Tobelei im Deggenhauser Tal - Der Lichtenegger Graben


Publiziert von Nyn , 1. Juni 2021 um 18:20.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:30 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Abstieg: 180 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wie zum Höchsten. P in Lichtenegg nahe der "Quelle" des Grabens

Nach der erfolgreichen "Besteigung" des Riedhofgrabens suche ich angrenzend nach ähnlichen Flur-und Gewässerbezeichnungen, die mir vergleichbares Gelände und entsprechendes Abenteuer bieten könnten.

Im Deggenhauser Tal finde ich nach simplem Kartenstudium diverse "Graben" und beschließe, diese tobelartigen Bachtäler zu erkunden.

Endlich passen die äußeren Bedingungen und so kann das Abenteuer beginnen.

Als Auftakt wähle ich den Lichtenegger Graben.
Er leitet vom Ort Lichtenegg (an der Straße zum Höchsten) über 200 hm hinab in den Talgrund bei einer Neigung von bis etwa 35 Grad. Wo immer es möglich ist, bleibe ich dem Graben treu. Dabei gilt es Gefällstufen, abgestorbene Baumleichen, Dickichte und sumpfige Abschnitte zu überwinden. Die Orientierung ist vergleichsweise einfach, das Terrain wechselt jedoch alle paar Meter und damit die Anforderungen - so ist das Ganze äußerst kurzweilig.

Die im obersten Viertel befindliche überhängende Steilstufe ist direkt nur per Abseilen zu überwinden. Die logische östliche seilfreie Umgehung fordert vorsichtiges Steigen in rutschigem, abschüssigem Gelände (ca T5). Die anderen Passagen bewegen sich zwischen T2 (wegloser Waldboden) und T4 (Kraxeln am, über und im Bachgrabengrund)

Je nach Wasserführung können etliche Passagen sogar ganz trocken oder auch feuchter, u.U. auch fast unbegehbar sein. Wollte ich diese Tobelei mit dem für Canyoning gebräuchlichen Schwierigkeitsgrad bewerten, wäre sie ein bissle schwerer als die leichteste Stufe 1. Mir hat es total Spaß gemacht, die Zeit verging wie im Flug.

Um zu einem "Graben" -oder ungefähr gleichwertig zu einem "Tobel" - zu werden, benötigt es einen gewissen Höhenunterschied und mäßige Steilheit, zudem Wasserführung, die auch nur temporär sein kann. Jedoch darf es nicht zu steil sein oder das Gewässer zuviel Wasser führen oder zu hohe beidseitige Felswände haben, sonst wird das Ganze zu einer Schlucht, einer Klamm oder einem Canyon.
(Dies zur ungefähren sprachlichen und geländemäßigen Abgrenzung. :D)

Ein genau zutreffender trendy Begriff für meine "Variante" fehlt - hihi.
Vorschlag: "Ravining, Grade A"


Ausrüstung:
Schwindelfreiheit, Trittsicherheit, stabiles Schuhwerk. Stöcke sind eher hinderlich, ein Seil entbehrlich. Ein Pickel könnte auch nützlich sein. Sicher hilfreich sind Handschuhe, die nass werden dürfen (die habe ich ein wenig vermisst).

Viel Spaß beim Mit-"Tobeln"

Tourengänger: Nyn


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Kommentare (2)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 1. Juni 2021 um 19:58
Schaut nach einer spannenden Erkundung aus – schöne Impressionen hast mitgebracht!

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Juni 2021 um 21:02
Danke - ich bin da in ein Ambiente eingetaucht, welches ich so gar nicht vermutet hätte


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