Der markante Klein Vraca

Der kleiner Vraca oder Klein Vraca (alb.: Vraca e Vogël) ist einer der südlichsten Gipfeln des Kosovo. Die Höhe des Gipfels variiert sich immer wieder zwischen 2472m oder 2483m & gilt als einer der anspruchsvollsten Gipfeln des Landes.

Wir starteten gegen 07:40h & gingen buchstäblich die Piste entlang bergauf. Obwohl es Sonntag war, perfektes Wetter & gutes Schnee war vorort kein Mensch außer wir... Nach der Pause gingen wir weiter bergauf. Bei einem Felsen als Schlüsselpunkt begann dann der lange, flache Gelände: für ungefähr 7-8km macht man da keine 70-100m Auf- oder Abstieg.
Doch bevor es so weit war, bereiteten wir uns vor & genossen kurz den weiten Ausblick bis in die Bjeshkët Nemuna in Albanien... Dann packten wur unsere Schneeschuhe aus & es begann die weite Wanderung. 7-8km ging es über eine weite, offene & flache Schneewüste unter blauen Himmel & viel Sonne. Dabei waren gir gute 2-3h unterwegs. Irgendwann dann, zeigte sich unser Gipfel, gleich rechts von der Großer Vraca (alb.: Vraca e Madhe). Wir näherten uns dem Startpunkt gleich hinter dem See. Während der Vorbereitung blies uns ein kalter Wind aus dem Nordwesten, da wusste ich: Wir müssen uns richtig verpacken! Uns vorbereiten ebenfalls. Es hieß also: Schneeschuhen einpacken & Steigeisen auspacken. Denn es erfolgte ein 400m hoher, 2h langer & vor allem äußerst steiler Aufstieg durch die Ostseite des Berges. Dabei mussten wir die ideale Linie für den Aufstieg finden, denn eine bestimmte Route gibt es nicht. Wir fanden dann einen breiten, steilen "Kanal" der für uns problemlos zum Gipfel führen sollte. In Zick-Zack & in einigen Stellen Knietief im Schnee ging es für uns steil nach oben. Später wurde es ein wenig "herausfordernd", da die letzte Passage kurz vor'm Grat äußerst steil war, aber machbar. Oben angekommen, mussten wir nur noch einen kleinen Aufstieg machen, als wir dann so gegen 15:00h - spät für unsere Verhältnisse - den Gipfel des 2483m hohen Vraca.
Lange konnten wir da oben nicht bleiben: Der kalte Wind zwang uns nach den Gipfelfoto (& einigen weiteren Bildern) sofort abzusteigen - durch denselben Weg wie beim Aufstieg. Der letzte Teil kurz vor unterhalb des Grates machte uns ein wenig zu schaffen, aber danach ging es runter wie Wasser.
Unten angekommen, mussten wir uns wieder umpacken. Immerhin konnten wir den Sonnenuntergang erleben, bevor uns die lange flache Wanderung durch die Schneelandschaft des Sharr-Gebirges erwartete. Ohne zu Pausieren gingen wir die 7-8km Strecke bis zum Felsen, danach durch die Skipiste nach unten... Kurz vor 20:30h waren wir in Brod.

FAZIT: Dieser Berg hat was Gutes: Ein Großteil der Strecke verläuft über eine flache, breite Gelände. Der Nachteil ist aber, dass die letzte Etappe in sich hat mit dem steilen Aufstieg. Wir hatten dabei gute Bedingungen & ein akuter Lawinengefahr bestand in keinen Zeitpunkt. Die Aussicht am Gipfel konnten wir nicht genießen, da eine Nebelwand herzog, aber immerhin war das halt NUR am Gipfel.
Der Klein Vraca gilt in der Szene in Kosovo allgemein als Herausfordernd, da es keine bestimmte Route gibt bis zum Gipfel.
Des Weiteren wird der "Vraca e Vogël" nicht so oft bestiegen - verständlich.