Müeterlishorn


Publiziert von ma90in94 , 14. August 2022 um 15:34.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 9 August 2022
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Göschneralp. Am Parkplatz Parkticket ziehen, 1 Std.= 1 Fr. bis max. 40 Std. = 40 Fr. Tagestickets gibt es keine.

Noch früher als ich sind wieder mal nur Angler unterwegs, als ich ein Parkticket am Automaten ziehe und es ist noch lange vor Sonnenaufgang. Übernachtet habe ich am ersten kostenfreien Parkplatz von oben her in der 3. Kehre bei P. 1611 m. Der Platz war fast voll von abgestellten Autos von Hüttenübernachtern. Parken wird nämlich stündlich berechnet, 1 Std 1 Fr., bis maximal 40 Std, bzw. 40 Fr. Tagestickets gibt es keine.
Mit Blick auf den Dammastock im ersten Sonnenlicht erreicht man zügig die ausgeschilderte Abzweigung zur Lochberglücke. Bei ca. 2400 m quere ich leicht ansteigend zur rechten Seitenmoräne des Blauberggletscher die man auf plötzlich auftauchenden guten Wegspuren erreicht. Weiter auf der Moräne bis es schon bald sinnvoll wird in die Schutt-und Blockwelt des Gletschers einzutauchen. Beim Abstieg habe ich hochhaltend zum Älprigensee gequert, kann aber nicht sagen welche Variante die bessere ist. Ab hier gilt es den Weg des geringsten Wiederstandes bis zum obersten Ende zu suchen. Überall lauern kleine und große wackelige Blöcke die einem gerne aus der Bahn werfen. Schon bald wird auch immer mehr Eis unter dem Schutt sichtbar. Nach knapp 500 etwas zähen Höhenmetern erreiche ich das Ende unter der tiefsten Scharte zwischen dem Ost- und Hauptgipfel. Hier wäre der letzte Aufstieg wohl am leichtesten, aber steileres blankes Eis mit Feinschuttauflage verhindern den Einstieg.
Ich nehme gleich links die erste eisfreie Möglichkeit zum Einstieg in eine steile Rinne. Die ersten 7-8 Meter sind etwas heikel, danach wird es leichter. Es gibt gefährlich lockere Platten und Sand, aber auch solide Griffe und Tritte auf die man sich verlassen kann.
Von der tiefsten Scharte steigt man nochmal ca. 20 m in die Nordflanke ab, hierher auch direkt vom Gletscher wenn möglich, um wieder aufsteigend querend eine schmale Scharte zwischen den Türmen zu erreichen. Diese Scharte gut merken, da sie auf dem Rückweg nicht so eindeutig wiederzufinden ist, so ging es mir jedenfalls. Nach kurzem Abstieg auf der Südseite weiter querend, um bald den Grat zu betreten. Kurz auf dem Grat bleibend um den weiteren Aufstieg in der großräumigen und nicht mehr steilen Südseite bis zum Gipfel zu beenden. Ab und zu Stellen im leichten II. Grad. Der höchste Punkt besteht großflächig aus vielen Blöcken mit einem besonders schönen Exemplar.
Die Tour hab ich mir wegen der wilden Umgebung ausgesucht, eine Naturbaustelle par Exellance.Vor 40 Jahren war ich schon mal hier, habe aber keinerlei Erinnerungen mehr. Stände nicht In meinem Tourenbuch für diesen Tag,“ Albert Heim Hütte- Müeterlishorn- Versuch am Gipfelblock des Ht. Feldschijen- Lochberg- Tiefenbachach- abends Aufstieg zur Campo Tencia-Hütte“, ich würde es nicht für möglich halten. Heute bin nach diesem einen Aufstieg schon gesättigt und erholungsbedürftig. Nur eine Erinnerung habe ich noch, der Riss am Gipfelblock des Ht. Feldschijen in dem ein Holzkeil steckte, zur Sicherung oder als Tritt. Ich hatte den Gipfelblock einmal umrundet, aber keine andere Schwachstelle gefunden, denn der Riss war nicht meine Kragenweite.

Tourengänger: ma90in94


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Kommentare (2)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 14. August 2022 um 19:23
Eindrücklich, was Du noch für Zeiten aufs Parkett legst. Da kämen die meisten Jungspunde nicht mit!

ma90in94 hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. August 2022 um 19:48
Ja, so einmal rauf das geht noch fast wie früher, aber am nächsten Tag sind die müden Beine das Problem, das gab es früher nie.


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