Aufgehobener Alpinwanderweg: Müllerberge - Bodmi


Publiziert von Wanderer82 , 29. April 2022 um 23:49.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:29 April 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 160 m
Abstieg: 300 m
Strecke:2,3 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Station "Bolzbach" nach Bodmi hoch oder umgekehrt mit der Seilbahn oder zu Fuss von Seedorf UR nach Gitschenberg, dann Abstieg bis Müllerberge (geht auch über den gestrichelten Weg, der nördlich der Seilbahn beim Waldrand beginnt und gut begehbar ist [ein umgestürzter Baum und teils etwas sumpfig]).

Noch ein Kurzbericht ohne Fotos. Zu Trainingszwecken war ich heute auf dem Gitschenberg (ab Seedorf UR). Da passte es mir gerade in den Kram, den Alpinwanderweg von Müllerberge bis Bodmi nochmal anzuschauen, den ich aus dem Jahr 2013 in sehr schlechter Erinnerung hatte. Das Hauptproblem damals war - nebst der Ausgesetztheit und der öfter schmalen Wegspur - die teils halbmannshohe dichte Vegetation (Farne, Gräser, über den Weg hängendes Grün teils mit Dornen) ab etwa der Hälfte der Strecke (Richtung Müllerberge). Dadurch konnte man den sonst schon schmalen, öfter abschüssigen Pfad nahe am Abhang des steilen Waldgebietes oft gar nicht mehr sehen und musste sich vorsichtig vortasten, denn auch rutschige Steine lagen auf der Spur, unsichtbar unter dem hohen Grün.

Da der Weg aus der Karte verschwunden ist - jedenfalls die blaue Markierung - erwartete ich heute nichts Besseres. Jedoch war meine letzte Begehung im August, da ist natürlich alles im Saft im Vergleich zum Frühling.

Kurz zusammengefasst:

Der Weg wurde im Herbst 2020 offiziell gestrichen, wie die Tafeln vor Ort erklären, und wird nicht mehr unterhalten. Die Markierungen wurden, bis auf wenige Ausnahmen, grauweiss übermalt. Die Vegetation war heute nicht vorhanden, absolut nix! Dafür mehr Laub. Die ganze Strecke präsentierte sich ansonsten so ähnlich wie vor 9 Jahren, man findet den Pfad problemlos. Ab Müllerberge zuerst etwas undeutlicher in der steilen Wiese kurz ansteigend auf fussbreiter schwacher Spur. Etwa das erste Drittel des Weges von dieser Seite her ist am Anspruchsvollsten. Die Stellen, die damals schon schmal waren und abzurutschen schienen, sind jetzt noch etwas prekärer und heute stellenweise etwas feucht-matschig, speziell im Bereich der Rinnen (teils mit Bachüberquerung), die ziemlich am Anfang gequert werden. So 3, 4 Mal habe ich mich gefragt, ob ich weitergehen soll, aber ich bin dann doch durchgekommen. Wer nach den ersten 5 Minuten schon mit schlottrigen Knien dasteht, sollte vielleicht umkehren. Es ist vor allem die schmale, teils schräge Spur mit knappen, rutschig anmutenden Tritten direkt am Abgrund mit oft keiner Haltemöglichkeit. Man braucht also etwas Mut, mehr als ein punktuelles T4(+) ist es aber nicht und das auch nur pro heikler Stelle für 1-2 Meter. Technisch nicht anspruchsvoll. Ich würde sagen, die von mir gewählte Richtung ist ev. ein wenig einfacher, da die heiklen Stellen etwas öfter im Aufstieg begangen werden. Nach den Querungen geht es dann nach einer Rechtskehre runter zu einem wunderschönen Aussichtspunkt gen Reuss-Delta, der super (deutlich besser als letztes Mal) ausgestattet ist mit Sitzgelegenheiten, offenem Hüttchen mit einem grossen "Tisch", einer Feuerstelle mit Grilleinschub, Bier, Mineralwasser und anderlei Brätelutensilien. Anschliessend einfach auf den Wanderweg nach Bodmi und dann absteigen nach Bolzbach oder nach Süden zum Seemätteli runter (dort schöner Platz zum Verweilen am Urnersee, bevor man ins Postauto steigt).

Je nach Verhältnissen (Laub, Vegetation, Hang-/Wegrutschen, gefallenen Bäumen etc.) kann man diese Tour zwischen einem T4 und in Zukunft wohl gegen T5(-) bewerten, denn ohne Unterhalt werden die heiklen Passagen wohl mit der Zeit immer prekärer und mehr abrutschen.

Tourengänger: Wanderer82


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