Grenzwanderung Schweiz * Etappe 6 * Charmoille - Bonfol

Die Wanderung beginnt in der Landschaft La Baroche am Fusse des Tafeljuras, sanfte Hügel und weite Felder prägen die erste Stunde. Die kleinen Dörfer Charmoille und Miècourt sind landwirtschaftlich geprägt, und man fühlt sich weit weg von der Stadt und der Moderne. Immer wieder tauchen an den Waldrändern riesige Waldhütten mit Sitzplätzen für bis zu 100 Personen auf, die oft von verschiedenen Regimenten der Armee errichtet wurden. Der angeschlagene Nutzungsplan verrät, dass die Hütten in den Sommermonaten oft von Familien und Dorfvereinen genützt werden.

Weiter nördlich stösst man beim Dorf Vendlincourt auf den ersten Weiher. Die 1751 von Mönchen angelegten Fischteiche belieferten einst den Fürstbischof von Basel mit frischem Karpfen für die Fastenzeit. Heute sind die idyllisch gelegenen Gewässer unter Naturschutz und beliebt bei Ornithologen und Ausflüglern zugleich. Der Weg geht nun dicht an den kleineren und grösseren Weihern vorbei, und mit etwas Geduld und Glück kann man den Reihern und Greifvögeln bei der Fischjagd zusehen. Der grösste Weiher bei Bonfol wird "Etang du Milieu" genannt und lädt neben dem Vogelbeobachten auch zum Karpfenfischen ein. In den Sommermonaten ist hier eine einfache Buvette geöffnet.

Die letzte Stunde des Wegs führt in einem ausgedehnten Bogen durch die Wälder des nordöstlichsten Zipfels der Ajoie, "Le Fahy" genannt. Hier standen sich 1914-1918 drei Armeen gegenüber, denn die Grenze des damals deutschen Elsass und Frankreichs geht von hier aus in nördliche Richtung. Diesen Umstand bemerkt man ebenfalls, wenn man sich die Karte vor Augen führt. Die französischen Flurnamen der Wälder in der Schweiz wechseln zu deutschen Bezeichnungen in Frankreich. "Schweizerwald" "Bannholz" und "Bei der Tanne" liegen alle in Frankreich. Bei der Combe Guerri, oder Kircheholz auf "Französisch" stehen noch sehr alte und schöne Grenzsteine.

Einmal draussen aus dem Wald empfängt mich die kleine Kapelle Saint Fromont - eine Ermitage aus dem 7ten Jahrhundert welche heute als Trauungsort benutzt wird. Zum Abschluss empfiehlt sich ein kleiner Bummel durch das typisch landwirtschaftlich geprägte Bonfol, dass einen Bahnanschluss der roten Jurabahn besitzt.

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