Pflunspitzen (2912m) von Süden
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Die Pflunspitze, wild geformter Kletter-Hausgipfel der Reutlinger Hütte und laut AV-Gebietsführer "höchste Erhebung der westlichen Verwallgruppe", zieht mich in ihren Bann, seit ich das erste Mal im Verwall unterwegs war. Auch dem kraxel-affinen Wanderer sollen Wege zum Gipfel offenstehen, die Quellen sind jedoch eher rar: Im notorisch unterbewertenden Verwall-Gebietsführer aus dem Jahre 1988 sind die leichtesten Anstiege mit UIAA I zu haben; ein Hikr-Eintrag zur Südlichen Pflunspitze berichtet von UIAA II, ein anderer Bericht einer Gesamtüberschreitung ebenfalls. So war ich dankbar, an einem wunderschönen Tag bei einem Hüttenübergang nun endlich die Gelegenheit zu erhalten, diesem selten bestiegenen und doch klettergeschichts-trächtigen Berg etwas näher zu treten!
Auf dem Weg von der Reutlinger Hütte in Richtung Konstanzer Hütte führt der Weg am Gafluna-Winterjöchle vorbei. Wenn nicht schon direkt von der Reutlinger Hütte, so bietet sich von hier ein kleiner Abstecher zur Pflunspitze an (entsprechend R514 des alten Gebietsführers). Ich erbitte mir ein wenig Auslauf, deponiere meinen schweren Wanderrucksack und mache mich unbelastet an den Anstieg in nördlicher Richtung, den mit wenigen Felsen durchsetzten Grashang hinauf. Dieser ist steil, doch gut gangbar. Ich ziele auf den Gratabschnitt rechts (östlich) zweier markanter Gratzacken (Foto), den ich nach halbstündigem bergauf-kriechen glücklich erreiche. Auf dem breiten, grobblockigen Grat erhebt sich nun rechterhand eine markante Felsnadel, welche sowohl linksseitig als auch rechtsseitig umgangen werden kann. Im Anstieg wähle ich die rechte Variante, wobei ich noch ein weitläufiges Schneefeld umgehe und zeitweise in recht losen Schotter gerate. (Die linke Variante, später im Abstieg gewählt, ist wohl angenehmer.) Hinter der Felsnadel erhebt sich dann der wandartige Gipfelaufbau der Südlichen Pflunspitze. Er kann von rechts unten nach links oben in schrofigen Platten mit schöner, leider nur sehr kurzer Kletterei direkt erstiegen werden (II). Auf dem Gipfel der Südlichen Pflunspitze angekommen, reicht der Blick nicht nur weit hinaus ins wunderschöne Verwall und darüber hinaus, sondern auch den reizvollen Grat über die weiteren Pflunspitzgipfel bis zum Kaltenberg entlang -- eine grandiose Überschreitung! Eigentlich wollte ich es ja hiermit bewenden lassen... aber ganz kurz will ich mir den weiteren Gratverlauf doch noch angucken! Also auf der anderen Seite des Gipfels ein kurzes Steilstück (I) wieder hinab und weiter den zum Teil schmalen Grat entlang in die Scharte zwischen Südlicher Pflunspitze und dem Südgipfel der Pflunspitze (jaja, die Feinheiten in der Namensgebung...). Direkt an der Scharte lockt ein kurzes Steilstück (II) am Grat hinauf, und ich gehe doch noch ein Stückchen weiter, nun ein paar spärlichen Steinmandln folgend (I und Gehgelände), und schon stehe ich auf dem Südgipfel der Pflunspitze! Von hier ist es zum Hauptgipfel nur noch ein Katzensprung: Zunächst im Gehgelände auf den Vorgipfel, von dort über einen kurzen, scharfen Gratabschnitt auf den Pflunspitz-Hauptgipfel. Der weitere Gratverlauf zum Nordgipfel sieht anspruchsvoller aus (und ist auch in der Literatur anspruchsvoller beschrieben), ohnehin habe ich meine Zeit schon über die Maßen strapaziert... Aber irgendwann sollte die Gesamtüberschreitung bis zum Kaltenberg auch noch mal dran sein! Nun aber zurück auf dem Aufstiegsweg -- mit minimalen Varianten: Die Südliche Pflunspitze überklettere ich nicht mehr, sondern umgehe sie nun rechts (westlich) in steilem Schrofengelände, wobei ich einigen Gehspuren und Steinmandln folge. Eine Steinmandl-Route scheint jedoch zur Reutlinger Hütte hinab zu führen, sodass ich ein bisschen zu tief gerate und mich in etwas heiklem Gelände querend wieder etwas nach oben bewege, bis ich querende Trittspuren und Steinmandln erreiche. Diese Episode führt mich kurz in T6er-Gelände, bei besserer Wegwahl sollte jedoch T5+ durchaus auch für diese Querung reichen ;) Wieder am Wandfuß der Südlichen Pflunspitze angekommen, halte ich mich nun eher rechts und umgehe die erste (nun letzte) Gratnadel auf der in Abstiegsrichtung rechten Seite (was sich wie gesagt als die etwas bequemere Variante erwies). Nun über die groben Blöcke zum Einstiegspunkt des Grates, und die steilen Grashänge wieder hinab. Hier nun bitte schön vorsichtig gehen, Bergschuhe können in der Vegetation beim steilen Abstieg doch einigen Schaden anrichten...
Fazit: Bei guten Bedingungen lohnenswerte Tour auf einen einsamen Gipfel. Mit der großen Gratüberschreitung zum Kaltenberg wohl noch wesentlich lohnender -- auf diese Weise könnte man wohl gar einen sehr hochalpinen Hüttenübergang von der Reutlinger zur Kaltenberghütte (oder umgekehrt) realisieren...
Nicht bei Nässe, hier wären insbesondere die steilen Grashänge unangenehm.
Auf dem Weg von der Reutlinger Hütte in Richtung Konstanzer Hütte führt der Weg am Gafluna-Winterjöchle vorbei. Wenn nicht schon direkt von der Reutlinger Hütte, so bietet sich von hier ein kleiner Abstecher zur Pflunspitze an (entsprechend R514 des alten Gebietsführers). Ich erbitte mir ein wenig Auslauf, deponiere meinen schweren Wanderrucksack und mache mich unbelastet an den Anstieg in nördlicher Richtung, den mit wenigen Felsen durchsetzten Grashang hinauf. Dieser ist steil, doch gut gangbar. Ich ziele auf den Gratabschnitt rechts (östlich) zweier markanter Gratzacken (Foto), den ich nach halbstündigem bergauf-kriechen glücklich erreiche. Auf dem breiten, grobblockigen Grat erhebt sich nun rechterhand eine markante Felsnadel, welche sowohl linksseitig als auch rechtsseitig umgangen werden kann. Im Anstieg wähle ich die rechte Variante, wobei ich noch ein weitläufiges Schneefeld umgehe und zeitweise in recht losen Schotter gerate. (Die linke Variante, später im Abstieg gewählt, ist wohl angenehmer.) Hinter der Felsnadel erhebt sich dann der wandartige Gipfelaufbau der Südlichen Pflunspitze. Er kann von rechts unten nach links oben in schrofigen Platten mit schöner, leider nur sehr kurzer Kletterei direkt erstiegen werden (II). Auf dem Gipfel der Südlichen Pflunspitze angekommen, reicht der Blick nicht nur weit hinaus ins wunderschöne Verwall und darüber hinaus, sondern auch den reizvollen Grat über die weiteren Pflunspitzgipfel bis zum Kaltenberg entlang -- eine grandiose Überschreitung! Eigentlich wollte ich es ja hiermit bewenden lassen... aber ganz kurz will ich mir den weiteren Gratverlauf doch noch angucken! Also auf der anderen Seite des Gipfels ein kurzes Steilstück (I) wieder hinab und weiter den zum Teil schmalen Grat entlang in die Scharte zwischen Südlicher Pflunspitze und dem Südgipfel der Pflunspitze (jaja, die Feinheiten in der Namensgebung...). Direkt an der Scharte lockt ein kurzes Steilstück (II) am Grat hinauf, und ich gehe doch noch ein Stückchen weiter, nun ein paar spärlichen Steinmandln folgend (I und Gehgelände), und schon stehe ich auf dem Südgipfel der Pflunspitze! Von hier ist es zum Hauptgipfel nur noch ein Katzensprung: Zunächst im Gehgelände auf den Vorgipfel, von dort über einen kurzen, scharfen Gratabschnitt auf den Pflunspitz-Hauptgipfel. Der weitere Gratverlauf zum Nordgipfel sieht anspruchsvoller aus (und ist auch in der Literatur anspruchsvoller beschrieben), ohnehin habe ich meine Zeit schon über die Maßen strapaziert... Aber irgendwann sollte die Gesamtüberschreitung bis zum Kaltenberg auch noch mal dran sein! Nun aber zurück auf dem Aufstiegsweg -- mit minimalen Varianten: Die Südliche Pflunspitze überklettere ich nicht mehr, sondern umgehe sie nun rechts (westlich) in steilem Schrofengelände, wobei ich einigen Gehspuren und Steinmandln folge. Eine Steinmandl-Route scheint jedoch zur Reutlinger Hütte hinab zu führen, sodass ich ein bisschen zu tief gerate und mich in etwas heiklem Gelände querend wieder etwas nach oben bewege, bis ich querende Trittspuren und Steinmandln erreiche. Diese Episode führt mich kurz in T6er-Gelände, bei besserer Wegwahl sollte jedoch T5+ durchaus auch für diese Querung reichen ;) Wieder am Wandfuß der Südlichen Pflunspitze angekommen, halte ich mich nun eher rechts und umgehe die erste (nun letzte) Gratnadel auf der in Abstiegsrichtung rechten Seite (was sich wie gesagt als die etwas bequemere Variante erwies). Nun über die groben Blöcke zum Einstiegspunkt des Grates, und die steilen Grashänge wieder hinab. Hier nun bitte schön vorsichtig gehen, Bergschuhe können in der Vegetation beim steilen Abstieg doch einigen Schaden anrichten...
Fazit: Bei guten Bedingungen lohnenswerte Tour auf einen einsamen Gipfel. Mit der großen Gratüberschreitung zum Kaltenberg wohl noch wesentlich lohnender -- auf diese Weise könnte man wohl gar einen sehr hochalpinen Hüttenübergang von der Reutlinger zur Kaltenberghütte (oder umgekehrt) realisieren...
Nicht bei Nässe, hier wären insbesondere die steilen Grashänge unangenehm.
Tourengänger:
rele

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Kommentare (17)