In und rechts des Misox Unterwegs


Publiziert von ZHB , 1. August 2022 um 15:13.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:29 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Balniscio-Forcola   I   Gruppo Forcola-Arsa   CH-GR   CH-TI 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 3500 m
Abstieg: 3000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV Soazza Stazione
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV Pian S. Giacomo
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Alpe Quarnei Bivacco Valcapra Rifugio Carlo Emilio (ver /-geschlossen) Bivacco Servizio Rifugio am Lago Grande Details siehe unten


1. Tag:
Start ab der Postautohaltestelle in Soazza Stazione, folgte ich dem ehemaligen Trasse der Misxobahn talauswärts wandernd bis zur Pont del Sass, wo ich dass Bahntrasse verliess und nach kurzer Passage durch das Industriegebiet sich man am Einstieg des Wandwegs zum Val Forcla befindet.

Ab Scona warnen nun Schilder vor der Begehung auf den folgenden dreihundert Höhenmetern vor Murengängen bei entsprechender Witterung. Zügig passiert man in der Nähe des Tobles die Schlucht, ab welcher der Weg fast übermässig abgesichert worden ist, vermultich da das Val Forcla noch bestossen ist.

Ab Pt. 730, passiert man die Holzbrücken, von wo aus im Rückblick noch die Reste der alten Brücke zu sehen ist, bevor der breite Wanderweg effizient an Höhe gewinnt, ehe er kurz vor der Alp de Crasteira wieder flacher wird. Angekommen im diesem Hochtal leicht ansteigen einfach zur Alp de Quarnei. Dort pausierte ich in dem dortigen auf  Rifugio ein Gewitter abwartend.

In mystischen Nieselregen ging es nun weiter, wobei ich die wenigen Markierungen immer wieder mal verlor, was aber angesichts, der vielen Wildpfade und der orientierung anhand der Freileitung keinerlei problem darstellt. Nach ca. einer Stunde kam ich auf der Alp bei Pt. 1989 an, welche nebst einem Würfelformigen Gebäude mit Garagentor, und einer Steinhütte die beginnende Baumgrenze markiert.

Nach der Passage der Ebene Paligneria, auf derer das Vieh weidete verliess ich auf 2130 Metern den Wanderweg im orographisch links auf den Pfad unterhalb des Pizasc zu treffen, ich folge hierzu meist dem steiniger werdenen wieseigen Teil des Hangs, bis ich auf den Pfad traf. Am Punkt wo der Pfad auf die italienische Seite wechselt wechselt fast zeitgleich auch das Gelände in leichtes Blockgelände. Zwischendurch gilt es eine kurze Platte abzugehen, welche ich aufgrund der nässer erfolgreich abrutschte, vermutlich wäre dies die Schlüsselstell bis hier hin, aber nur bei Nässe.

Anschliessend fand ich an der Bocchetta de Lenden den ersten Stangenwegeiser seit dem Valle Mesocina, von dort aus gelängt man in 15 Minuten zum Bivacco Valacpra, hierbei folgt man zuerst noch den weiss-roten Markierungen, nach ein paar Minuten ein weiss-blaue Markierung und Inschrift den Abzweig zum Bivacco Valcapra hinweisst. Dort endet der erste Tag für heute.


2. Tag:

Am nächsten Tag. frisch erhohlt im wunderschönen Bivacco ist dass Ziel das Bivacco Servizio. Recht steil geht es nun bergab zur Ebene und gleichnamige Alpe de Lendine. Dort den Tobel linkerhand querend ging es im ständigen Auf und Ab zur Alpe de Prosto, die versorgung mit Blauberen ist auf diesem Abschnitt im Juli/August gesichert ;).

Anschliessen gilt es die natürliche Staumauer des Bascino del Truzzo hochzuwandern, welche effizient an Höhe gewinnt. Angekommen geht es vorbei am Lago Nero und am ge- / verschlossenden Rifugio Carlo Emilio Höhenmeter abbauent zun den Alpgebäuden von der Alpe Truzzo.

Ab der Alpe Truzzo geht es zuerst flach ansteigend und anschliessen steiler werdend auf gestuften Wiesengang zur Runse auf etwa  2393, der Pfad zumindest auf der Swisstopokarte zeigt hier noch eine alte Wegführung, die neue nimmt hier die rechte Runse. Hier gilt es an einer eine ca. 1.5 Meter lange, auf Brusthöhe beginnende, geneigte Platte (auf Schuh und Hosenreibung vertrauend, denn auf Griffe ;) )zu Überklettern welche nebst losen Grasbüscheln kein weiteren Griffmöglichleiten bietet auf Reibung zu überkletter, mit dem Steilhang im Rücken. Dies stellte für mich die Schlüsselstelle der Tour dar, auf alter Route (markiert auf Swisstopo) sah ich im Zugang zu ebene jener Schlüsselstelle, zwei weitere Wanderer mit Hund entgegen kommen, sodass sich diese dort umgehen leichter? lassen könnte.

Oberhalb der Steilstufe öffnet sich zugleich ein flaches Tal, welches mich mit dort weidenen Ziegen begrüsst. Nach kurzer Flachpassage im wunderschönen hochtal, gilt es den letzten Aufstieg zu vollziehen. Es bieten sich hier zwei Möglichkeiten an zum einen hat es rechter hand einen trockenden gerölligen Tobel und zum anderen den Markierungen folgend die von mir gewählt Passage auf grassig-steinigen Untergrund grösstenteils weglos auf etwa 1590 Hm zu kommen, ab derer wieder ein Pfad sichtlich ist und breit zum Pass unterhalb des Motto Alto führt, welche dort einen breiten Rücken darstellt. In wenigen Minuten steht man allzuschnell schon im Bivacco Serivzio.


3. Tag:

Am Tag drei soll es wieder zurück in Schweiz gehen, Ziel ist heute Pian S. Giacomo. Wiedermals beginnend mit einem Abstieg, entlang der Abruchkante hin zum Valle de Sancia, immer wieder Ziegen und Schafsherden passierend, geht es hinunter zu eben jenen Valle de Sancia, dort kurzzeitig auf einem eingehausten Druckstollen zum P. 2010 und weiter nach Fornal im Valle di Starleggia. Dort steige ich direkt auf linker Seite des linken Baches (beim Schriftzug Cusone) direkt hoch zum flachen Pass, welcher einen fast automatisch zum Lago Bianco führt, welcher wohl recht unschwierig mit dem Mountainbike aus dem Valle Spluga zu erreichen ist.

Nach kurzer Rast am Lago Bianco gilt es erstmal hundert Höhenmeter abzubauen um auf Pt. 2207 der unmarkierten Wegkreuzung zu gelangen. Von dort aus erstmal auf dem Pfade nordwestlich, bis ich diesen etwas unterhalb bei Pt. 2203 verliess um direkt weglos zum Lago Grande aufsteigen.

Angekommen am Lago Grande mit dessen neuen Rifugio, passierte ich diesen südseitig um zum Passo di Balniscio zu kommen, von wo aus der finale Schlussabstieg nun beginnen möge.

Zuerst über die weite Ebene von Serraglia bis zur schweizerischen Grenze, kurz dahinter wechselt wie auch die Karte darstellt der Wanderweg die Seite, welchen ich verpasste und erstmal Pfadspuren folgte, bis ich vor steilen Geläde stand, mit kurzem Zurücksteigen zum Wanderweg war dieses Maleur aber schnell behoben. Zwei Weitere Steilstufen und drei Ebenen passierend die schöner werden umso tiefer man bekommt, beginne ich nach einer Pause und einem Fussbad den Schlussabstieg auf Pian S. Giacomo.

Der Wanderweg war hier seit der zweiten Ebene gemäht worden, was auf der Ebene gut war aber im höhenmetervernichtenden steilen Wanderwegabstieg, mit den trockenden Gras auf Stein dennoch einige Vorsicht verlangte um nicht auszurutschen.

Trotz der Steilheit sind neben dem Wanderweg ab und zu mal noch kleinere Waldbedeckte Miniebenen zufinden, bevor es nach einer kurzen kettengesicherten Treppenpassge schnell im Zick-Zack zur Galierie der Autobahn hintergeht.

Nun vorbei am Rastplatz der Autobahn, welcher zwar eine Brunnen und einen Imbissstand bietet aber die Autofahrer ein- bzw. die Wanderer  auszäuhnt, hinab nach Pian S. Giacomo kurz vor der Haltestelle dennoch auf einen weiteren Stand traff und noch meinen Flüssigkeitshaushalt vor dem Zustieg in Postauto ausglich.



Appendix Bivacco und deren Details
Rifugio Alpe Quarnei
Steinhütte mit Cheminee, Tisch und Bank, Feuerholz war vorhanden.
Wasser hat es am nahgelegenden Bach, sowei Töpfe
Es hat zwei Matrazen auf Heu gebetten, leider sind diese mit Mäusekot übersäht.

Bivacco Valcapra
Stein bzw. von Innen Holzbiwak, Tisch und Bank,
Kochstelle mit Induktionsherd :O.
Wasser kann direkt ab dem Brunen vor dem Biwak bezogen werden
8 Lager.
Sehr neu und sauberes Biwak

Rifugio Carlo Emilio
Verschlossen, Schlüssel muss voarb geholt werden.

Bivacco Servizio
Stein biwak, Tisch und Bank
keine Gaskochstelle mehr (dies wurde entfernt)
Wasser kann ab dem Seelo geholt werden (abkochen, hier weiden noch Schafe/Ziegen), oder drei meter oberhalb des Seelis kann man ggf. das Wasser auch direkt aus dem Rinnsal abnehmen.

Rifugio am Lago Grande
Nicht direkt passiert, aber sehr neues Rifugio

Tourengänger: ZHB


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Geodaten
 57161.kml Bivacco Valcapra-Pian S.Giacomo
 57162.kml Soazza-Bivacco-Valcapra

Galerie


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