Pfingsten im Neuschnee: Rundtour am Federispitz (1865 m)


Publiziert von Uli_CH , 24. Mai 2021 um 12:43.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1120 m
Abstieg: 1120 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahn A3 bis Ausfahrt Weesen. Nach der Brücke über die Linth die Hauptstrasse nach links Richtung Ziegelbrücke nehmen. Sofort wieder rechts in die Höfenstrasse und immer weiter bergan. Nach dem Abzweig zum Brändliberg den nächsten Abzweig steil rechts hoch nehmen. Abstellplatz für 4-5 Fahrzeuge in einer Linkskurve bei einem Wanderwegweiser, 100 m unterhalb von Kapuzberg
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch/, 1:20'000 zum Selberdrucken

Die ganzen letzten Wochenenden hat es mich aufgrund des durchwachsenen Wetters nicht in die Berge gezogen. Jetzt ist aber mal wieder Zeit für eine Trainingstour, damit ich für die Alpinwanderferien im Sommer fit bin.

Ich folge der Strasse aufwärts zum Kapuzberg und biege kurz vorher auf den Wanderweg rechts ab. Es geht über Wiesen und dann im Wald auf einem Nagelfluhweg bis zum Wegweiser Gemeindsberg. Das Rauschen eines Baches begleitet mich. An der Weggabelung nehme ich den linken Weg, der zur Unternätenalp ansteigt. Zuerst geht es noch durch Wald. Ich erwecke die Aufmerksamkeit einer Ziegenherde. Anschliessend geht es in offenem Gelände in weit ausladenden Kehren immer weiter aufwärts, bis ich an der Unternätenalp bereits knapp die Hälfte der Höhenmeter hinter mir habe.

Ich lasse es mir nicht nehmen und steige noch auf den Buckel bei P. 1335 (Näten) hoch. Bis hierhin habe ich eine Stunde benötigt. Die Sonne bricht sich Bahn. Hinter der Alp geht es jetzt am Grat hoch, der vom Plättlispitz herunterzieht. Kurze Zeit später gabelt sich der Weg und ich folge dem Wegweiser nach links Richtung Obernätenalp. Ich gerate in ein bewaldetes Wegstück, in dem sich noch einige Altschneereste halten. Dann öffnet sich das Gelände wieder, es wird flacher und der Neuschnee nimmt überhand. Es gibt ein paar Spuren im Schnee und die Wegmarkierungen sind auch noch erkennbar. Schliesslich erreiche ich die Obernätenalp.

Hinter den Gebäuden ist der Weg nicht mehr gut erkennbar und die Markierungen werden weniger. Die frischen Spuren im Schnee leiten mich und am Horizont entdecke ich den Wegweiser auf dem Federigrat. Vom gegenüberliegenden Plättlispitz zieht eine makellos weisse schneegefüllte Rinne herunter. Ob sich diese für den Abstieg eignen würde?

Der Aufstieg zum Federigrat ist ziemlich matschig, aber schliesslich erreiche ich den Grat (ca. eine Stunde ab Unternätenalp). Erste Nebel steigen aus dem Tal hoch. Ich mache auf dem Grat einen Abstecher nach Südwesten bis zum P. 1699, der auf der Landeskarte mit Vorderer Federispitz bezeichnet ist. Ich sehe, dass mittlerweile zwei andere Wanderer die von mir erspähte Rinne für den Abstieg genutzt haben.

Anschliessend geht es Richtung Gipfel, anfangs recht mühelos auf dem Grat, aber weiter oben sind steile Schneefelder zu queren. Markierungen sind hier nicht mehr sichtbar, aber es gibt Spuren, denen ich folge. Die tiefen Spuren geben guten Halt, aber ausrutschen sollte man hier nicht, daher das '+' hinter dem T3. Weiter oben mündet der Weg vom Plättlispitz ein und es wird noch einmal recht schmal bevor ich den Gipfelaufbau erreiche. Zweieinhalb Stunden habe ich insgesamt gebraucht. Speer und Mattstock ziehen meine Blicke auf sich, höhere Gipfel sind in Wolken.

Nach der Gipfelrast gehe ich zurück zur letzten Verzweigung und beginne die Traverse zum Plättlispitz. Der erste Felskopf ist mit Seilen versichert. Mittlerweile sind wieder Nebel aus dem Tal aufgestiegen, die Sichtweite ist minim. Ich halte mich an die Spuren im Schnee. Es geht einiges abwärts und schliesslich komme ich an die Stelle, wo die Spuren in die schneebedeckte Rinne abzweigen. Jetzt kann es nicht mehr weit bis zum Gipfel des Plättlispitzes sein und in der Tat erreiche ich ihn kurz darauf (20 Minuten ab Federispitz).

Nachdem ich mich ins Gipfelbuch eingetragen habe, reisst es wieder auf. Da der Grat schneefrei ist, entschliesse ich mich, ihm zu folgen, statt über die Schneerinne abzusteigen. Je weiter runter ich komme, desto schöner wird das Wetter. An einer Stelle gibt es noch mal eine Sicherung, aber es ist nichts Kritisches. Weiter unten sind die Wegspuren nicht mehr so eindeutig und ich nutze ein paar versprengte Schneefelder zum rascheren Abstieg. Schliesslich erreiche ich unterhalb von Stelli den Aufstiegsweg und folge diesem via Unternätenalp wieder zurück zum Auto. Man merkt meistens erst im Abstieg, wie steil es beim Aufstieg hinauf ging. Für den Abstieg vom Plättlispitz habe ich knapp fünf Viertelstunden benötigt.

Es war schön, mal wieder in den Bergen unterwegs zu sein. Mit meiner Fitness bin ich zufrieden, der Sommer kann kommen.


Orientierung: Einfach, durchgehend markiert und ausgeschildert. Im Neuschnee helfen Steigspuren bei der Orientierung.
 
Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, ev. Handschuhe.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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