Pico Torrecilla (1919)


Publiziert von cardamine , 13. März 2022 um 22:33.

Region: Welt » Spanien » Andalusien
Tour Datum:15 Februar 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Yunquera am Kreisverkehr nach der Tankstelle der Beschilderung zum Mirador Luis Ceballos folgen. Die letzten 5 km sind Schotterweg.

Der Torrecilla, spanisch für Türmchen, ist der höchste Gipfel der Sierra de las Nieves und nicht ganz so wild, wie es der Name vermuten lässt. Klettern muss man zumindest auf dem Normalweg nicht. Die Sierra de las Nieves ist jedem Botanik-Freund zu empfehlen - dort gibt es das grösste Vorkommen der endemischen Igeltanne (Abies pinsapo). Die Igeltanne wächst nur in drei Gebirgsregionen in Südspanien (insgesamt 27 km²) und einem isolierten Standort in Marokko - welches man übrigens bei klarem Wetter vom Gipfel aus sehen kann (also das Land, nicht die Tannen).

Geplant war eine Rundtour vom Mirador Luis Ceballos, teils auf offiziellen Wanderwegen, teils auf Pfaden, die ich auf der openstreetmap fand. Vor Ort lernte ich bei meiner ersten Tour in Andalusien gleich eine wichtige Lektion: In Spanien ist kein Verlass auf die openstreetmap! Gepunktete Linien sind wohl Zeugnis einstiger Steinmannli-Pfade oder mehr Vorschläge, wie man von A nach B gelangen kann, ohne an einer Klippe zu enden.


Der Hinweg verlief noch nach Plan: Zunächst folgte ich dem ausgeschilderten Wanderweg Caucón (Mirador Luis Ceballos) - Peñón de los Enamorados. Bei einer mit zwei aufgestellten Steinen markierten Kreuzung verliess ich diesen Wanderweg und nahm einen Abkürzer zum Wanderweg Puerto Saucillo - Torrecilla (PR-A351). Diesem folgte ich bis zum Peñón de los Enamorados, ein auffälliger Felskopf, auf den man kraxeln kann (von Osten oder Süden). Auf dem Wanderweg ging es weiter zum Pilar de Tolox, ein löchriger Fels, unter dem eine Quelle entspringt. Danach folgte der steile Schlussanstieg zum Torrecilla. Es gibt mehrere Pfadspuren zum Gipfel. Ein Schild bittet darum, wegen der Erosion auf dem offiziellen Weg zu bleiben, was jedoch gar nicht so einfach war.

Weil ich beim Abstieg nicht den gleichen Weg nehmen wollte, hatte ich mir auf der openstreetmap eine Route über den Torrecilla-Nordostgrat ausgesucht. Auf dem Grat selbst war jedoch keine Begehungsspuren zu erkennen, wohl aber auf der östlichen Gratseite, weshalb ich diesem Pfad zum Puerto de los Valientes folgte. Über ein Schuttfeld wechselte ich hinüber zur Gratschneide und folgte dieser bis zur letzten namenlosen Erhebung, P. 1696. Kurz vor diesem "Gipfel" sollte eigentlich ein Pfad hinunter in das Tal Cañada Froncaire führen, dieser war allerdings nicht vorhanden. Somit stieg ich weglos entlang des Zauns zum Talgrund ab. Die Freude war gross, als ich auf dem Felsen auf der gegenüberliegenden Talseite einen Steinmann fand. Ich kraxelte also zu dem Steinmann hinauf und folgte der Felsabbruchkante. Leider bemerkte ich zu spät, dass das ein Fehler war, der Pfad würde nämlich unterhalb der Felskante weitergehen! Nach einer waghalsigen Abkraxelaktion über die Felskante landete ich bei Los Horcajos wieder auf der Wegspur, die von dort recht deutlich zu sehen war. Ärgerlich! Nun stieg ich in der Rinne des Cañada de las Carnicerías, mehr Schafspfad als Weg, aufwärts zu einer Schafsweide. Dort verwarf ich den Plan, dem höchstwahrscheinlich auch inexistenten Pfad südlich der Felsklippen des Cerro del Chaparral zu folgen und querte stattdessen hinauf auf das Plateau, wo ich auf den offiziellen Wanderweg traf. Dieser führt über den Puerto de las Boas in die Mulde nördlich des Cerro del Chaparral und weiter zum Mirador de la Caína. Dort wäre mein „Alternativweg“ herausgekommen. Nachdem dort ein Schild vor Absturzgefahr warnte, war ich ganz froh, diesen Pfad nicht genommen zu haben. Vom Mirador ging es abschliessend durch dichten Igeltannenwald hinab zum Ausgangspunkt.

Im Track habe ich den "Verhauer" zwischen dem Cañada Froncaire und Los Horcajos korrigiert. Tipp: Wer die Wegsucherei vermeiden möchte, kann bis zum Abzweig am Cerro Alto auf dem gleichen Weg zurückwandern und dann alternativ den Sendero Caucón - Peñón de los Enamorados zurücknehmen.

Tourengänger: cardamine


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T2
7 Jan 18
Torrecilla 1919m · nikizulu

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