Napfspitze 3144m - Badetag


Publiziert von georgb , 27. September 2021 um 12:41.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:25 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m

Unter der Napfspitze liegen zwei zauberhafte Bergseen verborgen und kaum jemand interessiert sich für sie. Als Badeseen sind sie nicht unbedingt geeignet, immerhin liegen sie weit über 2000m und es braucht drei Stunden Fußmarsch bis zum Strand. Trotzdem konnten wir heute ein kurzes Bad nehmen, wer hätte das gedacht, während des ganzen Sommers sind wir nichtmal auf die Idee gekommen. Jetzt Ende September ist zum erstenmal mildes Bergwetter und wir nutzen die Gelegenheit für eine ordentliche Hochtour.
Wer auf die Napfspitze will, braucht gutes Schuhwerk und stabile Füße darin. Denn die Aufstiege sind allesamt mühsam, es gibt viel Geröll, losen Schotter und Wackelsteine auf dem Weg. Wege in dem Sinne existieren auch gar nicht, die einstigen Markierungen sind verblasst und die Steige verfallen, zu wenig wird sie begangen und zu instabil sind die Hänge.
Wir wählen den Zustieg über den Grießbachsee, bis dorthin führt immerhin eine Markierung mit Weg. Ich lasse meine Begleiterinnen am Strandbad zurück und suche eine Linie durch das Steinchaos zum Grießbachjöchl. In grauer Vorzeit gab es hier einen Steig, zweimal laufen mir sogar alte, verblasste Farbmarkierungen über den Weg. Übriggeblieben ist von dem alten Steig rein gar nichts mehr, es gilt sich die angenehmste Linie durch die weitläufige Geröllhalde selber zu suchen. Ich komme nur langsam vorwärts, viele instabile Steine und viel haltloser Schotter bremsen meinen Vorwärtsdrang. 
Während sich die Damen unten um See abkühlen, stehe ich leicht angestrengt am Grießbachjöchl. Im Osten wäre auch die Löffelspitze eine Option, doch ich steige wie geplant links weiter zur Napfspitze und packe die Stöcke weg. Der Grat ist nicht schwierig (I-II), aber die Platten und Steine sind nicht immer stabil, es bewegen sich durchaus auch mal tischgroße Felsen! Eine ausgesetzte Querung in die Nordflanke ist mit roten Punkten und einem Pfeil angezeigt, das ist auch schon die Schlüsselstelle, der Rest ist Formsache.
Ein herrlicher, formschöner Berg, etwas spröde und unzugänglich und selten besucht. Kaum gedacht, kommen mir zwei junge einheimische Bergsteiger entgegen, auch sie hat das perfekte Wetter gelockt. Ich nutze ihre Spur Richtung Südwesten und winde mich durch das Geläuf. Auch hier hält nicht jeder Tritt und es gibt vielfältige Varianten. Irgendwann zweige ich nach links ab, balanciere ein Stück Richtung Zatlkopf und finde eine geeignete Schneise als Abstieg zum Walcherbachsee.
Hier liegen tausende von riesigen Blöcken herum, ich turne über teils zimmergroße Trümmer, was für eine unwirkliche, faszinierende Welt rund um den See. Am Ufer lasse ich mich kurz nieder und teste die Wassertemperatur. Erstaunlich lau, für ein Vollbad und eine Kneippsche Anwendung passend. Erfrischt und belebt hüpfe ich auf den Viehspuren an Kapehlalm und Feichtenberger Hütte vorbei, der Badetag ist beendet und die Nixen warten schon am Auto.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (1)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 3. Oktober 2021 um 15:58
sempre giri meravigliosi. ciao Georg
Menek


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