Bonfol, Kilometer 0


Publiziert von Mo6451 , 16. November 2021 um 20:35.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:16 November 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 251 m
Abstieg: 251 m
Strecke:17,1 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Basel » Porrentruy » Bonfol
Zufahrt zum Ankunftspunkt:in umgekehrter Reihenfolge
Kartennummer:map.wanderland.ch, outdooractive

Das war heute eine Geschichtswanderung, die den Frontverlauf im Ersten Weltkrieg zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz widerspiegelt. Eine Mahnung, dass so etwas nie wieder passieren soll.

Ich beginne meine Wanderung in Bonfol, das ich mit dem Zug CFJ von Porrentruy erreiche. Drei Stationen sind es nur bis Bonfol und man fühlt sich ziemlich einsam. Vom Bahnhof wende ich mich zuerst nach Süden zum  Etang du Milieu. Hier verlasse ich den markierten Wanderweg und wähle die nördlich Spur entlang des Wassers.

«Bonfol liegt am äusseren Rand der Ajoie an der Grenze zu Frankreich. Bekannt ist es vor allem für seine Töpfereitradition. Die rötliche Tonerde, die hier gegraben wurde, eignete zum Beispiel ausgezeichnet für die Herstellung von Fondue-Caquelons. Ein berühmter Bürger des kleinen Dorfes: der Automobilbauer und Rennfahrer Louis Chevrolet. Als Wanderziel ist die Gegend weniger bekannt, doch der Lehrpfad «Kilometer Null» mit mehreren Informationstafeln bietet einen spannenden Einblick in die Geschichte dieser beinahe vergessenen Grenzregion. «Kilometer Null» – das ist der Anfang der Kriegsfront, die damals von der Schweizer Grenze bis zur Nordsee reichte.»

Es ist ruhig und nur die Wasservögel ziehen ihre Bahn. Die Seidenreiher sind über meine Anwesenheit sauer und fliegen unter großem Geschrei zu anderen Plätze. Am Ende erreiche ich dann wieder den markierten Wanderweg, eine breite Forststraße. Auf der ganzen Rundtour wechseln sich schmale Pfade mit breiten Forstwegen ab.

De folge ich nun nach Norden Richtung Prés du Largin. Dieser Bauernhof liegt in einem Landzipfel ähnlich der Eisernen Hand. Noch ein kurzes Stück durch den Wald und ich stehe zuerst an einem Verteidigungspunkt der Schweizer. Ein Stück weiter dann der berühmt Grenzstein, Kilometer 0. Hier treffen nicht nur drei Grenzen aufeinander, sondern auch drei Verteidigungslinien.

Ich wechsele jetzt auf die französische Seite. Der Weg entlang der La Largue ist in einem schlechten Zustand. Matsch und tiefe Rinnen erfordern Trittsicherheit, sonst landet man schnell im Dreck.

Den Weg zur Brücke über die La Lergue führt nicht mehr, wie in der Karte eingezeichnet über die Straße, sondern ist neu durch den Wald markiert. Der Straße muss ich noch eine Weile folgen, bis ich wieder auf den Wanderweg nach Südwesten abbiegen kann.

Auch auf den folgenden Abschnitten treffe ich immer wieder aus Relikte aus der alten Zeit. Ich habe sie mit Fotos dokumentiert.

Ungefähr in der Höhe von Grenzstein 115 verlasse ich wieder den markierten Wanderweg und folge der schmalen Spur entlang der französischen Grenze. Sehr empfehlenswert. Bei Grenzstein 130 biege ich dann wieder ab in die Schweiz. Gäbe es die Grenzsteine nicht, würde man von der Grenze nichts merken.

Jetzt bin ich wieder in der Schweiz und folge den Wanderwegmarkierungen zurück zum Bahnhof Bonfol. Ich habe Glück, der Zug steht dort abfahrbereit.

Tour solo


Tourengänger: Mo6451


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