ist in tiptop Zustand. Ich steige ein Stück hoch, bis 3400m, muss aber dann doch kapitulieren. Das ist mir solo eine Nummer zu gross. Mindestens II-er Kletterei, vor allem recht ausgesetzt. Letzteres ist ja mein ganz grosses Problem. Wenn es ausgesetzt ist, kann mich schon ein T2- Wanderweg aus der Bahn werfen. Okay, wie sieht es nun mit dem Augstkummenhorn aus? Nicht viel besser. Der Grat sieht irgendwie recht winterlich oder zumindest hochalpin aus. Jedenfalls ebenfalls ausgesetzt. Man muss ihn auf alle Fälle mit Steigeisen gehen. Alles total hart und eisig. Das gefällt mir nicht. Ich lasse es bleiben.
So geniesse ich trotz des eikalten Windes das überragende Panorama. Der Abstieg zurück durch die Rinne mache ich im Rückwärtsgang mit der gleichen Technik, wie beim Aufstieg. Trotz der Sonne bleibt der Schnee auch am Nachmittag bretthart. Ich steige zurück bis zum Punkt 2200m im Furggtälli. Dort lege ich mich ins Gras und beobachte die Wolken, die durch das Wallis rasen. (Dream a little dream with me...) Ich möchte hierbleiben. Nicht wieder zurück in diese verrückte Welt, die etwa vier Kilometer nördlich wieder beginnt. Wie intensiv geniesse ich das Leben, wenn ich mich so wie heute in dieser grossartigen und einsamen Natur bewegen darf. Eine Fliege setzt sich auf meine Hand. Ich beneide sie ein wenig um ihre Freiheit. Sie kann hierbleiben.
Tourengänger:
akka

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