Um den Bergkopf


Publiziert von Curi , 29. September 2021 um 08:15.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Fichtelgebirge
Tour Datum:27 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:12 km

Leider sind solche Gelegenheiten in den letzten Jahren selten geworden, aber wenn ich bei ausreichender Schneelage nach Oberfranken komme, zählt das Gebiet um Waldstein, Epprechtstein und Bergkopf zu meinen liebsten Langlaufrevieren. Dennoch habe ich auf dieser Runde dort einige Stellen aufgesucht, wo ich bisher noch nicht gewesen bin.
Start war am ersten Wanderparkplatz an der Straße von Sparneck Richtung Weißenstadt. Das erste Drittel der Tour bringt vor allem einige Höhenmeter, ist sonst aber eher unspektakulär. Erst wenn man von der Forststraße links in den "Nordweg" abbiegt, kommt man eigentlich so recht im Wald an. Heidelbeeren hängen nur noch sehr wenige an den Stauden, die sind aber dafür extra süß. Neben dem Weg sieht man immer wieder Formationen aus Granitsteinblöcken, hinter einer großen Halde liegt der längst voll Wasser gelaufene Wolfsfelsbruch, den man auf einem kurzen Abstecher erreicht. Der Fichtelgebirgsgranit war lange Zeit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, und so ist es gar nicht weit bis zum nächsten Steinbruch, dem Braurangenbruch, wo es auch eine Möglichkeit gibt, direkt an den Rand des Sees zu gelangen - ziemlich romantisches Plätzchen, wenn auch etwas mehr Sonnenschein die Stimmung sicher noch verbessern könnte.
Die Ecke, wo es links hinaufgeht zur Lamitzquelle, kenne ich dann wieder von der Langlaufloipe. Diesmal möchte ich aber zum Hohen Stein und muss darum eigentlich geradeaus weiter. Auf der Karte ist da kein Weg eingezeichnet, und leider hat sie recht. Irgendwie geht mir auf diesem Abschnitt der beliebte Zungenbrecher nicht aus dem Kopf: "Im dichten Fichtendickicht sind dicke Fichten wichtig." Wirklich dicke Fichten gibt es allerdings nicht - vermutlich wurden sie größtenteils nach dem Orkan Kyrill vor knapp 15 Jahren neu gepflanzt - und im Vergleich zu manchen Latschenkämpfen in den Alpen komme ich doch einigermaßen gut durch. Unvermittelt ragt der Hohe Stein gut 20 Meter hoch aus dem Wald auf, bis auf zwei Drittel der Höhe kann man ihn (ein Mindestmaß an Schwindelfreiheit vorausgesetzt) mittels einer steilen Leiter besteigen, der Rest bleibt ernsthaften Kletterern vorbehalten. Ein bisschen Aussicht gibt es aber auch so.
Keine künstliche Aufstiegshilfe existiert dagegen am Kleinen Waldstein, einer weiteren wollsackverwitterten Felsformation, und wiederum auch keine direkte Wanderwegverbindung dahin. Der Kampf mit dem Fichtendickicht geht also in die zweite Runde, ehe dann der Fichtelgebirgshöhenweg wieder ein angenehmeres Wandererlebnis bietet. Nun einmal in der Nähe habe ich auch noch den Gipfel des Bergkopfs gesucht - immerhin dreißig Meter höher als der viel bekanntere Große Kornberg, aber sehr flach abgerundet und weglos mitten im Wald gelegen. Ich habe eine Weile gebraucht, um das zwei Meter hohe Gebilde aus Steinbrocken zu finden, das den höchsten Punkt markiert. Der Schlussabstieg ist dafür dann nicht mehr zu verfehlen, einfach austrudeln immer der Nase nach.

Tourengänger: Curi


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