Hesselberg (689 m) - höchster Berg Mittelfrankens


Publiziert von 83_Stefan , 26. Juni 2021 um 12:04.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 3 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:7,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Dinkelsbühl oder Wassertrüdingen via St 2218 nach Gerolfingen; kostenfreier Parkplatz am Badeweiher am Ende der Pfarrstraße.
Kartennummer:BayernAtlas

Wer in Mittelfranken hoch hinaus möchte, der muss nicht unbedingt dem Nachbarn aufs Dach steigen - eine Wanderung auf den Hesselberg tut es auch. Hierbei handelt es sich um den höchsten Berg des Regierungsbezirks und ein Lehrbeispiel für eine sogenannte Reliefumkehr: Einst waren die Sedimentgesteine des Hesselbergs in einer tektonischen Mulde gelegen und damit weniger der Erosion ausgesetzt als die umliegenden Gesteine. Im Lauf der Zeit wurde die ehemalige Mulde zu einem Zeugenberg herausmodelliert, der im Unterschied zu seiner Umgebung noch durch sein vergleichsweise hartes Dach aus Malmkalk geschützt ist. Oft wird der Hesselberg fälschlicherweise als höchster Berg der Fränkischen Alb bezeichnet. Stattdessen ist er ist dem Vorland der Südlichen Frankenalb und damit dem Fränkischen Keuper-Lias-Land zugeordnet, dessen höchste Erhebung er darstellt.

In der Ortschaft Gerolfingen befindet sich am Badeweiher am Ende der Pfarrstraße ein Parkplatz, der als Ausgangspunkt für die Tour dient. Man folgt dem mit Betonplatten befestigten Feldweg nach Norden, schließlich geht er in einen Schotterweg über und kurz nach einer markanten Rechtskurve zweigt nach links der Anstieg zum Evangelischen Bildungszentrum ab. Hier hält man sich links.

Der schmale Weg führt gleichmäßig ansteigend durch eine herrliche Kastanienallee mit uralten Bäumen aufwärts, weiter oben wurden die Bäume neu gepflanzt. Auf diesem Abschnitt hat man schöne Blicke zum Gipfelbereich des Hesselbergs sowie hinunter ins Tal. An einem Pausenplatz mit Sitzbänken und Tisch erreicht man einen Fahrweg, wo sich eine aussichtsreiche Pause anbietet.

Am Fahrweg hält man sich links und durchquert den Parkplatz des Bildungszentrums. Man folgt der Hesselbergstraße nur ein kurzes Stück aufwärts, dann zweigt man schon wieder nach links auf den "Rundwanderweg Nr. 1" ab. Dieser leitet kaum ansteigend in weitem Bogen nach Westen und biegt später in nördliche Richtung um. An einer Verzweigung geht es rechts auf dem geologischen Lehrpfad weiter und es wird wieder deutlich steiler. Treppenstufen helfen im Wald aufwärts zur Westschulter des Hesselbergs, wo die Kammwanderung beginnt; kurz nach der Schulter lädt nochmals eine Sitzbank zum Verweilen bei bester Aussicht auf die Südseite ein.

Von West nach Ost folgt man dem Kammverlauf am schmalen Weg bergab in einen Sattel, dann geht es wieder bergauf zum Hauptgipfel; dieser ist wegen der Sendeanlage nicht zu verfehlen. Kurz vor der Anlage weist die Beschilderung nach links und man erreicht den höchsten Punkt Mittelfrankens mit Kreuz und Pausenplatz. Hier findet sich auch eine Geotop-Schautafel. Besonders schöne Blicke auf die Nordseite hat man, wenn man in der Gipfelwiese ein paar Meter hinunter steigt. Die Sendeanlage schränkt den Ausblick leider deutlich ein.

Vom Hauptgipfel wandert man in östlicher Richtung hinunter in eine Senke. Dort befindet sich ein Parkplatz, den man von Gerolfingen über die Hesselbergstraße erreichen kann. Auf der anderen Seite beginnt der Schotterweg zur Osterwiese, dem Ostgipfel des Hesselbergs. Die Osterwiese ist bei Gleitschirmfliegern beliebt, bei gutem Wetter ist hier durchaus einiges an Betrieb.

Am Südostrand des Gipfelplateaus findet sich eine Verzweigung, an der man Wanderweg Nummer 10 steil durch eine Allee bergab zu einer weiteren Verzweigung folgt. Hier hält man sich an die Beschilderung des "Hesselberg Pfads" nach Gerolfingen und quert auf einer Fahrspur die flache Südflanke in südwestlicher Richtung bis man auf einen Schotterweg trifft. Ihm folgt man kurz bergab bis zum Waldrand und verlässt ihn dort schon wieder. Auf einem Steig wird der Waldgürtel durchquert, im unteren Bereich geht es dabei sehr steil zur Sache.

Nach dem Durchqueren des Waldgürtels wandert man am unteren Rand einer Streuobstwiese nach rechts hinüber zu einem Fahrweg. Auf ihm geht es nach links durch landwirtschaftliche Flächen wieder auf Gerolfingen zu, bis man kurz vor dem Ort der Radwegbeschilderung nach rechts folgt. Das schmale Sträßchen leitet nach Westen schnurstracks zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Von Gerolfingen über Evangelisches Bildungszentrum zum Hesselberg: T2 (wenige Stellen am unteren T2-Level).
Abstieg über Osterwiese: T2 (kurze Abschnitte sind sehr steil und bei Nässe unangenehm).

Fazit:
Eine herrlich aussichtsreiche 5*-Rundwanderung, die außer den instruktiven Ausblicken vor allem mit der wunderschönen Kastanienallee am Aufstiegsweg punktet. Eine Kammwanderung in Mittelfranken hat sicherlich Seltenheitswert - am Hesselberg kann man sie erleben.

Anmerkung:
Die Reliefumkehr am Hesselberg ist Geotop Nummer 28 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Fränkisches Keuper-Lias-Land, Gruppenhöchste, 5*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 52754.kml Tourenskizze (kein GPS)

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T2
15 Mär 22
Hesselberg · Max

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